Identifikation |
Signatur: | I 538 |
Benutzungsort: | Merseburg |
|
Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Mansfeld AG, Kupfer-und Messingwerk Hettstedt |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1826 - 1948 |
Laufmeter: | 5.30 |
Findhilfsmittel: | Ablieferungskartei |
Registraturbildner: | Bis zum Jahr 1907 erfolgte die Weiterverarbeitung von Kupfer zu Kupfer- und Messingerzeugnissen in den Werken Rothenburg (Saale) und Eberswalde der Mansfeld AG. Die Entfernung sowie die zunehmend unmodernen und unzureichenden Produktionsstätten führte am 7. Mai 1907 zu einem Beschluss auf dem Gewerkentag der Mansfelder Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft, in Hettstedt ein zentrales Kupfer- und Messingwerk in der Nähe der Gottesbelohnungshütte zu errichten. Am 2. August 1909 wurde der Betrieb mit der Inbetriebnahme des Drahtwalzwerks eröffnet. Der Betrieb stellte vor allem Bleche, Bänder, Feuerbuchsen, Stangen, Rohre, Draht und Drahtseile her. In den Jahren 1914 - 1916 entstand der größte Hallenbau im Walzwerk für die Produktionsaufnahme von Kupfer- und Messingbändern. Durch weitere Ausbauten in den Folgejahren wurde das Werk zum zweitgrößten Industriebetrieb der Buntmetallverarbeitung Deutschlands. Während des 1. Weltkriegs produzierte der Betrieb für die Heeresverwaltung Geschossbänder, Zinkdraht, Zinkminenbänder, Platinen für Kartuschen, Bänder für Flugzeug- und Lastwagenkühler und Zündkörper für die Infanteriemunition. Im Jahr 1917 hatte der Betrieb ca. 2200 Beschäftigte, mehr als 820 von ihnen waren russische Kriegsgefangene. Im gleichen Jahr wurde das Messingwerk Rothenburg in den Hettstedter Betrieb integriert. Nach der Weltwirtschaftskrise 1928/1929 kam es zu einer ansteigenden Produktion. Infolgedessen wurde das Walzwerk eine eigenständige Abteilung der Mansfeld AG. Weitere Zweigbetriebe waren die Produktionsstätten in Allstedt, Rothenburg und das Caro-Werk in Wien. Aus Subventionsgründen wurde für die Bergbau- und Hüttenbetriebe im Jahr 1933 die Mansfeld AG für Bergbau und Hüttenbetriebe gegründet. Das Kupfer- und Messingwerk Hettstedt wurde zentraler Betrieb dieser neugegründeten AG. Im Jahr 1935 wurde die Produktion von Aluminiumhalbzeugen aufgenommen. Auch während des 2. Weltkriegs produzierte der Betrieb vor allem für die Rüstungsindustrie. Von 1941 - 1945 wurden mehr als 900 Zwangsarbeiter aus Polen, der Sowjetunion, Frankreich, Belgien, Italien, Dänemark und Jugoslawien eingesetzt. Bis 1945 war das Kupfer- und Messingwerk sowohl der größte und dauernde Verarbeiter des Mansfeldschen Kupfers als auch der größte Betrieb im Kreis. Mit dem Befehl Nr. 167 der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) wurde der Betrieb 1946 in eine Sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) umgewandelt.
Betriebsdirektoren: Ferdinand Bleicher (1907 - 1910), Otto Busse (1910 - 1927), Hermann Brucklacher (1927 - 1945). |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4025 |
|