I 418 VEB Junkalor Dessau, 1941-1992 (Bestand)[Location: Dessau]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:I 418
Benutzungsort:Dessau

Form-/Inhaltsangaben

Titel:VEB Junkalor Dessau
Laufzeit/Datum (detailliert):1941 - 1992
Laufmeter:30.20
Findhilfsmittel:Findbuch (online recherchierbar)
Registraturbildner:Das Firmengelände des Vorgängerunternehmens "Hugo Junkers Werke GmbH" in der Altener Straße 43 wurde durch den Bombenangriff am 7. März 1945 auf Dessau zu mehr als 80 % zerstört. Werkhallen und ein großer Teil der Maschinen waren ausgebrannt. Mit der Besetzung durch die Sowjetische Militäradministration in Dessau erfolgte die Beschlagnahme. Gemäß Befehl 124 der SMA wurde der Betrieb unter Sequester gestellt und enteignet. Eigentümer wurde per 30.10.1946 die Provinz Sachsen. Am 25.9.1947 wurden die Betriebe als landeseigen unter der Bezeichnung Industriewerke Sachsen-Anhalt, Kalorimeter- und Kaloriferwerk Dessau. Der Betrieb unterstand einer Hauptverwaltung (HV) Mechanik mit Sitz in Dresden. Ab 1.3.1948 firmierte der volkseigene Betrieb als "VEB Junkalor VVB Mechanik Dessau". Die künftigen Veränderungen in der Wirtschaftsorganisation schlugen sich für Junkalor in folgenden Unterstellungen nieder: ab 1.4.1953 zur Hauptverwaltung Feinmechanik / Optik zugehörig, ab 1.4.1956 zur Hauptverwaltung Betriebsmess-, Steuerungs- und Regelungstechnik und ab 1.14.1958 der VVB Regelungstechnik, Gerätebau, Optik zugeordnet. Zum 1.1.1970 wurde das VEB Kombinat Mess- und Regelungstechnik gegründet, welches dem VVB Automatisierungsgeräte unterstellt war. Ab 1.1.1979 ordnete man den Betrieb dem Kombinat Elektro-Apparate-Werke Berlin-Treptow "Friedrich Ebert" zu, wodurch die Eigenständigkeit des Betriebes endete. Die Produktion spezialisierte sich im Laufe der Jahre weiterhin auf gasanalytische Messgeräte (Infralyt, Spirolyt). Anfangs wurde in das sozialistische wie auch das westliche Ausland exportiert, jedoch ging der Westexport bspw. durch veränderte Verkaufsgrundlagen später zurück. Es gab ständige Vertretungen im Ausland und Kundendienstingenieure. Die problematische Arbeitskräftesicherung führte in den 80er Jahren zum Einsatz von vietnamesischen Arbeitern sowie von Strafgefangenen im Produktionsprozeß. Als Großbetrieb war der VEB Junkalor in der Lage, entsprechende soziale Belange, vor allem in Dessau-Alten, zu unterstützen. Hierdurch entstanden u.a. das Klubhaus Alten oder der Sportplatz an der Großen Schaftrift. Unter Mitwirkung der Treuhand wurde am 10.7.1990 die Junkalor GmbH unter der Leitung ehemaliger Mitarbeiter gegründet. Die Betriebsküche wurde zum 1.7.1990 privatisiert. Am 1.3.1993 erfolgte durch die Treuhand ein Verkauf an das Unternehmensberaterbüro Grüttner & Meissner.
Bestandsinformationen:Der Aktenbestand wurde 1994 im Zuge der Abwicklung des Betriebes durch das damalige Betriebsarchiv der Junkalor GmbH Dessau an das Landesarchiv Merseburg übergeben.
In den Folgejahren kamen weitere Schriftgutübergaben von jeweils geringem Umfang aus privater Hand hinzu. Im Zuge der Neuprofilierung der Standorte des Landeshauptarchivs im Jahre 2007 erfolgte die Übernahme des Bestandes durch die Abteilung Dessau des Landeshauptarchivs. Neben der Aktenüberlieferung enthält der Bestand eine umfangreiche fotografische Dokumentation sowie die Betriebszeitung "Signal". Als Vorgängerbestand ist der Bestand "Hugo Junkers Werke. Kalorifer- und Kalorimeterbau Dessau" - I 411 - heranzuziehen. Ein 34 Akten umfassender Nachfolgebestand zur "Junkalor GmbH Dessau" - I 453 - wurde im September 2012 durch die "Rhenus" (Treuhandnachfolge) übergeben. Im Juni 2020 erfolgte eine weitere Übernahme (betr. I 418 und I 453) der "Rhenus" (Treuhandnachfolge).
Zusatzinformationen:Quellen zur Betriebsgeschichte: I 418, Nr. 356, 357, 358, 362, 363
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
I 411 Hugo Junkers Werke. Dessau, Kalorifer- und Kalorimeterbau, 1911-1953 (Bestand)
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=956027
 
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