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A 53, R Nr. 41 Petrus, Abt, Johannes, Prior, und Konvent des Klosters Riddagshausen (Ridageßhausen) und Matthias Berg, Einwohner zu Unseburg (Bekl.) \ \ Hans Corte, Einwohner von Unseburg (Kl.), 1587-1600 (Akte)[Location: Wernigerode]
Identifikation |
Signatur: | A 53, R Nr. 41 |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Petrus, Abt, Johannes, Prior, und Konvent des Klosters Riddagshausen (Ridageßhausen) und Matthias Berg, Einwohner zu Unseburg (Bekl.)
Hans Corte, Einwohner von Unseburg (Kl.) |
Enthält/ Darin: | Enthält: appellationis
Das Kloster Riddagshausen hatte in Unseburg eine eigene Richter- und Schöppenstätte gehabt, da es dort über die peinliche und bügerliche Gerichtsbarkeit verfügte. In der Pfingstnacht 1587 wurde Mathias Berg ein Pferd von der Weide gestohlen, das er kurz vorher für 20,5 Tlr gekauft hatte. Berg versuchte in den folgenden 5 Wochen den Dieb vergeblich im Erzstift Magdeburg aufzuspüren. Während dieser Zeit beschuldigte die kleine Schwester des Hans Corte ihren Bruder des Diebstahls, nachdem er sie wegen Ungehorsams geschlagen hatte. Angeblich hat Corte auch im Krug von Borne beim Umtrunk mit dieser Tat geprahlt. Die Klage des Matthias Berg am Gericht zu Unseburg traf Corte aber nicht, da er sich außerhalb der Unseburger Jurisdiktion aufhielt. Corte wandte sich zum Schutz seiner Person an das Erzstift Magdeburg in Halle/S. Durch Vermittlung zwischen Heinrich Julius, Herzog von Braunschweig-Lüneburg, und Joachim Friedrich, Markgraf von Brandenburg, als dem postulierten Administrator des Erzstifts Magdeburg, sicherte der Abt von Riddagshausen in Unseburg eine unparteiische Gerichtsverhandlung mit Einsetzung eines fremden Richters in der Sache, die hauptsächlich auf Gerüchten basierte, zu. Corte war auch auf diese Zusage nicht bereit, nach Unseburg zurückzukehren. Als völlig überraschend vom Erzstift Magdeburg der Bescheid erging, daß Hans Corte nach Unseburg zurückgehen und dem Matthias Berg innerhalb von 4 Wochen 19 Taler für das Pferd geben und man dann die Sache vergessen soll, wandte sich das Kloster Riddagshausen zum Schutz seiner Privilegien und Rechte an das RKG. Das Kloster bestand auf juristischer Verfolgung der Sache und volle Entschädigung des Matthias Berg, inklusive der Kosten bei der vergeblichen Verfolgung des Diebes. |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1587 - 1600 |
Umfang: | 9 cm |
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Kontext |
Provenienzstelle: | Reichskammergericht |
Registratur-Signatur: | R 2065 |
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=3145814 |
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