I 606 Zuckerfabrik Laucha an der Unstrut GmbH, 1866-1945 (Bestand)[Location: Merseburg]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:I 606
Benutzungsort:Merseburg

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Zuckerfabrik Laucha an der Unstrut GmbH
Laufzeit/Datum (detailliert):1866 - 1945
Laufmeter:1.30
Findhilfsmittel:Findbuch (online recherchierbar)
Registraturbildner:Am 1. März 1866 wurde die offene Handelsgesellschaft F. Föhringen & Co. gegründet, mit dem Ziel eine Zuckerfabrik bei Laucha zu etablieren, die im Okt. 1867 ihren Betrieb aufnahm.
Zum 1. Juli 1900 erfolgte die Umgegründung der OHG in F. Föhringen & Co. Zuckerfabrik Laucha a. U. GmbH, die ab 1913 als Gesellschaft Zuckerfabrik Laucha mbH firmierte.

Zweck des Unternehmens war zunächst die Fabrikation und der Verkauf von Rohzucker und Nebenprodukten aus der Zuckerherstellung (Melasse, (Nass-)Schnitzel), dazu Schnitzeltrocknung, zusätzlicher Ankauf von Rüben von Nichtgesellschaftern, Anbau von Rüben auf eigenen und gepachteten Landwirtschaftsflächen sowie die Beteiligung an Verkaufsgesellschaften/-syndikaten. Ende 1918 wurde in der Satzung auch die Nutzung der Fabrikanlage für andere gewerbliche Zwecke und die Aufnahme von Nebenbetrieben, die mit der Zuckerfabrikation oder mit der Landwirtschaft zusammenhängen, festgeschrieben.

1928 stellte man die Fabrikation von Rohzucker auf die Gewinnung von Weißzucker um und verarbeitete von da an auch fremden Rohzucker.
Von 1920 bis 1935 stieg die Anzahl der Gesellschafter von 53 auf 275. Landwirtschaftliche Produktion betrieb man auf 17 Rittergütern, 3 Domänen und größerem Bauernbesitz (davon 15-20 ha Eigenflächen). Je Kampagne wurden etwa 3000 bis 5000 t Zuckerrüben verarbeitet. Beschäftigt waren bei der Zuckerfabrik zwischen 190 und 400 Mitarbeiter, darunter in den 1940er Jahren auch Gefangene und Kriegsgefangene.

Im August 1945 erhielt der Verein der deutschen Zuckerindustrie in der damaligen Provinz Sachsen durch die SMAD den Auftrag, die Leitung aller Zuckerfabriken in ihrem Einzugsbereich zu übernehmen. Aufgrund der provinzial-sächsischen Verordnung vom 30. Juli 1946 wurde die Zuckerfabrik GmbH Laucha unter Sequester gestellt und gemäß Erlass des Präsidenten der Provinz Sachsen, Hauptabteilung Wirtschaft/Abteilung Neuordnung der Wirtschaft, vom 1. Sept. 1946, enteignet.
In der Folge kam es zur Auflösung von Geschäftsführung und Vorstand sowie Schließung der Zuckerfabrik.
Bestandsinformationen:1983 erfolgte beim früheren Staatsarchiv Magdeburg eine erste archivische Bearbeitung des Aktenbestands, der 1994 dem neu gegründeten Landesarchiv Merseburg übergeben wurde.
2011 erfolgte die Retrokonversion der Kartei im Archivprogramm scopeArchiv und 2013 überarbeitet.
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4139
 
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