Identifikation |
Signatur: | H 40 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Gutsarchiv Brumby (bei Haldensleben) |
Laufzeit/Datum (detailliert): | (961) 1564 - 1921 |
Laufmeter: | 6.30 |
Findhilfsmittel: | Findbuch von 2004 |
Registraturbildner: | Brumby gehört zur Gemeinde Hohe Börde, Lkr. Börde, Sachsen-Anhalt.
Brumby II war ein ältmärkisches Rittergut im Kreis Neuhaldensleben. Es bestand aus Besitzungen in Brumby, Alvensleben (heute Bebertal) und Uhrsleben.
Die niedere Gerichtsbarkeit lag 1785 beim Amt Alvensleben und Ende des 19. Jahrhunderts beim Amtsgericht Erxleben.
Als erste Besitzer des Rittergutes wird der Abt Bernhard vom Kloster Berge zu Magdeburg genannt, der es zwischen 1051 und 1076 dem Kloster schenkte. 1209 wird dem Kloster Berge durch Papst Innozenz III. "die Kirche nebst dem ganzen Dorfe ausgenommen die Zehnten und drei Hufen" als Besitz bestätigt. Ein kleiner Teil von Brumby blieb jedoch weiterhin in anderem Besitz. Territorial gehörte Brumby im späten Mittelalter zum Erzstift Magdeburg, das 1680 als Herzogtum Magdeburg an die Kurfürsten von Brandenburg fiel und 1816 in der preußischen Provinz Sachsen aufging, die bis 1945 bestand.
1480 belehnte das Kloster Berge die von Veltheim zu Bartensleben und vermutlich etwas später die von Alvensleben und die von Schenk jeweils mit Anteilen an Brumby. Nach 1567 wurde ein Vertrag abgeschlossen, der regelte, dass die von Veltheim den Hof mit 16 Hufen, die von Alvensleben 5 Hufen und 3 1/2 Morgen und die von Schenk den Zehnten innehaben sollten.
Nach dem Aussterben des Brumby besitzenden von Veltheimschen Familienzweiges gelangte das Gut 1616 an die Familie von der Asseburg. Da es während des 30-jährigen Krieges und 1661 durch eine Feuerbrunst stark zerstört wurde, verkauften es die von der Asseburg 1665 an den Domherren Johann Friedrich von Arnstedt.
1672 wurde die Familie von Arnstedt durch das Kloster Berge mit dem Gut belehnt. Nach anderen Quellen gelangte es bereits 1606 in den Besitz der Familie.
Vermutlich waren bereits im 17. Jahrhundert keine anderen Familien mehr mit Teilen von Brumby belehnt. Es blieb auch danach bis zum Aussterben des Arnstedtschen Familienzweiges 1922 im Besitz der Familie. Danach verkauften es die Erben an den Johanniterorden, der es bis zur Enteignung durch die Bodenreform 1945/46 besaß.
Die Besitzer seit 1665 waren im Einzelnen: 1. Johann Friedrich von Arnstedt (12.03.1624-23.07.1677), 2. Philipp Christian von Arnstedt (09.10.1665-10.01.1716), 3. Friedrich Wilhelm I. von Arnstedt (07.04.1698-03.08.1771), 4. Georg Wilhelm von Arnstedt (10.08.1741-18.02.1827), 5. Friedrich Wilhelm II. von Arnstedt (30.07.17878-31.03.1863), 6. Karl Wilhelm von Arnstedt (10.10.1812-07.05.1865), 7. Friedrich Wilhelm Oskar von Arnstedt (08.05.1840-01.10.1914), 8. Charlotte Florine Adelheid von Arnstedt (01.02.1844-22.02.1922), 9. Johanniterorden.
Zu den weiteren Besitzungen der Familie von Arnstedt gehörten die Rittergüter Barleben, Demker, Maxdorf, Otzdorf und Weißewarte. |
Bestandsinformationen: | Der Bestand setzt sich aus mindestens zwei verschiedenen Registraturschichten zusammen und ist aus mindestens sieben verschiedenen Registraturen gebildet worden. So wurde beispielsweise bis in die 1830er Jahre in Barleben ein eigenes Gutsarchiv, das laufende Nummern als Signatur vergab, geführt. Ein zweites Gut (vermutlich Otzdorf) besaß ebenfalls eine eigene Registratur, in der die Schriftstücke in Faszikel zusammengefasst waren und alphabetisch verzeichnet wurden. Für beide Registraturen gibt es Verzeichnisse aus dem 18. Jahrhundert. Nachweislich liegen zumindest von Barleben nur noch ca. 8 Prozent der Registratur in ursprünglicher Form vor. Auch in Maxdorf und in Demker existierten Registraturen, die aber kein Ordnungsschema erkennen lassen.
