Identifikation |
Signatur: | I 403 |
Benutzungsort: | Dessau |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Concordia Chemische Fabrik auf Aktien. Leopoldshall |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1872 - 1937 |
Laufmeter: | 0.20 |
Findhilfsmittel: | Findbuch 2007, online recherchierbar |
Registraturbildner: | Die Concordia Chemische Fabrik auf Aktien Leopoldshall wurde am 24.3.1872 gegründet. Mit dem Namen "Concordia" wollten die Gründer ihrer Eintracht sichtbaren Ausdruck verleihen. Als erster technischer Direktor leitete Adalbert Langbein (1834-1894) die Fabrik. Ihm zu Ehren erhielt ein in Leopoldshall entdecktes Kaliummineral die Bezeichnugn Langbeinit. Ab 01.01.1925 schlossen die Anhaltischen Salzwerke mit der Concordia Chemische Fabrik auf Aktien in Leopoldshall-Stassfurt einen Interessengemeinschaftsvertrag ab, nachdem sämtliche Betriebe der Concordia an die Anhaltischen Salzwerke verpachtet wurden. Die Concordia selbst blieb lediglich als Vermögensgesellschaft bestehen. Der Sitz der Stassfurter Chemischen fabrik wurde 1926 von stassfurt in das anhaltische leopoldshall verlegt, während die Fabrikanlagen auf preussischem Gebiet blieben. Interessensgemeinschaftsverträge wurden mit weiteren kaliverarbeitenden Firmen geschlossen, um den Markt stabiler zu halten. Im Rahmen dieser Verträge wurden erhebliche Kapitalien investiert, die sich allerdings als Fehlschläge erwiesen und zu Verschuldungen führten. Unter Einbeziehung des Landtages wurden per 01.10.1929 die Anhaltischen Salzwerke und demzufolge auch die kaliquoten der Concordia bis zum jahre 1953 verpachtet. Die Concordia war die einzige dieser Fabriken auf anhaltischem Territorium. Bis zum Jahr 1927 produzierte sie 40%ige Kalidüngesalze, Chlorkalium, dann später von Chlormagnesium, Bittersalz und Brom, ab 1908 Natriumsulfat, Salzsäure und Schwefelnatrium, ab 1933 Dicalciumphosphat. Seit 1927 wurde nur noch Chlormagnesium produziert, die benötigte Kaliendlauge wurde von dem Konzernwerk PREUSSAG, der Achenbachfabrik in Stassfurt, bezogen. Die Fabrik Friedrichshütte mbH in Leopoldshall war wiederum eine Tochtergesellschaft der Concordia, wurde 1906 erworben, wurde aber bereits vor dem 2. Weltkrieg stillgelegt. Nach 1945 wurde die SAG für KKalidüngemittel in Deutschland, Erfurt, Betriebsteil leopoldshall des Kaliwerkes Stassfurt, Nachfolgebetrieb. Am 31.12. 1969 wurde die Sonderfabrik Concordia VEB , Betriebsabteilung des Kaliwerkes Stassfurt, stillgelegt. Bekannt war die Concordia für ihre Fürsorge- und Wohlfahrtseinrichtungen und -maßnahmen. 1922 besaß die Concordia 22 Häuser mit insgesamt 63 wohnungen für Arbeiter und Beamte. Vor dem Verwaltungsgebäude verliefen die Gleise der Schachtbahn, die die Fabriken versorgte und verband, bis hin zum Reichsbahnanschluss. (Quellen: Ernst Laue. Leopoldshall, wie es früher war. 2001. Fritz Voigt. Die Entwicklung der anhaltischen Industrie. 1933. Kurt Roemelt. Die Rentabilität der anhaltischen Salzwerke. 1929.) |
Bestandsinformationen: | Das Firmenschriftgut aus der Zeit von 1872 bis 1938 wurde ursprünglich im überregionalen Kaliarchiv der Deutschen Wirtschaftsindustrie in Sondershausen aufbewahrt. Laut Beschluss aus dem Jahre 1984 der Staatlichen Archivverwaltung der DDR wurde dieses Archiv aufgelöst und die Bestände auf die territorial zuständigen Archive aufgeteilt. Der Bestand wurde dementsprechend im Oktober 1985 nach Magdeburg verbracht und von dort 1994 an das für die ehemals anhaltischen Gebiete zuständige Landesarchiv Oranienbaum, jetzt Abteilung Dessau, übergeben. |
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URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=195719 |
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