I 524 VEB Mineralölwerk Lützkendorf, Krumpa, 1937-1993 (Bestand)[Location: Merseburg]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:I 524
Benutzungsort:Merseburg

Form-/Inhaltsangaben

Titel:VEB Mineralölwerk Lützkendorf, Krumpa
Laufzeit/Datum (detailliert):(1906) 1945 - 1990 (1991 - 1998)
Weitere Hilfsmittel (PDF):siehe unten unter »Dateien« Zwangsarbeiterinventar
Laufmeter:44.70
Findhilfsmittel:Ablieferungskartei; Ablieferungsverzeichnis
Registraturbildner:Der Vorgänger des VEB Mineralölwerk Lützkendorf, Krumpa war das Werk Lützkendorf, Krumpa der Wintershall AG, Berlin, das 1936 errichtet und im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe stark zerstört wurde. Ab Mitte des Jahres 1946 konnte die Schmierölfabrik des Werkes wieder vollumfänglich produzieren. Die Hochdruckhydrierung wurde laut Befehl der Sowjetischen Militärverwaltung vom 23. April 1946 demontiert. Am 1. Juli 1946 wurde das Werk dem Präsidenten der Provinz Sachsen unterstellt. Am 26. Februar 1947 wurde es von der Sowjetischen AG an die Provinzialregierung Sachsen-Anhalt in Halle (Saale) durch den Generaldirektor Alexandrow zurückgegeben und in die „Industriewerke der Provinz Sachsen, Gruppe Chemie“, rückwirkend ab 1.11.1946, eingegliedert. Die Fischer-Tropsch-Synthese-Anlage konnte im Februar 1948 wieder produzieren. Am 1. Juli 1948 wurde der VEB Mineralölwerk Lützkendorf, Krumpa in die „Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) Kohlenwertstoffe“ in Halle (Saale) eingegliedert und im Jahr 1958 der VVB Mineralöle und organische Grundstoffe in Halle (Saale) unterstellt.
Im September 1956 begann der Bau der neuen Schmierölfabrik, der sich über mehrere Jahre erstreckte. Alle wichtigen Anlagenteile des Neuwerks (Kraftwerk, Destillation, Raffination, Entparaffinierung usw.) waren seit dem Jahr 1967 in Betrieb. Das Werk hatte Mitte der 1960er Jahre rund 3600 Mitarbeiter und war größter Schmierölhersteller der DDR. Der VEB Mineralölwerk Lützkendorf, Krumpa gehörte seit 1969 als Betriebsteil zum VEB Schmierstoffkombinat Zeitz bzw. ab 1970 zum VEB Hydrierwerk Zeitz, welches dem VEB Petrolchemisches Kombinat Schwedt zugeordnet war. Ab 17. November 1977 wurde das Mineralölwerk über eine Pipeline aus dem Zentraltanklager Spergau mit Erdöl versorgt. Am 30. April 1990 wurde das Mineralölwerk Lützkendorf aus dem VEB Hydrierwerk Zeitz ausgegliedert und am 1. Juni 1990 in die ADDINOL Mineralöl GmbH Lützkendorf umgewandelt. Gesellschafter war die Treuhandanstalt Berlin. Am 2. Mai 1994 wurde die ADDINOL Mineralöl GmbH privatisiert. Nachdem ab 1996 der Rückbau des Mineralölwerks Lützkendorf begann, wurde im August 2000 der Geschäftssitz der 1998 in der ADDINOL Lube Oil GmbH aufgegangenen Gesellschaft sowie Vertrieb, Forschung und Produktion von Krumpa in die Leunawerke verlegt.
Bestandsinformationen:In einer ersten Ablieferung wurde im Jahr 1985 Archivgut aus dem Zeitraum 1945 bis 1971 vom Betriebsarchiv des VEB Hydrierwerk Zeitz, Mineralölwerk Lützkendorf, an das damalige Staatsarchiv Magdeburg übergeben. Diese Unterlagen, zu denen eine Findkartei existiert, wurden Anfang der 1990er Jahre vom damaligen Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt in Magdeburg nach Merseburg abgegeben. Vom Landeshauptarchiv war bereits eine vorläufige Gliederung für den Bestand erstellt worden. In einer zweiten Ablieferung wurde im Jahr 2001 von der Grundstücksverwaltung Sachsen-Anhalt GmbH Archivgut des Mineralölwerks Lützendorf, Werk Krumpa, an das damalige Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Merseburg, übergeben. Die Laufzeit dieses Archivguts beträgt 1906 bis 1998, Findkartei und Ablieferungsverzeichnis sind vorhanden.
Zusatzinformationen:Ergänzende Bestände:
I 522 Wintershall AG, Berlin, Werk Lützkendorf, Krumpa
I 523 Katorfabrik Lützkendorf GmbH, Werk Krumpa
I 535 VEB Hydrierwerk Zeitz

Literatur:
Bedeschinski, Christian: Addinol - Das Mineralölwerk Lützkendorf und seine Werkbahn. Berlin 2000.- Bunk, Konrad: Veränderungen für die Belegschaft im Mineralölwerk Lützkendorf in der Transformationsphase der ostdeutschen Wirtschaft. Leipzig 2018 (Bachelorarbeit).- Chronik - 60 Jahre Mineralölwerk Lützkendorf/ADDINOL Mineralöl GmbH (26.10.1936 bis 26.10.1996). Bearb. v. Hans-Peter Rockstroh und Karin Wenzel. o. O., o. J. (unveröffentlichtes Manuskript).
 

Files

Files:
  • LHASA_Zwangsarbeiterinventar_MER.pdf
 

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