Identifikation |
Signatur: | I 63 |
Benutzungsort: | Magdeburg |
|
Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Schuhfabrik Conrad Tack & Cie, Burg |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1896 - 1944 (1946, 1958) |
Laufmeter: | 0.10 |
Findhilfsmittel: | Findbuch |
Registraturbildner: | Die Gründung der mechanischen Schuhfabrik "Conrad Tack" erfolgte am 27. Febr. 1883. Ab 1888 ging Conrad Tack eine geschäftliche Verbindung zum Berliner Ledergroßhändler Wilhelm Krojanker ein. Das Unternehmen firmierte nunmehr als offene Handelsgesellschaft unter dem Namen "Conrad Tack & Cie" Burg. Herr Alfred Zweig übernahm 1893 die technische Leitung der Schuhfabrik und wurde 1895 ebenfalls Teilhaber der Firma.1896 schied Conrad Tack als Gesellschafter aus der Firma aus. Nachfolger wurde sein Sohn Ernst Tack, welcher 1905 wieder als Teilhaber ausschied. Per Gesellschaftsvertrag wurde im Juni 1913 die offene Handelsgesellschaft in die Aktiengesellschaft "Conrad Tack & Cie" AG mit einem Stammkapital von 6 Mill. Mark umgewandelt. Gründer waren der Fabrikbesitzer Wilhelm Krojanker (Generaldirektor und Aufsichtsrat), Stadtrat Alfred Zweig (Aufsichtsrat), Fabrikdirektoren Rudolf Mayer und Hermann Krojanker (beide Vorstand) und Kaufmann Julius Lewin. Im Jahr 1924 starb der Generaldirektor und Vorsitzende des Aufsichtsrates Wilhelm Krojanker. Sein Sohn Hermann wurde zum Nachfolger ernannt und übernahm die Leitung des Gesamtunternehmens als Vorsitzender des Direktoriums. Zwei Jahre später schied auch Alfred Zweig aus der Firma aus. Als Nachfolger trat Dr. Gustav Krojanker in die Firma ein und leitete in der Burger Schuhfabrik die Lagerhaltung. Diesen Aufgabenbereich übernahm nach seinem Ausscheiden aus der Firma 1929 Artur Hirsch. Zudem wurde Rudolf Mayer leitender Direktor der Schuhfabrik "Tack" und Alfred Giering technischer Leiter des Werkes. Im Mai 1933 trat der Vorstand und der Aufsichtsrat zurück. Alle jüdischen Mitglieder schieden aus. Hermann Krojanker verkaufte das Unternehmen "Conrad Tack & Cie" AG an die "Carl Freudenberg" GmbH, Weinheim. Die Firma "Freudenberg & Co" GmbH unterhielt ca. 90 % des Aktienkapitals. Den Vorsitz des Aufsichtsrates übernahm Richard Freudenberg. Dieser übertrug die Leitung des Unternehmens Dr. Jens Heinz Peters in Berlin. Am 23. Dez. 1936 fand die Umwandlung der "Conrad Tack & Cie" AG in eine Kommanditgesellschaft statt, persönlich haftende Gesellschater waren Richard und Walter Freudenberg. Im März 1946 wurde durch die SMAD die Demontage der Burger Schuhfabrik angeordnet. Am 30. Sept. 1946 erfolgte die Enteignung der Schuhfabrik. Der enteignete Betrieb wurde zunächst den Industrie-Werken Sachsen-Anhalt und 1948 der Vereinigung Volkseigener Betriebe Schuhe/Lederwaren in Weißenfels unterstellt. 1951 erfolgte auf Beschluss des Ministeriums für Leichtindustrie der DDR die Umbenennung und der Zusammenschluss der "Burger Schuhfabrik" mit den Schuhbetrieben "Hans Sachs" und "Bundschuh" zum VEB "Vereinigte Burger Schuhfabriken".
(Quelle: Hönicke, Karin: "Tack" - Europas ältester Schuhgroßbetrieb. 110 Jahre Schuhindustrie in Burg, Oschersleben 2005) |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=6265 |
|