F 17 Oberbergamt Halle. Spezialia: Bergvogtei Thüringen, Oberzehntamt Sangerhausen und Oberzehntamt Stolberg, 1392-1838 (Bestand)[Location: Wernigerode]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:F 17
Benutzungsort:Wernigerode

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Oberbergamt Halle. Spezialia: Bergvogtei Thüringen, Oberzehntamt Sangerhausen und Oberzehntamt Stolberg
Laufzeit/Datum (detailliert):(1392, 1568, 1674) 1772 - 1836
Laufmeter:1.00
Findhilfsmittel:Findbuch von 1974 (online recherchierbar)
Registraturbildner:Bis 1675 lässt sich für die Bergvogtei Thüringen eine besondere Einmann-Behörde zurückverfolgen, eingesetzt zur Verwaltung des Bergregals und der Erhebung des Bergzehnts. Der Bergschreiber Tobias Senf zu Freiberg wurde 1674 zum Bergvogt über das Mansfelder Bergwerk in Eisleben bestellt und ein Jahr später auch mit der Aufsicht über das kursächsische Bergregal in der Landgrafschaft Thüringen (mit zeitweiliger Ausnahme des von 1656/57 bis 1746 zum Herzogtum Sachsen-Weißenfels gehörigen Amtes Sangerhausen) und in den stolbergischen und schwarzburgischen Gebieten betraut.

Im Jahre 1793 wurde das Amt des Bergvogts in Thüringen reformiert und u.a. mit dem Amt des Bergvogt der Grafschaft Eisleben, dem Zehntamt in Sangerhausen und Bottendorf sowie dem Oberzehntamt in Stolberg (Harz) vereinigt. De facto wurde ab 1794 ein Oberbergvogt in Thüringen eingesetzt und die geplante Reform mit dem Tod des Bergvogts Ernst Rudolph Wilhelm Schmid in Eisleben im Jahre 1795 umgesetzt. Der Behördensitz war Eisleben, musste aber spätestens 1809 nach Sangerhausen verlegt werden, das Eisleben an das Königreich Westphalen gefallen war. Damit war auch die Stelle des Oberbergvogts in Thüringen hinfällig geworden. Mit Friedrich Lebrecht Christoph Ziegenhorn starb 1815 in Sangerhausen der letzte königlich-sächsische Bergvogt in Thüringen. Seine Nachfolger nahmen dieses Amt nur interimistisch war. 1816 erfolgte die Unterstellung der Bergvogtei Thüringen dem Oberbergamt Halle und der dortige Oberbergrat Eggert übernahm ebenfalls nur interimistisch die Funkton des Bergvogts, bis dieses Amt im März 1827 endgültig aufgehoben wurde.
Der Amtsbereich der Bergvogtei Thüringen der den Regierungsbezirk Erfurt mit Ausnahme des Gebietes des Henneberg-Neustädtischen Bergamts umfasste, wurde zwischen den Bergämtern Großkamsdorf und Eisleben so aufgeteilt, dass die Kreise Erfurt, Langensalza sowie Weißensee zu Großkamsdorf und Heiligenstadt, Nordhausen und Worbis zu Eisleben kamen.

Bergvögte in Thüringen:
1674/75–1680 Tobias Senf
1680–1713 Nicolaus Voigtel
1713–1717 Friedrich Nicolaus Voigtel
1717–1752 Jacob Hachenberg
1753–1785 Johann Christian Schmid
1785–1795 Ernst Rudolph Wilhelm Schmid
1795–1809 durch Oberbergvögte mitverwaltet
1809–1815 Friedrich Lebrecht Christoph Ziegenhorn in Sangerhausen
1815 Hofrat und Justizamt Eisenhuth in Sangerhausen (interimistisch)
1815–1816 Bergrichter Carl August Breyther und Amtsverweser Fiedler in Sangerhausen
(interimistisch)
1816–1827 Oberbergrat Johann Martin August Eggert in Halle/S. (interimistisch)

Oberbergvögte in Thüringen:
1794–1800 Johann Ehrenfried Toelpe
1800 Friedrich Lebrecht Christoph Ziegenhorn (interimistisch)
1800–1808 Johann Carl Freiesleben
Bestandsinformationen:Der Bestand führte in der Registratur des Oberbergamtes Halle die Bezeichnung BVT (Bergvogtei Thüringen). Dieser ist mit 32 Akteneinheiten, wie ein Blick auf die Registratursignaturen zeigt, nur fragmentisch überliefert.
Bei den vorhandenen Bänden handelt es sich nicht nur um Aufsichts- und Geschäftsakten des Oberbergamtes Halle, sondern etwa zur Hälfte auch um Akten des Oberbergamtes Freiberg und des Geheimen Finanzkollegiums bzw. der Bergkanzlei Dresden, die nach 1815 von Sachsen an Preußen abgegeben wurden.

Der Bestand wurde zwischen 1948 und 1953 ohne Findhilfsmittel aus Halle in das Landeshauptarchiv Magdeburg übernommen und im Jahre 1974 verzeichnet.
Dabei wurden die Akteneinheiten lediglich in der Reihenfolge der Registraurordnung gereiht, da keine Gliederung erkennbar war.
Da die ursprüngliche Gliederung des Teilbestandes BVT identisch mit den Beständen F 15 und F 16 sind, wurde jene Gliederung im Jahre 2000 übernommen und die vorhandenen Archivalien den jeweiligen Gliederungsgruppen zugeordnet.
Zusatzinformationen:Literatur:

150 Jahre Preußischer Bergverwaltung im Mitteldeutschen Bergbau. - Festschrift aus Anlass des 150-jährigen Bestehend des Oberbergamts in Halle a.S., Berlin 1925;
U. Heß: Die Organisation der Bergbehörden in Thüringen und ihre archivalische Überlieferung. In: Archivmitteilungen 10(1960), S. 50-61
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
F 6 Sangerhäuser Gewerkschaft (Hüttenarchiv), 1532-1889 (Bestand)

siehe auch:
F 6a Riestedter Werkskasse, 1836-1887 (Bestand)

siehe auch:
F 7 Gewerkschaftliches Bergamt Sangerhausen, 1690-1845 (Bestand)

siehe auch:
F 8 Bergamt Eisleben, 1215-1941 (Bestand)

siehe auch:
F 9 Bergvogtei Thüringen, 1518-1863 (Bestand)

siehe auch:
F 10 Oberzehntamt Stolberg, 1550-1826 (Bestand)

siehe auch:
F 11 Gräflich Stolbergisches Gemeinschaftsbergamt zu Stolberg, 1568-1917 (Bestand)

siehe auch:
F 12 Bergamt Wettin, 1624-1904 (Bestand)

siehe auch:
F 15 Oberbergamt Halle. Spezialia: Bergamt Wettin, 1560-1931 (Bestand)

siehe auch:
F 16 Oberbergamt Halle. Spezialia: Mansfeldisches Bergamt Eisleben, 1457-1934 (Bestand)

siehe auch:
F 31 Oberbergamt Halle. Spezialia: Neustadt-Hennebergisches Bergamt zu Kamsdorf, 1786-1922 (Bestand)

siehe auch:
F 52 Bergamt Bottendorf, 1774-1827 (Bestand)

siehe auch (GR):
F 38, XVa B Nr. 383 Berechtsame des Kupferschieferbergwerks Bottendorf bei Bottendorf, 1939-1940 (Akte)

siehe auch (GR):
F 55 Bergamt Kamsdorf, 1546-1895 (Bestand)

siehe auch (GR):
F 82 Bergrevier Eisleben, 1750-1952 (Bestand)
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=5594
 
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