Identifikation |
Signatur: | P 558 |
Benutzungsort: | Merseburg |
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Form-/Inhaltsangaben |
Hinweis: | Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist. |
Titel: | Nationale Front, Bezirksausschuss Halle |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1950 - 1990 |
Laufmeter: | 25.15 |
Findhilfsmittel: | Findkartei |
Registraturbildner: | Die Nationale Front ging aus der Volkskongressbewegung hervor, die 1947 von der SED veranlasst worden war, um eine gesamtdeutsche Staatsgründung vorzubereiten. Nach dem 1. Deutschen Volkskongress im Dez. 1947 wurden in den Ländern, Kreisen, Städten und Gemeinden der Sowjetischen Besatzungszone Volkskongresskonferenzen durchgeführt und Volksauschüsse gewählt, die sich für die deutsche Einheit einsetzten. Am 15. und 16. Mai 1949 fanden die Wahlen zum 3. Deutschen Volkskongress statt. Die dafür vorgeschlagenen Delegierten stellten sich auf einer gemeinsamen Liste aller in der Sowjetischen Besatzungszone zugelassenen Parteien und Massenorganisationen vor. Der von zwei Dritteln der Wähler legitimierte Deutsche Volkskongress tagte am 29. und 30. Mai 1949 in Ostberlin und wählte einen neuen Deutschen Volksrat. Dieser konstituierte sich am 7. Okt. 1949 zur Provisorischen Regierung der DDR, die die Verfassung des 3. Volkskongresses in Kraft setzte und verabschiedete die Erklärung „Die Nationale Front des Demokratischen Deutschlands". Damit vollzog sich die Bildung der Nationalen Front in engstem Zusammenhang mit der Gründung der DDR. Ab dem 7. Jan. 1950 bestand das Sekretariat der Deutschen Volkskongressbewegung als Sekretariat der „Nationalen Front". Es wurden Landes-, Kreis- und Ortsausschüsse berufen. Die Landesausschüsse entsandten Vertreter für einen Nationalrat, der sich am 3. Febr. 1950 in Berlin als Zentralorgan der Nationalen Front konstituierte. 1973 wurde die Nationale Front des Demokratischen Deutschland in Nationale Front der DDR umbenannt. Am 10. März 1990 fand der letzte Kongress der Nationalen Front statt. Bis Apr. 1990 löste sich das Sekretariat des Nationalrates auf, die materiellen und finanziellen Mittel sowie Liegenschaften u. ä. wurden dem Direktorat Sondervermögen der Treuhandanstalt unterstellt. Die Nationale Front war nach dem Territorialprinzip aufgebaut. Das höchste Organ war der Kongress, zwischen den Kongressen leiteten der Nationalrat und sein Präsidium die Arbeit. Die Bezirks-, Kreis-, Stadt-, Stadtbezirks-, Wohnbezirks- und Ortsausschüsse wurden auf regionalen Konferenzen und Einwohnerversammlungen gewählt. Die Parteien und Massenorganisationen delegierten weitere Vertreter in die jeweiligen Ausschüsse. Den Regionalausschüssen waren hauptamtlich besetzte Sekretariate beigeordnet, die in enger Abstimmung mit den SED-Bezirks- und Kreisleitungen arbeiteten. Ab Aug. 1952 wurden die Strukturen der Nationalen Front den neu gebildeten Bezirken und Kreisen angepasst. Die Trennung des Landesausschusses Sachsen-Anhalt in die Bezirksausschüsse Halle und Magdeburg wurde im Okt. 1952 vollzogen. Nach der Auflösung der Führungsgremien der Nationalen Front im Apr. 1990 wurde die Arbeit des Bezirksausschusses Halle im Juli 1990 eingestellt. |
Bestandsinformationen: | Der Bezirksausschuss Halle der Nationalen Front übergab am 31. Jan. 1977, am 21. Febr. 1990 und am 14. Juli 1990 Archivgut an das Staatsarchiv Magdeburg. Der Bestand wurde am 22. März 1994 an das Landesarchiv Merseburg übergeben. |
Zusatzinformationen: | Das Archiv des Nationalrates der Nationalen Front befindet sich in der Stiftung Archive der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv. 2,50 lfm des Bestandes sind unerschlossen. |
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URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4034 |
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