I 580 Hochtief AG, Essen, Niederlassung Halle (Saale), 1925-1951 (Bestand)[Location: Merseburg]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:I 580
Benutzungsort:Merseburg

Form-/Inhaltsangaben

Hinweis:Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist.
Titel:Hochtief AG, Essen, Niederlassung Halle (Saale)
Laufzeit/Datum (detailliert):1925 - 1951
Findbuch (PDF):siehe unten unter »Dateien«
Weitere Hilfsmittel (PDF):siehe unten unter »Dateien« Zwangsarbeiterinventar
Laufmeter:1.70
Findhilfsmittel:Findbuch 2013 (online recherchierbar)
Registraturbildner:1872 gründete der aus Kelsterbach stammende Maurer Philipp Helfmann in Bornheim bei Frankfurt a. M. ein Bauunternehmen, in das 1873 auch sein Bruder Balthasar eintrat. 1875 gründeten sie ein neues Unternehmen in Frankfurt/Main, dass ab 1. April 1884 bis 1896 als Offene Handelsgesellschaft Gebr. Helfmann geführt wurde. Als nunmehr alleiniger Besitzer wandelte Philipp Helfmann die Gesellschaft noch in demselben Jahr in eine Aktiengesellschaft für Hoch- und Tiefbauten um.
Für den Handel mit Immobilien gründete die Hochtief AG zwischen 1911 und 1921 mit verschiedenen Banken die Frankfurter-Boden-AG und beteiligte sich u.a. an der Bad Orb GmbH.

Zunächst spezialisierte sich die Firma auf die Durchführung von Abbrucharbeiten. Später bot sie den Bau von Wohnhäusern, öffentlichen und privaten Repräsentations-, Geschäfts- und Industriegebäuden sowie den Verkehrswege-, Hafen- und Wasserbau an, ebenso Leistungen der firmeneigenen Ziegeleien und Sägewerke sowie alle für die Bauausführung erforderlichen Maschinen, Arbeiten und Gewerke.

Infolge eines Gesellschaftervertrages mit der Fa. Hugo Stinnes wurde 1922 der Hauptfirmensitz nach Essen verlegt und der Firmenname in Hochtief Aktiengesellschaft für Hoch- und Tiefbauten vorm. Gebrüder Helfmann umgeändert. Firmenniederlassungen entstanden danach in ganz Deutschland, so im Aug. 1925 die Niederlassung in Halle, und in den baltischen Gebieten.
Eingebunden in den Stinnes-Konzern wurden von 1922 bis 1924 vor allem dessen Baumaßnahmen und die der anderen Konzernunternehmen ausgeführt. Neben privaten und Fabrikbauten realisierte die Zweigniederlassung Halle ab 1935 in Arbeitsgemeinschaften mit anderen Baufirmen Groß- und Geheimaufträge des Staates (Anlage „Z" Bad Lauterberg, Reichsautobahnbau, Stollenbau Woffleben und Niedersachswerfen, Objekt „Schwalbe V“ Berga/Elster), bei denen in den Kriegsjahren verstärkt Zwangsarbeiter, Häftlinge und Kriegsgefangene eingesetzt wurden.

Ab Mai 1945 kam die Hochtief-Niederlassung Halle unter amerikanische Militärverwaltung und mit dem Wechsel der Beatzungsmächte ab 1. Juli 1945 unter die Verwaltung der SMAD. Zunächst durch einen Betriebsrat geleitet, unterstellte man die Firma 1946 den Industriewerken der Provinz Sachsen (später Sachsen-Anhalt), Mitteldeutscher Industrie- und Wasserbau.
Im Zuge des 1947 beginnenden Prozesses der Enteignung und Sequestrierung wurde die Firma liquidiert. Durch Zusammenschluss mit Niederlassungen anderer großer Baufirmen ging die Niederlassung zum 1. Jan. 1948 im VEB Bauindustrie Mittelland auf. 1950 gliederte man diesen VEB-Betrieb wiederum in den neu gegründeten VEB Bau-Union Halle ein, der im Rahmen der Zentralisierung und Umstrukturierung der Bauwirtschaft ab 1961 dem VEB Bau- und Montagekombinat Chemie Halle zugeordnet wurde.
Bestandsinformationen:1979 und 1980 übergab das Verwaltungsarchiv des VEB Bau- und Montagekombinat Chemie Halle Archivgut ehemaliger Baubetriebe aus Halle, darunter auf Karteikarten verzeichnetes Schriftgut der Hochtief AG Essen, NL Halle, an das damalige Staatsarchiv Magdeburg, von wo es 1994 in das neu gegründete Landesarchiv Merseburg umgelagert wurde.
2005 erfolgte die Retrokonversion der Kartei im Archivprogramm scopeArchiv.

Von der Hauptverwaltung der HMB Hallesche Mitteldeutsche Bau-AG, wurde 1995 nach der endgültigen Schließung und Abwicklung des VEB dem damaligen Landesarchiv Merseburg noch unverzeichnetes Schriftgut (ca. 0,35 lfm) der ehemaligen Hochtief-Niederlassung in Halle übergeben.
2012 wurde die Akten verzeichnet und in den bereits vorhandenen Archivgutbestand integriert. Dabei ergab sich die Notwendigkeit einer geringfügigen Erweiterung der Bestandsgliederung und leichte Überarbeitungen bei den vergebenen Aktentiteln.
Zusatzinformationen:Im Westfälischen Wirtschaftsarchiv werden Geschäfts- und Jahresberichte der Hoch- und Tiefbauten AG Essen aufbewahrt. Siehe auch: https://www.archivportal-d.de/item/ZEDCPTXQ55HFCC76ZQGEDCGA7W2TYXI6?offset=0&facetValues%5B%5D=provider_id%3D4RFM2ASRFTWWO2GOJYWL4HZ4XWB3GFFK&_=1574870877597&rows=20&viewType=list&hitNumber=1 [zuletzt geprüft am 27.11.2019]
 

Files

Files:
  • I 580 Hochtief AG Essen, NL Halle.pdf
  • LHASA_Zwangsarbeiterinventar_MER.pdf
 

URL for this unit of description

URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=376485
 
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