F 11 Gräflich Stolbergisches Gemeinschaftsbergamt zu Stolberg, 1568-1917 (Bestand)[Location: Wernigerode]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:F 11
Benutzungsort:Wernigerode

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Gräflich Stolbergisches Gemeinschaftsbergamt zu Stolberg
Laufzeit/Datum (detailliert):1568 - 1907 (1917)
Laufmeter:2.30
Findhilfsmittel:Findbuch von 1869 (online recherchierbar)
Registraturbildner:Die Geschichte des Bergbaus in den drei Stolberger Grafschaften (Stolberg-Stolberg, Stolberg-Roßla und Wernigerode) geht bis weit in das Mittelalter zurück. Er hatte einen beträchtlichen Umfang. Noch am Ende des 19. Jahrhunderts waren in der Grafschaft Stolberg die Flussspatgruben bei Straßberg und in der Krummschlacht und in der Grafschaft Wernigerode das Eisenerzbergwerk am Büchenberg sowie die Eisenhütte in Ilsenburg in Betrieb. Hinzu kam die Verwaltung von nicht weniger als 26 stillgelegten Erzbergwerken, Steinkohlengruben und Hüttenbetrieben sowie 51 Mutungen auf Edelmetall, Buntmetall-, Eisen- und Maganerze und Steinkohlen.

Das gräfliche Haus Stolberg ist seit 1210 urkundlich belegt. Es konnte im Laufe der folgenden drei Jahrhunderte seinen Territorialbesitz erheblich ausdehnen. Zu dem Stammbesitz der Grafschaft Stolberg am Südharz kamen im 14. Jahrhundert das Amt Roßla und im 15. Jahrhundert die Ämter Heringen, Kelbra, Elbingerode und Questenberg, die Grafschaft Hohnstein (1413) und nicht zuletzt im Jahre 1429 die Grafschaft Wernigerode am Nordharz.

Auf der Grundlage des Erbvertrages von 1645 teilte sich das Haus Stolberg in die ältere Linie Stolberg-Wernigerode, über die seit 1714 Preußen die Oberhoheit besaß, und eine jüngere Linie, die ihrerseits infolge des Teilungsrezesses von 1706 in die, unter kusächsischer Oberhoheit stehenden, 1815 zu Preußen geschlagenen, Grafschaften Stolberg-Stolberg und Stolberg-Roßla zerfiel.

Während für den Bergbau in der Grafschaft Wernigerode das Bergamt Wernigerode und das Bergamt Wickerode für den Hohnsteinischen Forst zuständig waren, oblag die Bergbauverwaltung von Stolberg-Stolberg und Stolberg-Roßla mit seinen Anfängen bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts zurückreichenden Stolbergischen Gemeinschaftsbergamt zu Stolberg.
Das Gemeinschaftsbergamt wurde 1815 dem Oberbergamt Halle unterstellt und im Jahre 1868 aufgelöst, nachdem durch das Gesetz über die Kompetenz der Oberbergämter vom 10. Juni 1861 und dem Ausführungserlass vom 29. Juni 1861 die Aufhebung aller Bergämter mit Wirkung vom 1. Oktober 1861 verfügt worden war.
Der Zuständigkeitsbereich ging an das am 21. April 1868 gebildete Begrevier Stolberg über, das mit Wirkung vom 1. Juli 1878 mit dem Bergrevier Eisleben zum Bergrevier Stolberg-Eisleben vereinigt wurde.
Bestandsinformationen:Der Bestand wurde im Jahre 1869 vom Oberbergamt Halle übernommen und dort der Unterregistratur "M" Mansfeld eingegliedert.
Diese wurde mit den übrigen Akten des Oberbergamtes Halle nach dessen Auflösung im Jahre 1946 vom damaligen Staatsarchiv Magdeburg übernommen und als Repositur F 16 aufgestellt. Dabei wurden die Akten des Gemeinschaftsbergamtes zu Stolberg wieder herausgelöst und bilden seit 1952 die selbständige Repositur F 11.
Das noch in Gebrauch befindliche Behördenfindbuch von 1866 wurde im Jahre 1952 revidiert und in den Jahre 1956/57 durch umfangreiche Nachträge ergänzt.
Die Registraturgliederung wurde beibehalten.
In das Behördenfindbuch wurden die an das Oberbergamt Halle abgegebenen Akten des ehemaligen Gräflich Stolberg-Wernigerödischen-Wickeröder Bergamts mit eingearbeitet.

