Identifikation |
Signatur: | I 458 |
Benutzungsort: | Dessau |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | VEB ABUS Dessau |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1951 - 2005 |
Registraturbildner: | Der VEB Maschinenfabrik und Eisengießerei Dessau (ABUS) entwickelte sich aus einem der ältesten metallverarbeitenden Betrieben Dessaus, der Firma Jahn (ab 30.07.1849) bzw. Jahn & Arend (ab 1850), im Volksmund als "Nagelbude" bezeichnet. Durch eine Kapitalbeteiligung der DCGG und Jahn & Arend, wenig später auch der Berliner Firma Oechelhaeuser & Blum, enstand 1872 die Berlin-Anhaltische Maschinenbau AG (BAMAG). Gebaut wurden bspw. Ausrüstungen für Gaswerke und Gaskokereien sowie Transmissionen und Kupplungen. Durch die Bombardierung Dessaus im März 1945 teilweise zerstört, wurde der Betrieb zeitweilig eingestellt, vorhandene Maschinen und Betriebseinrichtungen wurde per SMAD-Befehl demontiert. 1946 begann der Wiederaufbau, zunächst mit Garten- und Hausgeräten für den Bevölkerungsbedarf. Unter Hinzunahme der ehemaligen Junkers Stahlbau GmbH wurden zunehmend Stahlbauteile gefertigt und Reparaturen aus dem früheren BAMAG-Getriebe-Sortiment vorgenommen. Die BAMAG-Mengiun wurde 1946 unter Sequester der Landesregierung gestellt und dem VVB ABUS (Ausrüstungen für Bergbau und Schwerindustrie) Merseburg als deren größter Betrieb zugeordnet. Unter dem Namen ABUS wurden Getriebe für den Anlagenbau (Sonderkonstruktionen für spezielle Einsatzzwecke, insbesondere für Tagebaugeräte), große Getriebe zum Antrieb von Hochseeschiffen sowie für Walzwerks- und Gießereitechnik erfolgreich produziert und verkauft. 1964 entsteht ein neuer Produktionszweig: Umlaufräder und Großplanetengetriebe mit besonderer Bedeutung für die Volumen- und Massenreduzierung. Durch die Eingliederung in den in der DDR gegründeten VEB Kombinat Getriebe und Kupplungen musste ABUS Dessau als sein größter Betrieb dem Warenzeichen ASUG beitreten und verlor damit sein eigenen Warenzeichen. Mit der politischen Wende brachen vor allem Abnehmer in der Sowjetunion weg, bereits 1990 erfolgten die ersten 300 Entlassungen. Mit deutlich reduziertem Personalbestand erhielt im Jahre 1994 das Unternehmen eine neue Firmierung: ASUG Getriebewerk Dessau GmbH. Nach weiteren Umfirmierungen erfolgt im Januar 2013 die Umwandlung in die Getriebetechnik Dessau GmbH, die bis heute Bestand hat. Quelle: Volkseigene Betriebe und Einrichtungen in Dessau. Arbeitsgruppe Industriegeschichte Dessau. 2011; www.getriebetechnik-dessau.de, Aufruf vom 14.03.2019 |
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URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=2836484 |
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