E 115 Rüdiger Fikentscher, 1990-2011 (Bestand)[Location: Magdeburg]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:E 115
Benutzungsort:Magdeburg

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Rüdiger Fikentscher
Laufzeit/Datum (detailliert):1990 - 2011
Laufmeter:28.90
Findhilfsmittel:Findbuch (online recherchierbar)
Registraturbildner:Dr. med. habil. Rüdiger Fikentscher ist Arzt und Politiker. Er wurde am 30. Januar 1941 in Probsthain, Schlesien, geboren, wuchs in Zwickau auf und lebt seit 1961 in Halle (Saale).
Nach dem Abitur 1959 in Zwickau studierte Fikentscher von 1961 bis 1967 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Medizin und promovierte dort 1967. Anschließend folgte die Ausbildung als Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und 1972 die Anerkennung als Facharzt. 1974 schloss sich die Promotion-B an. Von 1972 bis 1985 arbeitete Fikentscher als Facharzt, seit 1981 als Oberarzt an der HNO-Universitätsklinik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. In den Jahren 1985 bis 1990 war er parallel als Hochschuldozent an der Universität tätig.

Fikentschers politische Betätigung begann im Herbst 1989. Er trat erst dem Neuen Forum und im November der Ost-SPD in Halle bei. Im Februar 1990 wurde er Vorsitzender des SPD-Bezirks Halle und am 18. März gleichen Jahres als SPD-Abgeordneter Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der ehemaligen DDR, der er bis zu deren Auflösung am 3. Oktober 1990 angehörte. Im August 1990 übernahm Fikentscher den Landesvorsitz der SPD in Sachsen-Anhalt, den er bis 2002 innehatte. Von 1990 bis 2010 war Fikentscher Mitglied im Bundesparteirat der SPD, davon 1995 bis 2006 als dessen Vorsitzender. Als Vertreter des SPD-Landesverbandes war er Mitglied in der SPD-Programmkommission.

Nach erfolgreicher Kandidatur bei der Landtagswahl am 14. Oktober 1990 wurde Fikentscher in den Landtag von Sachsen-Anhalt gewählt, dem er bis April 2011 angehörte. 1994 wählte ihn die SPD-Fraktion zu ihrem Vorsitzenden. Dieses Amt übte er acht Jahre aus. 2002 entschied Fikentscher, nicht wieder als Fraktionsvorsitzender zu kandidieren.
Nachdem Fikentscher bereits in der ersten Legislaturperiode von 1990 bis 1994 als Vizepräsident des Landtages wirkte, wurde er 2002 erneut zum Vizepräsidenten gewählt und blieb es bis zu seinem Ausscheiden aus dem Landtag im Jahre 2011.

Fikentscher war an der Ausarbeitung der Verfassung und des Ersten Hochschulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt beteiligt. Sein Engagement galt seit 1990 in besonderem Maße der Bildungs- und Hochschulpolitik des Landes. So wirkte Fikentscher in zahlreichen Vereinen und Verbänden, darunter:

Historische Kommission des SPD-Landesverbandes (zeitweise Vorsitzender)
Kulturforum der Sozialdemokratie Sachsen-Anhalt e.V. (zeitweise Vorsitzender)
Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V.
Kuratorium "Geschichte Mitteldeutschlands"
Fernseh Akademie Mitteldeutschland e.V. (Präsidiumsmitglied)
Stiftungsrat der Stiftung Kloster Michaelstein
Freundes- und Förderkreis des Händel-Hauses zu Halle e.V.
Vereinigung der Freunde der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg e.V.
Freunde des neuen theaters Halle (Saale) e.V.
Gesellschaft der Freunde des Thalia Theaters Halle
Goethe-Gesellschaft Halle (Saale) e.V.
Freundeskreis der Franckeschen Stiftungen e.V.
Verein zur Förderung des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale) e.V.
Freundes- und Förderkreis des Händel-Hauses zu Halle e. V.
Lions Club Halle-Saalkreis
Internationaler Bund e.V.

Im Jahr 2009 erhielt Rüdiger Fikentscher das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für seine Verdienste bei der Etablierung neuer politischer und kultureller Strukturen seit 1990 und der Entwicklung der demokratischen Kultur auf kommunaler und Landesebene.
Bestandsinformationen:Der Vorlass wurde von Herrn Dr. Fikentscher auf Grundlage eines Schenkungsvertrags dem Landeshauptarchiv in drei Teilen zwischen 2006 und 2011 übergeben.
Er enthält vorrangig persönliche Unterlagen, die aus der Tätigkeit Fikentschers als Vizepräsident und Abgeordneter des Landtages von Sachsen-Anhalt, als Mitglied bzw. Vorsitzender des SPD-Landesverbandes sowie aus seiner Mitgliedschaft in einer Vielzahl von Vereinen und Verbänden resultierten. Darüber hinaus liegen zahlreiche Glückwunschschreiben und Einladungen zu Veranstaltungen vor.

Herr Dr. Fikentscher ließ die Unterlagen in Vorbereitung der Übergabe ordnen und verzeichnen. Die anschließende archivfachliche Erschließung umfasste die Gliederung des Bestandes und eine Überarbeitung der Verzeichnungsangaben.
Zusatzinformationen:Publikationen:
- Eintrag "Fikentscher, Rüdiger", in: Munzinger Online/Personen - Internationales Biographisches Archiv (URL: http://www.munzinger.de/document/00000020624; abgerufen 14.11.2014)
- 20 Jahre Landespolitik - zum Abschied von Gerlinde Kuppe und Rüdiger Fikentscher aus dem Landtag (URL: http://www.spd-halle.net/index.php?nr=1962&menu=1; abgerufen 02.12.2014)
- Fikentscher, Rüdiger: Was mir die Freiheit brachte... : Erlebnisse eines Sozialdemokraten seit 1989. Halle (Saale) : Mitteldeutscher Verlag, 2021. - 349 S., (Bibliothekssignatur: 2023/126)
 

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