F 10 Oberzehntamt Stolberg, 1550-1826 (Bestand)[Location: Wernigerode]

Archive plan context

LASA Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archiv)
- 07. Wirtschaft (mit Bergbehörden bis 1990 und Bankwesen) (Tektonikgruppe)
  - 07.01. Bergbau (Tektonikgruppe)
    - 07.01.02. Vorgängerbehörden und nachgeordnete Behörden des Oberbergamts Halle (Tektonikgruppe (Endstufe))

Identifikation
Signatur:	F 10
Benutzungsort:	Wernigerode

Form-/Inhaltsangaben
Titel:	Oberzehntamt Stolberg
Laufzeit/Datum (detailliert):	1550 - 1826
Laufmeter:	1.80
Findhilfsmittel:	Findbuch von 1952 (online recherchierbar)
Registraturbildner:	Die Grafschaften Stolberg-Stolberg und Stolberg-Roßla standen bis zu ihrer Einverleibung durch Preußen im Jahre 1815 unter sächsischer Landeshoheit und gehörten zum Thüringischen Kreis des Königreiches. Das Bergregal der Stolberger Grafschaften war zur Hälfte kursächsisch. Zwischen dem in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstandenen Oberzehntamt in Stolberg, dem Oberzehntamt zu Sangerhausen, dem Stolbergischen Gemeinschaftsbergamt zu Stolberg und der Bergvogtei Thüringen zu Eisleben bzw. Sangerhausen bestanden enge sachliche Beziehungen, aus denen sich im Laufe des 18. Jahrhunderts eine ständige Personalunion in der Besetzung dieser Ämter entwickelte. Die Aufgabe dieser unteren Bergbaubehörden bestand, neben der allgemeinen Bergaufsicht und Bergpolizei, in erster Linie in der Sicherung der landesherrlichen Einnahmen, des sogenannten Bergzehnten, der Erteilung von zeitweiligen Zehntbefreiungen, der Vertretung der landesherrlichen Interessen bei Rechtsstreitigkeiten wie überhaupt der Sicherung aller sich aus dem Bergregal herleitenden Rechte gegenüber den Gewerkschaften und Lehnsträgern. Im Jahre 1645 gingen die Bergwerke des Amtes Questenberg an die Grafen zu Stolberg-Wernigerode über, die für diese etwas 1756 ein eigenes Bergamt in Questenberg errichteten. In dem Stolberg-Wernigeröder Bergamt zu Wickerode fungierte der Oberzehntner zu Stolberg und Bergvogt in Thüringen seit der gleichen Zeit als ständiger Beisitzer. Auch nach Auflösung der Bergvogtei Thüringen zum 1. Januar 1827 oblag die Bergbauverwaltung der Grafschaften Stolberg-Stolberg und Stolberg-Roßla dem Stolbergischen Gemeinschaftsbergamt zu Stolberg, das schließlich im Jahre 1868 aufgelöst wurde.
Bestandsinformationen:	Im Archiv des Oberbergamts Halle bildeten die Akten des Oberzehntamts zu Stolberg den Teil II der Repositur XXIV. Mit der ersten großen Ablieferung der Oberbergamtsakten wurde sie im Jahre 1948 in das damalige Staatsarchiv Magdeburg übernommen und als Repositur F 10 unmittelbar im Anschluss an die Akten der Bergvogtei Thüringen aufgestellt. Unter Beibehaltung der überlieferten Ordnung und Auslassung aller nicht vorhandenen Akten wurde 1952 eine Abschrift des Behördenfindbuches angefertigt. Die Überlieferung des Bestandes ist lückenhaft. Im Jahre 2009 erfolgte die Retrokonversion des Findbuches. Die Ergänzung der Registraturbildner-, Bestands- und Zusatzinformationen wurde im August 2015 vorgenommen.
Zusatzinformationen:	Literatur: Drees, H.: Geschichte der Grafschaft Wernigerode, Wernigerode 1916.- Läncher, K. A. F.: Geschichte der gräflichen Häuser und der Grafschaften Wernigerode, Stolberg, Roßla, Hohnstein und ihrer ehemaligen oder jetzigen Zubehörungen. Nebst dem Ortsverzeichnisse und der Wappenbeschreibung. Eisleben, Sangerhausen 1844.- Radziwill, C.: Entwicklung des Fürstlich Stolbergischen Grundbesitzes seit dem 13. Jahrhundert mit besonderer Beachtung der Grafschaft Wernigerode, Jena 1899.- Zachariae, H.A.: Rechtsgutachten, die staatsrechtlichen Verhältnisse des Gräflichen Hauses und der Grafschaft Stolberg-Wernigerode zur Preußischen Krone betreffend, Göttingen 1862.