Nachdem 1754 das Gut Maxdorf an den Fürsten Moritz von Anhalt-Dessau verkauft worden war und die Güter Barleben, Demker und Otzdorf in die Hand von Friedrich Wilhelm II. gelangten, sind die jeweiligen Registraturen anscheinend an einer Stelle (vermutlich in Brumby) zentralisiert worden. Hinzu gelangten auch Handakten der Rechtsbevollmächtigten der Familie.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Akten neu verzeichnet und in eine neue Registraturordnung eingearbeitet, die sich in Sektionen, Reposituren, Lokalitäten (Kapitel) und Nummern untergliederte. Sektion I umfasste Familienangelegenheiten, Sektion II Gutsangelegenheiten und Sektion III Sonstiges.
Nachdem 1922 die Letzte von Arnstedt auf Brumby gestorben war, wurde die Registratur nicht mehr weitergeführt. Vermutlich gelangte der Bestand schon damals an das Kreismuseum in Haldensleben, bevor die Erben Brumby verkauften. Spätestens aber um 1945 in Folge der Bodenreform kamen die Akten an das Kreismuseum.
In drei Abgaben (am 14.07.1949, 0,30 lfm; am 11.03.1996, 3,70 lfm und am 10.09.1986, eine Akteneinheit) gelangte der Bestand an das Staatsarchiv Magdeburg. Dort wurde die erste Ablieferung 1962 verzeichnet. Erst im April und Mai 2000 erfolgte die Erschließung der bisher unerschlossenen Teile des Bestandes.
Im Januar 2014 wurde die bereits existierende Access-Datenbank zum Bestand in das vorhandene Archivierungsystem überführt. |
Zusatzinformationen: | Hinweise auf Literatur:
Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012. Adressbuch des Grundbesitzes in der Provinz Sachsen dem Areal nach von 500 Morgen aufwärts. Berlin 1872. Die Kunstdenkmale des Kreises Haldensleben. Marie-Luise Harksen (Bearb.). Leipzig 1961 [Kunstdenkmale im Bezirk Magdeburg; Band 5]. Gothaisches Gnealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel), Gotha 1904, Gotha 1928. Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche. Fünfte Lieferung: Provinz Sachsen. Berlin 1880. Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche. Fünfte Lieferung: Provinz Sachsen. Berlin 1899. Heinnecius und Fischbach: Ausführliche topographische Beschreibung des Herzogthums Magdeburg und der Grafschaft Mansfeld, Magdeburischen Antheils. Berlin 1785. Henius Grosses Ort- und Verkehrslexikon für das Deutsche Reich. Berlin 1929. Niekammer´s Güter-Adressbuch der Provinz Sachsen. Band V. Stettin 1906. Niekammer´s Güter-Adressbücher. Band V Provinz Sachsen. Leipzig 1913. Niekammer´s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. Band V Provinz Sachsen. Leipzig 1922. Niekammer´s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. Band V Provinz Sachsen. Leipzig 1929. Ortsbuch der BRD. Berlin 1998. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: A 9c III Kriegs- und Domänenkammer zu Magdeburg. Amt Alvensleben, 1646-1815 (Bestand)
siehe auch: A 9c VII Kriegs- und Domänenkammer zu Magdeburg. Amt Brumby, 1646-1812 (Bestand)
siehe auch: A 4a Stift St. Gangolphi zu Magdeburg, 1544-1815 (Bestand)
siehe auch: A 3 Domkapitel zu Magdeburg, 1158-1837 (Bestand)
siehe auch: E 87 Stipendienstiftung Familie von Arnstedt, 1606 (ca.)-20. Jh. (ca.) (Bestand)
siehe auch: Da 3 Amt Alvensleben, 1533-1853 (Bestand)
siehe auch: Dc 8 Patrimonialgericht Alvensleben, 1790-1900 (Bestand)
siehe auch: Dc 62 Patrimonialgericht Erxleben, 1801-1807 (Bestand)
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URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=5671 |
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