Identifikation |
Signatur: | H 24 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Gutsarchiv Benkendorf |
Laufzeit/Datum (detailliert): | (1555) 1595 - 1938 |
Laufmeter: | 5.10 |
Findhilfsmittel: | Findbuch von 2023 (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Benkendorf gehört zur Gemeinde Teutschenthal, Saalekreis, Sachsen-Anhalt.
Benkendorf gehörte zum Amt Lauchstädt, das die Bischöfe von Merseburg 1370 pfandweise erwarben und 1444 in ihre Landesherrschaft überführten. Mit dem Hochstift Merseburg, das seit 1561 als Nebenland zu Kursachsen gehörte und 1657–1738 als Herzogtum Sachsen-Merseburg nochmals Eigenständigkeit erlangte, kam es 1815 an Preußen, wo es 1816–1945 der Provinz Sachsen zugeordnet war.
Besitzer von Benkendorf war zunächst die merseburgische Adelsfamilie (von) Bose, die das Gut 1746 verkaufte. In der Folgezeit gab es einen häufigen Wechsel der Eigentümer, zu denen u. a. 1766–1799 die Familie von Madai, 1809–1817 die von Krosigk, 1817–1837 die von Alvensleben, 1837–1849 Prof. Dr. August von Bethmann-Hollweg und 1849–1851 Fürst Georg zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg gehörten. 1857 erwarb der Amtsrat August Leopold Zimmermann den Gutskomplex und baute u. a. eine Zuckerfabrik und eine Brennerei. 1891 wurde ein Fideikommiss eingerichtet, der auch die Güter Kleinlauchstädt und Schotterey umfasste. Die 1888 nobilitierte Familie von Zimmermann blieb bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 im Besitz des Gutes.
Zum 1825 allodifizierten Mannlehngut gehörte 1827 die Patrimonialgerichtsbarkeit über Benkendorf und einen Teil des Ortes Delitz am Berge sowie das Pfarrpatronat über Delitz. Noch im 18. Jh. gelangte durch Ankauf das Kleine oder Krafftsche Rittergut in Delitz zum Gutskomplex. |
Bestandsinformationen: | Der im Zuge der Bodenreform sichergestellte Bestand wurde 1951 vom Staatsarchiv Magdeburg übernommen und zunächst in seinem ehemaligen Landesarchiv Merseburg eingelagert.
Die Ordnung und Verzeichnung des Bestandes erfolgte im Juni 1989. 0,06 lfm des Bestandes wurden bei der damaligen Verzeichnung entnommen und daraus das Gutsarchiv Adendorf gebildet. Gleichzeitig wurde 1989 auch das Gutsarchiv Kleinlauchstädt (H 121, Umfang: 3,3 lfm) gebildet.
Im Januar 1999 erfolgte die Berichtigung und Ergänzung der Besitzgeschichte. Ferner wurden die in Neukirchen entstandenen Archivalien im Dezember 2004 entnommen und daraus ein eigener Bestand gebildet, da Neukirchen nicht zum Zimmermann'schen Fideikommiss Benkendorf gehörte.
Im Dezember 2013 wurde die bereits existierende Access-Datenbank zum Bestand in das vorhandene Archivierungsystem überführt.
Im April 2023 wurde der bislang unverzeichnete Anhang von 0,48 lfm bearbeitet und neben den Akten H 24, Nr. 240 bis Nr. 244 daraus der Bestand H 533 Gutsarchiv Salzmünde (0,3 lfm) neugebildet. Ferner wurden die Akten des Gliederungsgruppe Patrimonialgericht Benkendorf des Bestandes D 22, Aa, Ab und A B sowie seine unverz. AE aus D 22 in den Bestand des Gutsarchivs Benkendorf eingearbeitet (Nr. 245 bis Nr. 263). |
Zusatzinformationen: | Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: D 22 Amt Lauchstädt, 1555-1875 (Bestand)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4642 |
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