I 436, 03. Archiv Bernd Junkers - Dessauer Gasgeräte GmbH Archiv Bernd Junkers - Dessauer Gasgeräte GmbH, 1990-2005 (Gliederungsgruppe)[Location: Dessau]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:I 436, 03. Archiv Bernd Junkers - Dessauer Gasgeräte GmbH

Form-/Inhaltsangaben

Hinweis:Die Gliederungsgruppe enthält Archivgut, das Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist.
Titel:Archiv Bernd Junkers - Dessauer Gasgeräte GmbH
Laufzeit/Datum:1990 - 2005
Laufzeit/Datum (detailliert):1990 - 2005
Zusatzinformationen:Im Zuge der politischen Wende erfolgte zum 1. Juli 1990 die Umwandlung in die Kapitalgesellschaft "Dessauer Gasgeräte GmbH" mit den Betriebsteilen Oschatz und Falkenberg - der Betrieb Egeln wurde bereits zuvor selbständig. Am 9. Oktober 1990 beurkundete die Anstalt zur treuhänderischen Verwaltung des Volkseigentums mit Sitz in Berlin die amtliche Umwandlung des VEB Gas- und Elektrogeräte Dessau, Betrieb des Kombinates Haushaltgeräte Karl-Marx-Stadt in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Die Firma führte seit diesem Tage den Namen "Dessauer Gasgeräte GmbH". Das Stammkapital der GmbH in Höhe von 31 Mio. DM wurde zu 100 % von der Treuhandanstalt gehalten.

Die Belegschaften wurden um rund die Hälfte abgebaut. Norm und Design wurden überarbeitet und technische Investitionen getätigt. 1992 wurde die Belegschaft weiter auf 750 reduziert. Die jährliche Produktion belief sich auf ca. 400.000 Großgeräte. Bei Standherden wurden die deutschlandweite Marktführerschaft erreicht. Werk 1 wurde schrittweise abgebaut und an die Treuhand als nicht betriebsnotwendig übergeben. Werk 2 verblieb als Betriebsstandort.

1993 erwarb die Fa. Wamsler (Haushaltstechnik GmbH München) in Verbindung mit der Fa. Le Blanc (Heißwasserbereiter und Heizthermen, Paris / Frankreich) die Dessauer Gasgeräte GmbH. Die noch angeschlossenen Betriebsteile Oschatz und Falkenberg wurden 1994 selbständig privatisiert. Nach dem Rücktritt vom Erwerb 1994 durch Wamsler erfolgt eine erneute Verkaufsausschreibung. Ende des Jahres übernimmt das Düsseldorfer Unternehmen Schrör. Investitionen von 10 Mio. waren geplant. In der Folgezeit konnten Umsatzerwartungen nicht erreicht werden. 1997 gingen 50 % der Gebäude und Flächen im Werk 2 als nicht betriebsnotwendig an die TLG. Eine neu entwickelte Generation von Gasherden und Einbaugeräten ging unter der Bezeichnung "Dessauer No. 1" in die Fertigung.

1999 beantragte das Unternehmen die Insolvenz. Ein Neustart mit einer Belegschaft von 120 Beschäftigten unter Fortführung aller Produktionszweige gelang zunächst. 2004 wurde der Bereich Schaltschrankbau teilprivatisiert, die Stammproduktion sollte 2005 folgen. Doch am 30. August 2005 verließ der letzte Gasherd das Band. Zum 21.10.2005 wurde die Liquidation angemeldet. Die Löschung im handelsregister erfolgte zum 26.05.2008. Ein Großteil der Fläche des ehemaligen Gasgerätewerkes Dessau hatte die Helionpark Prinz-Georg GmbH & Co. KG aus Dresden im November 2008 vom Insolvenzverwalter erworben, um den Standort zu revitalisieren. 2010 wurde das ehemalige Gasgerätewerk in der Junkersstraße erneut versteigert. Käufer war die Berliner Smart Grids AG zur Entwicklung des Geländes im Bereich erneuerbarer Energien.
Quelle: MZ vom 12.08.2011
Quelle: Volkseigene Betriebe und Einrichtungen in Dessau. Arbeitsgruppe Industriegeschichte Dessau. Funkverlag Bernhard Hein e.K.. Dessau 2009.
 

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