Im Jahre 2007 erfolgte die Retrokonversion des Findbuches.
Zusatzinformationen:Literatur:
Drees, H.: Geschichte der Grafschaft Wernigerode, Wernigerode 1916. -
Greuer, J.-T.: Elemente der Sozialordnung beim alten Oberharzer Bergbau. In: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte. 34(1962). -
Hartmann, P.: Der Bergbau bei Straßberg im Harz. In: Zeitschrift für angewandte Geologie, 3(1957)H. 11-12. -
Mielecki, Stanislaus von: Beitrag zu der Geschichte des Bergbaues in der Grafschaftt Stolberg und Hohenstein, Teil 1-2, 1845. -
Radziwill, C.: Entwicklung des Fürstlich Stolbergischen Grundbesitzes seit dem 13. Jahrhundert mit besonderer Beachtung der Grafschaft Wernigerode, Jena 1899 (Sammlung nationalökonomischer und statistischer Abhandlingen, Hrsg. J. Conrad ; Bd. 13). -
Stolberg 1210-2010 : Zur Achthundertjährigen Geschichte des Geschlechts / Philipp Fürst zu Stolberg-Wernigerode, Jost-Christian Fürst zu Stolberg-Stolberg [Hrsg.]. - Verein Freunde des Hauses Stolberg-Stolberg e.V., Halle/S., 2010. -
Voigt, J. G.: Bergwerksstaat des Ober- und Unterharzes. Hrsg. J. J. Madihn, Braunschweig 1771. -
Zachariae, H. A.: Rechtsgutachten, die staatsrechtlichen Verhältnisse des gräflichen Hauses und der Grafschaft Stolberg-Wernigerode zur Preußischen Krone betreffend, Göttingen 1862.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
Df 4 Amt Heringen, 1567-1853 (Bestand)

H 7 Fürstliches Herrschaftsarchiv Stolberg-Roßla, 1433-1953 (Bestand)

siehe auch:
H 8 Fürstliches Herrschaftsarchiv Stolberg-Stolberg, 1190-1946 (Bestand)

siehe auch:
F 6a Riestedter Werkskasse, 1836-1887 (Bestand)

siehe auch:
F 7 Gewerkschaftliches Bergamt Sangerhausen, 1690-1845 (Bestand)

siehe auch:
F 8 Bergamt Eisleben, 1215-1941 (Bestand)

siehe auch:
F 9 Bergvogtei Thüringen, 1518-1863 (Bestand)

siehe auch:
F 10 Oberzehntamt Stolberg, 1550-1826 (Bestand)

siehe auch:
F 16 Oberbergamt Halle. Spezialia: Mansfeldisches Bergamt Eisleben, 1457-1934 (Bestand)

siehe auch:
F 42a Berghypothekenkommission des Oberbergamtes Halle, 1793-1924 (Bestand)

siehe auch:
F 82 Bergrevier Eisleben, 1750-1952 (Bestand)

siehe auch:
F 83 Bergrevier Nordhausen-Stolberg, 1744-1947 (Bestand)

siehe auch:
F 39, Nr. 201 Mielecki, Stanislaus von : Beitrag zu der Geschichte des Bergbaues in der Grafschaft Stolberg und Hohnstein, 1845 (Akte)

siehe auch (GR):
F 17 Oberbergamt Halle. Spezialia: Bergvogtei Thüringen, Oberzehntamt Sangerhausen und Oberzehntamt Stolberg, 1392-1838 (Bestand)
 

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