I 579 Grün und Bilfinger AG, Mannheim, Niederlassung Halle (Saale), 1924-1949 (Bestand)[Location: Merseburg]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:I 579
Benutzungsort:Merseburg

Form-/Inhaltsangaben

Hinweis:Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist.
Titel:Grün und Bilfinger AG, Mannheim, Niederlassung Halle (Saale)
Laufzeit/Datum (detailliert):(1924 - 1929) 1930 - 1949
Findbuch (PDF):siehe unten unter »Dateien«
Weitere Hilfsmittel (PDF):siehe unten unter »Dateien« Zwangsarbeiterinventar
Laufmeter:1.10
Findhilfsmittel:Findbuch 2012 (online recherchierbar)
Registraturbildner:1880 gründeten August Bernatz und August Grün kurzzeitig die Fa. Bernartz & Grün OHG, um gemeinsam einen Bauauftrag ausführen zu können.
Erst 1886 begründeten beide die dauerhafte Zusammenarbeit unter demselben Firmennamen. Auf August Bernatz folgte 1892 Paul Bilfinger als Teilhaber. Der Firmenname lautete ab diesem Zeitpunkt Grün & Bilfinger OHG. 1897 bzw. 1898 traten auch Bernhard und Bernhard Karl Bilfinger in die Firma ein. Die Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft erfolgte schließlich zum 10. März 1906.
Zweigniederlassungen der Firma bestanden in Berlin-Spandau, Breslau (Wrozlaw, Polen), Brüssel (Belgien), Buenos Aires (Argentinien), Dresden, Essen, Halle (Saale), Hamburg, Köln, Königsberg (Kaliningrad, Rußland), Lissabon (Portugal), München, Posen (Poznan, Polen), Sao Paulo (Brasilien) und Stettin (Szczecin, Polen).

Ursprünglich war der Wasser- und Brückenbau Hauptgegenstand des Unternehmens. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wandte sich die Firma aber verstärkt auch dem Eisenbahnbau sowie der Ausführung von Hoch- und Tiefbauten für Tunnel, Straßen, Kraftwerke, Talsperren, Industrie- und Siedlungsbauten zu. Aus der Praxis heraus entwickelte und konstruierte man die dafür notwendigen Baumaschinen und Apparate.

Die Grün & Bilfinger-Niederlassung Halle wurde nach dem 2. Weltkrieg enteignet und unter Sequester gestellt. Unterstellt war sie seit 1946 den Industriewerken der Provinz Sachsen (später Sachsen-Anhalt), Mitteldeutscher Industrie- und Wasserbau, der späteren Industriegruppe 9 Bau, Baustoffe und Keramik. Durch die Zusammenlegung mit weiteren ehemaligen Halleschen Baufirmen (u.a. Philipp Holzmann, Carl Brandt, Hochtief, Allgem. Hoch- und Tiefbau, Wayß & Freytag, Sagar & Wörner) ging die Niederlassung zum 1. Jan. 1948 im VEB Bauindustrie Mittelland auf. 1950 gliederte man diesen VEB-Betrieb in den neu gegründeten VEB Bau-Union Halle ein, der im Rahmen der Zentralisierung und Umstrukturierung der Bauwirtschaft ab 1961 Teil des VEB Bau- und Montagekombinat Chemie Halle wurde.
Bestandsinformationen:Der vorliegende Aktenbestand wurde 1979 bzw. 1980 aus dem Betriebsarchiv des VEB Bau- und Montagekombinat Chemie Halle an das damalige Staatsarchiv Magdeburg übergeben. Die vom Verwaltungsarchiv mit übergebene Findkartei wurde zunächst übernommen, doch widerspiegelten die Titelangaben häufig nicht den tatsächlichen Inhalt der Akten.
Eine umfassende Darstellung der Firma ist durch die vorliegende Überlieferung nicht gegeben, da darin überwiegend nur Bau- und andere Berichte, Zeichnungen und Beschreibungen zu verschiedenen Baumaßnahmen enthalten sind.

Der Aktenbestand wurde 1994 vom Staatsarchiv Magdeburg dem neu gegründeten Staatsarchiv Merseburg übergeben. Die endgültige Erschließung und Verzeichnung des Bestandes erfolgte 2012, jedoch konnten einige der mitüberlieferten Fotos aufgrund des Fehlens entsprechender Hinweise konkreten Baustellen oder Orten nicht zugeordnet werden.

1995 wurde dem damaligen Landesarchiv Merseburg von der Fa. HMB Hallesche Mitteldeutsche Bau-AG, nach endgültiger Schließung und Abwicklung des VEB, unverzeichnetes Schriftgut mit Baustellenabrechnungen der ehemaligen Grün & Bilfinger-Niederlassung (ca. 0,4 lfm) übergeben. Die Akten wurden 2012 erschlossen und dem verzeichneten Bestand hinzugefügt.
Zusatzinformationen:Im Unternehmensarchiv der Firma Bilfinger Berger SE, Corporate Office (Carl-Reiß-Platz 1-5, 68165 Mannheim) werden Unterlagen zur Niederlassung Halle, insbesondere Jahresberichte aus den 1930er und 1940er Jahren sowie Akten, die in Mannheim im Zusammenhang mit der Enteignung entstanden sind, aufbewahrt.
Dort befinden sich auch projektbezogene Akten (Verträge, Pläne etc.) zu Baustellen im Bereich der Niederlassung Halle, wobei zu beachten ist, dass der Niederlassungsbezirk hier kein Kriterium für die Erfassung war.

Publikation: Stier, Bernhard; Krauß, Martin „Drei Wurzeln - ein Unternehmen. 125 Jahre Bilfinger Berger AG“, Verlag Regionalkultur, 2005.
 

Files

Files:
  • I 579 Grün & Bilfinger AG, NL Halle.pdf
  • LHASA_Zwangsarbeiterinventar_MER.pdf
 

URL for this unit of description

URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=376428
 
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