Identifikation |
Signatur: | I 414 |
Benutzungsort: | Dessau |
|
Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Polysius AG Dessau |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1671 - 1969 |
Laufmeter: | 11.70 |
Findhilfsmittel: | Findkartei 1977, Überarbeitung 1987, Findbuch (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Gottfried Polysius gründete 1859 eine Schlosserei, die bereits ab 1860 als Eisenwarenhandlung und Geldschrankfabrik fungierte. 1870 war diese bereits zur Eisengießerei und Maschinenfabrik expandiert (einschl. Aufkauf der Eisengießerei Beckmann & Gebhardt, Dessau). Es wurden selbst konstruierte Mühlen, Göpel und Schüttelsiebe für die Baustoffindustrie sowie für die Getreideverarbeitung, für Zuckerfabriken und Brauereien gefertigt. Nachdem 2 Söhne als Mitinhaber hinzukamen, erfolgte die Umwandlung in eine OHG. Die Fabrik stellte zunächst Geldschränke her und etablierte sich später zunehmend im Zementanlagenbau. Ab 1886 wurden Unterlaufmahlgänge (wesentlich für Zementmaschinen) hergestellt. Mit der Übernahme der Brennöfen-Bau-Anstalt Hamburg zur Einführung des Drehofens bei der Zementherstellung konzentrierte die OHG ihre Produktion auf den Zementanlagenbau (1898 Konstruktion des ersten Zement-Drehofens) bis hin zum Aufbau ganzer Zementwerke (erstmals 1907). Durch Verschmelzung mit der Gewerkschaft Oberon (seit 1904) und der OHG entstand die Rechtsform der AG. Für die stark exportorientierte Produktion und den Vertrieb wurden im Ausland Vertretergesellschaften eingerichtet. In den 20er Jahren wurde das patentierte LEPOL-Verfahren in Zusammenarbeit mit dem Ingenieur Otto Lellep entwickelt, das die Zementproduktion revolutionierte. Per 17.05.1945 verfügte die amerikanische Militärregierung die Weiterführung des Unternehmens. Nach Befehl 208 zur Liquidation und Übergabe an ein SAG erfolgte dies zum 01.10.1945 unter dem Firmennamen "Polysius" Dessau SAG für Maschinenbau. Seit 1954 wurde die Firma in Dessau als VEB Maschinenfabrik Polysius und seit 1957 als VEB Zementanlagenbau Dessau weitergeführt. Gleichzeitig bauten Familienmitglieder und ehemalige Ingenieure die Firma Polysius in Beckum wieder auf, die seit 1971 eine Tochtergesellschaft der Friedrich-Krupp-AG ist und seit 1999 zum Thyssen-Krupp-Konzern gehört. |
Bestandsinformationen: | Der Bestand wurde 1977 durch das Staatsarchiv Magdeburg vom damaligen VEB Zementanlagenbau Dessau einschl. einer Verzeichnungskartei übernommen. Im Staatsarchiv Magdeburg wurde der Bestand 1987 gegliedert und es wurden die Bestandsinformationen erarbeitet. 1992 erfolgte die Übernahme eines Nachtragsbestandes, der 1993 in die vorhandene Gliederung eingefügt wurde. Im Rahmen der Zuständigkeitsregelung wurde der Firmenbestand 1994 in das damalige Landesarchiv Oranienbaum bzw. mit dem Umzug des gesamten Oranienbaumer Archivs im Jahre 2002 nach Dessau verbracht. |
|
|
Related units of description |
Related units of description: | I 420 VEB Zementanlagenbau Dessau (ZAB), 1925 (ca.)-2013 (Bestand)
siehe auch: I 419 SAG Maschinenfabrik Polysius Dessau, 1877-1964 (Bestand)
|
|
URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=195713 |
|