I 410 Junkers-Werke Dessau. Flugzeug- und Motorenbau, 1912-1958 (Bestand)[Location: Dessau]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:I 410
Benutzungsort:Dessau

Form-/Inhaltsangaben

Hinweis:Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist.
Titel:Junkers-Werke Dessau. Flugzeug- und Motorenbau
Laufzeit/Datum (detailliert):1912 - 1958
Laufmeter:48.50
Findhilfsmittel:Findbuch (online recherchierbar)
Registraturbildner:Prof. Hugo Junkers (1859-1935) gründete im Juni 1919 in Dessau die "Junkers-Flugzeugwerke AG Dessau". Dem vorangegangen waren die Versuchsanstalten und der Ico-Apparatebau sowie 1917 die "Junkers und Fokker AG" (Ifa) gemeinsam mit dem Holzflugzeugbauer A. Fokker, der 1919 wieder ausschied. Innerhalb der Firma wurden im Dezember 1921 die die Abteilungen "Luftverkehr" und "Luftbild" gegründet. 1923 wurde in Fili bei Moskau ein Zweigwerk des "Junkers-Flugzeugwerkes" eröffnet und in Dessau wurde die "Junkers Motorenbau GmbH" ins Leben gerufen. Die Entwicklung der Abteilung Luftverkehr mündete 1924 in der Herauslösung und Bildung einer selbständigen "Junkers-Luftverkehr AG" (ILAG). Diese fusionierte im Jahre 1926 mit der Aero Lloyd zur "Deutschen Lufthansa AG". Gleichzeitig musste das Werk in Fili (SU) aus wirtschaftlichen Gründen wieder abgegeben werden. Infolge der Finanzkrise wurde Prof. Junkers im Oktober 1933 unter Druck gesetzt, so dass 51% der Aktien an das Reichsluftfahrtministerium übergingen. Junkers durfte seine Werke nicht mehr betreten. Er starb an seinem 76. Geburtstag in der Nähe von München. 1936 vereinigten sich die "Junkers-Flugzeug AG" und die "Junkers-Motorenbau GmbH" zur "Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG". Während des 2. Weltkrieges wurden hier und in anderen Zweigwerken Rüstungsgüter in großem Umfang produziert. Im März 1945 erfolgte die Stilllegung des Werkes durch die Beschlagnahme der SMAD. 1947 wurde eine Treuhandstelle mit der Abwicklung des Werkes betraut.
Bestandsinformationen:Bestandsinhalt: Personalsachen und Personalakten - Fremdarbeiter - KZ-Häftlinge - Kriegsgefangene - Verlagerungen - kaufmännische Unterlagen - Werke in Köthen, Bernburg, Leopoldshall, Aschersleben, Halberstadt, Langensalza, Fritzlar, Wernigerode, Mühlberg, Schönebeck, Magdeburg, Kassel, Leipzig, Breslau, Königinhof, Prag, Straßburg, Colombes - Rechts- und Vertragsangelegenheiten - Sozialwesen (Zuwendungen, Entschuldungen, Heime, Werkheime in Regie der JFM-Sozialstiftung) - Versicherungs- und Schadensangelegenheiten (auch Kriegsschäden) - Verwaltung und Abwicklung nach dem 8. Mai 1945 - Demontage - Grundstücks- und Immobilienerwerbungen oder Ermietungen - Beziehungen zu den Besatzern - Vermögensangelegenheiten - Technische Angelegenheiten (Maschinen, Material, Inventar) - Rechnungswesen (Buchungskonten) - Schulungsmaterial für Mitarbeiter/Lehrlinge - Baubeschreibungen und Betriebsanleitung für einzelne Flugzeugtypen oder Bauteile.

Karten sind den jweiligen Akten anhängig, in den diese nachgeweisen werden konnten. Die Fotografien sind in einem separaten Gliederungspunkt aufgeführt.
Bislang ermittelte Fremdarbeiter und Mitarbeiter sind in einer separaten Datenbank erfasst und durch Archivmitarbeiter recherchierbar.
Nach Hinweisen aus den Akten und anderen Quellen handelt es sich bei dem Bestand nur um ein Rudiment der ursprünglichen Überlieferung.

Der vorliegende Bestand setzt sich zusammen aus einem Teil, der nach der Abwicklung der Junkers-Werke im Stadtarchiv Dessau deponiert worden war und im Jahre 1960 übergeben wurde sowie einem Teil, der einer Übergabe des Bundesarchivs aus dem Jahre 1997 entstammt. Diese Akten wurden nach dem Provenienzprinzip aus der Überlieferung des Reichsministeriums für Rüstung und Kriegsproduktion herausgelöst. Ein weiterer Teil wurde 2011 durch das Sächsische Staatsarchiv übergeben und beinhaltet die Überlieferung des Konstruktionsbüros des Junkers-Ingenieurs Manfred Gerlach. Es handelt sich um Akten, die nach dem Provenienzprinzip aus den Beständen des Sächsichen Staatsarchivs, Staatsarchiv Leipzig, herausgelöst wurden. 2018 wurde ein geringer Teil des ursprünglichen Personalaktenbestandes am Standort Magdeburg ermittelt und nach der Verbringung nach Dessau erschlossen und in den vorhandenen Bestand eingefügt.

Dipl.-Ing. Manfred Gerlach nahm 1924 im Auftrag von Junkers seine Tätigkeit im sowjetischen Fili auf. 1926 kehrte er nach Dessau als Prüfingenieur für Dieselflugmotoren zurück und wurde Prüfstandsleiter bei Jumo für Dieselflugmotoren. Er war maßgeblich an der Entwicklung der Jumos 223 und 224 beteiligt. Von 1946 bis 1954 in der UdSSR, war er ab 1955 bis 1959 Technischer Direktor im Motorenwerk.

Die Teilbestände sind in der aktuellen Gliederung aufgegangen.
Zusatzinformationen:(Quelle Manfred Gerlach: www.flugzeug-lorenz.de; Aufruf vom 03.08.2012)
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch (GR):
I 427 Wohnungsbaugesellschaft Dessau, 1920-1953 (Bestand)
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=195709
 
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