Identifikation |
Signatur: | F 30 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Oberbergamt Halle. Spezialia: Hüttenamt Thale |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1815 - 1910 |
Laufmeter: | 0.20 |
Findhilfsmittel: | Findbuch von 1952 (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Im Juni 1778 veräußerte der Kammerherr und Oberhofmarschall Graf Sigismund Ehrenreich von Redern seinen Anteil des Eisenhüttenwerks bei Thale an die Königliche Bergwerks- und Hüttenadministration in Berlin. Nach dem Ableben des Grafen von Redern schlossen die Erben am 31. Dezember 1790 mit dem Berg- und Hüttendepartement des Königlichen Generaldirektoriums zu Berlin einen Vergleich und Kaufkontrakt über die gänzliche eigentümliche Überlassung des Eisenhüttenwerks bei Thale.
Nachdem das Werk 1778 an den König von Preußen überging, wurde zur Verwaltung des Betriebes des Eisenhüttenwerks, den Vertrieb der Produkte und der Beschaffung von Materialien das königliche Hüttenamt in Thale errichtet.
Neben den bestehenden Hochöfen und einem Zainhammer, ließ der König noch eine Hütte für Schwarz- und Feinbleche anlegen. In dieser Zeit wurde auch eine Knappschaftskasse und eine Hüttenschule eingerichtet, die bis 1862 bestand und bis dahin die einzige Volksschule am Ort war.
Am 14. Oktober 1820 schloss das Oberbergamt Halle im Auftrag des Bergfiskus mit dem aus Malapane stammenden Hüttenmeister Johann Carl Benninghaus einen Erbpachtkontrakt über das Eisen-, Blechhütten- und Hammerwerk zu Thale mit allen dazugehörigen Gebäuden, Gärten, Acker und Wiesen, der mittels allerhöchster Kabinetts-Ordre bestätigt wurde.
Infolge der Vererbpachtung des Werkes wurde das bisherige königliche Hüttenamt zu Thale aufgelöst. |
Bestandsinformationen: | Mit Auflösung des Hüttenamtes Thale im Dezember 1820 erfolgte die Übergabe der Akten in die Registratur des Oberbergamtes Halle.
Vom Landeshauptarchiv Magdeburg wurden in den Jahres von 1947 bis 1952 zahlreiche noch beim Oberbergamt Halle liegenden älteren Aktenbestände übernommen und mit früheren Ablieferungen sowie solchen unterer Bergbehörden zum Bergarchiv (F) vereinigt. Dabei wurde der Bestand des Oberbergamts auf mehrere Reposituren aufgeteilt. Dieses Verfahren wurde nahegelegt durch die Gliederung seines älteren Registraturwesens, wonach von den Generalia Unterregistraturen für die einzelnen Unterbehörden unterschieden und abgesondert waren, die fast alle dieselbe sachliche Gliederung aufweisen. Jeder dieser durch den Anfangsbuchstaben der jeweiligen unteren Bergbehörde bezeichneten Teilregistraturen hat im Rahmen des Bergarchivs eine eigene Repositur erhalten, die jedoch als zum Oberbergamt gehörig deutlich gekennzeichnet wurde.
Das in Ermangelung älterer Verzeichnisse im Jahre 1952 neu angelegte Repertorium hat die vorgegebene Gliederung beinbehalten. |
Zusatzinformationen: | Literatur: K. Brüning: Der Bergbau im Harze und im Mansfeldischen, Braunschweig 1926. - Geyer: Über die Geschichte der Eisenindustrie im Harz. In: Stahl und Eisen ; 27(1907). - S. 1413. - Eisenhüttenwerke Thale A.G..- 50 Jahre Aktiengesellschaft 1872-1922, Berlin o.J. - H. Lindau: Ein vergessenes Kapitel aus der Geschichte des Eisenhüttenwerkes Thale, Thale 1927. - Michael Mende: Die Harzer Eisenhütten im 19. Jahrhundert. Standorte unter dem Zwang zu technischer wie organisatorischer Anpassung. In: Montanregion Harz ; 1(2001). - S. 103-114 K. Meyer: Der Eisenstein-Bergbau des Hüttenwerks Sorge-Voigtsfelde, Nordhausen 1917. - Eckhard Oelke: Die Industrie des mittleren und östlichen Harzes. - Math.-nat. Dissertation, Halle/Saale 1966. - Eckhard Oelke: Die regionale Entwicklung der Eisenindustrie im östlichen Harz (bis zum Jahre 1945). In: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte ; Berlin 1974, T. IV. - S. 319-344. - K. Sander: Die Entwicklung und die Perspektiven der Wirtschaft des Mittelharzes.- Phil. Dissertation, Potsdam 1966. - Kurt Schwerdtfeger: Eisensteingruben, Hochofen- und Hammerhütten im Bodegebiet des Harzes. Kultur- und Heimatverein Beneckenstein e.V. Clausthal-Zellerfeld : Pieper, 1998. - 446 S. Kurt Schwerdtfeger: Englische Technologie im Harzer Berg- und Hüttenwesen von 1710 bis 1850. In: Harz-Forschungen, Forschungen und Quellen zur Geschichte des Harzgebietes ; 13(2002). - S. 118-157 E. Spiekermann: Die preußischen Bergwerke und Hütten im Harz. In: Der Harz ; 1908. - S. 32-42 J. G. Stünkel: Beschreibung der Eisenbergwerke und Eisenhütten am Harz, Göttingen 1803. - H. Wedding: Beiträge zur Geschichte des Eisenhüttenwesens im Harz. In: Harz-Zeitschrift ; 14(1881). - S. 19ff. |
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