H 55 Gutsarchiv Dölkau, 1562-1922 (Bestand)[Location: Wernigerode]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:H 55
Benutzungsort:Wernigerode
Benutzbarkeit:eingeschränkt benutzbar

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Gutsarchiv Dölkau
Laufzeit/Datum (detailliert):1562 - 1922
Laufmeter:6.40
Findhilfsmittel:Findbuch von 1984
Registraturbildner:Dölkau gehört zur Stadt Leuna, Saalekreis, Sachsen-Anhalt.

Das wohl schon im frühen 11. Jh. als „Telka“ in der Merseburger Bischofschronik erwähnte Dölkau gehörte zum Zubehör der Burg Schkeuditz, die die Markgrafen von Meißen 1271 an die Bischöfe von Merseburg verkauften. Das sich im Spätmittelalter herausbildende Amt war Teil des Hochstifts Merseburg, das 1561 kursächsisches Nebenland wurde und 1657–1738 als Herzogtum Sachsen-Merseburg nochmals Eigenständigkeit erlangte. 1815 fiel Dölkau mit dem größeren Teil des Amtes an Preußen und gehörte dort 1816–1945 zur Provinz Sachsen.

Nach Dölkau nannte sich 1224 ein Geschlecht von Telkow. 1431 sind in Dölkau zwei adlige Sattelhöfe belegt. 1592 wird ein Rittergut genannt, das Samson von Burkersroda von der Familie von Brandenstein erwarb.
Das Rittergut, bei dem auch die Patrimonialgerichtsbarkeit lag, wechselte häufig den Besitzer. 1617 kaufte es Carl von Goldstein von den Burkersroda, seine Nachfahren blieben bis 1683. 1689 kaufte Gottfried Stößer von Lilienfeld das Gut. Die Familie (von) Stößer war bis 1737 mit Dölkau verbunden. Über Heinrich Gottlob von Bibra kam das Gut 1749 an den Leipziger Ratsherrn Christian Gottlieb Hohmann von Hohenthal. Die 1790 in den Grafenstand erhobene Familie von Hohenthal blieb bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 in Besitz von Dölkau.

Zum Gut gehörte 1827 die Patrimonialgerichtsbarkeit über das nach Zweimen eingepfarrte Dorf Dölkau sowie über Teile von Zweimen und Göhren.
Bestandsinformationen:Die Archivalien sind nach der Enteignung durch die Bodenreform in der Michaeliskapelle des Doms zu Merseburg zwischengelagert und am 15. Okt. 1948 in die Zweigstelle Merseburg des Landesarchis Sachsen-Anhalt (Zug.-Nr. 4) überführt worden. Der Bestand ist heute Eigentum von Prinz Lobkowicz und befindet sich seit 2006 im Original nicht mehr im LASA, sondern im Archiv Prinz von Lobkowicz, Schloss Maxlrain, Tuntenhausen. Er kann im LASA lediglich als Mikrofilm benutzt werden.

Das Gutsarchiv enthält auch umfangreiche Überlieferung zu den Hohenthalschen Gütern Altranstädt, Günthersdorf und Kötschlitz.
Zusatzinformationen:Literatur:
Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
D 41 Amt Schkeuditz, 1549-1861 (Bestand)
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4667
 
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