I 438 Dessauer Zuckerraffinerie AG, 1871-1971 (Bestand)[Location: Dessau]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:I 438
Benutzungsort:Dessau

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Dessauer Zuckerraffinerie AG
Laufzeit/Datum (detailliert):1871 - 1971
Laufmeter:0.30
Findhilfsmittel:Findbuch 2010 (online recherchierbar)
Registraturbildner:Die Dessauer Aktien-Zucker-Raffinerie wurde 1871 gegründet. Per 26. Oktober 1895 erfolgte die Umfirmierung in eine GmbH. Bis zum 1. Weltkrieg wurde das für die Edelmetallscheidung benötigte Cyan bis nach Südafrika, Mexiko und Nordamerika geliefert. Mit dem Ausfuhrverbot und der Zwangswirtschaft kam die Einschränkung des Rübenanbaues und das Verbot, die Melasse zur Entzuckerung zu verwenden. Die Dessauer Zucker-Raffinerie musste deshalb die Verarbeitung der Melasse, die nur als Futtermittel Verwendung finden durfte, aufgeben. Man stellte sich auf die Herstellung von Glyzerin aus Zucker nach dem Protolverfahren um und belieferte die Heeresverwaltung. Nach Freigabe der Melasse für die Entzuckerung im Jahre 1920 nahm sie ihren Betrieb wieder auf, während die übrigen nach dem Strontianverfahren arbeitenden Raffinerien es nicht wagten, das ausserordentlich schwierige und kostspielige Verfahren nach dem Kriege wieder aufzunehmen. 1933 war sie die einzige in Deutschland bestehende Melasseentzuckerungsanstalt. Produziert wurden Zucker, Speisesirup, Melassefutter, Restmelasse, Glyzerin, Cyansalze, Zyklon und schwefelsaures Ammoniak.
Die Zweigniederlassung Strontian- und Potasche-Fabrik Roßlau stellte ab 1882 das für die Weiterverarbeitung der Melasse notwendige Strontianhydrat her und verarbeitet die Nichtzuckerstoffe aus der Melasse, die hauptsächlich in Europa und Amerika abgesetzt wurden.
Per Anordnung Nr. 423 des Präsidenten der Provinz Sachsen vom 15.5.1946 wurde die Zuckerraffinerie unter dessen Verfügungsgewalt gestellt. Am 16.8.1948 erfolgte auf Ersuchen des Ministeriums des Innern im Handelsregister des Amtsgerichts (HRB 346) die Löschung des Unternehmens.
Bestandsinformationen:Das Archivgut gelangte 2010 mit einem weiteren Firmenbestand aus Privatbesitz in das Landeshauptarchiv und wurde durch Provenienztrennung zu einem Teilbestand formiert.
Zusatzinformationen:Akz. 13/2010
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=1316623
 
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