E 243 Friedrich Kirsten, 1921 (Bestand)[Location: Dessau]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:E 243
Benutzungsort:Dessau

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Friedrich Kirsten
Laufzeit/Datum (detailliert):1905 - 1921
Laufmeter:0.10
Registraturbildner:Wilhelm Friedrich Kirsten, Luftschiffer (Stempel) und Ingenieur, wurde am 7. Mai 1876 in Oberhausen bei Düsseldorf geboren. Sein Vater war der Lokomotivführer a.D. Robert Kirsten aus Mittweida. Nach dem Abschluss des Realgymnasiums Duisburg war er in der Niederrhein-Hütte zu Duisburg, im Hochofenwerk, und auf der Friedrich-Wilhelms-Hütte in Mülheim an der Ruhr sowie im Duisburger Eisen- und Stahlwerk als Volontär tätig. 1895 nahm er eine Tätigkeit als Maschinist auf der Steinkohlengrube Concordia Schacht II in Oberhausen auf. Ab 09.04.1896 studierte er an der heutigen Hochschule in Mittweida, damals Technikum Mittweida. Im April 1899 schloss er das Studium ab. Um 1900 zählte das Technikum zu einer der größten und bedeutendsten privaten technischen Ingenieurausbildungsstätten für Maschinenbau- und Elektro-Ingenieure in Deutschland. Auf Vermittlung des Technikums wurde ihm eine Stelle im Kugellagerwerk in Schweinfurt angetragen, die dann jedoch an derweitig vergeben wurde. Ab 1901 fand er eine Anstellung als Konstrukteur in der Peniger Maschinenfabrik und Eisengießerei AG, wo er sich niederließ.
Für das Jahr 1905 ist ein Ballonaufstieg in Chemnitz dokumentiert. Am 8. Oktober 1906 zeigen Fotografien den Ballonaufstieg mit Partner Herr Schmidt aus Leipzig in Penig im Beisein der Eltern (Zeitungsmeldung). Der Ballonaufstieg fand auf dem Fabrikhof der Maschinenfabrik und Eisengießerei in der Lunzenauer Straße statt. Der Aufstieg verzögerte sich aufgrund von mangelhaften Gaslieferungen des dortigen Gaswerkes. Der gelbseidene Ballon hatte die Maße von 12 Meter Höhe und 6 Meter Breite. Als Friedrich Kirsten nach Wien ging, arbeitete er dort als Maschinenbau-Ingenieur am Riesenrad im Wiener Prater. Am 7. Oktober 1907 erfolgte erneut ein Ballonaufstieg in Stockerau bei Wien mit dem Fahrgast Ludwig Pospičil aus Stockerau. Als Chefingenieur bei der Polysius AG in Dessau angestellt, verlegte er den Wohnsitz nach Dessau. Sein Sohn, Tilo Kirsten, ist laut Adressbuch der Stadt Dessau 1938 in der Danziger Straße 1 im Erdgeschoss einschl. Uhrmacherwerkstatt (damals neu gebaute Robert-Bosch-Siedlung in Dessau-Ziebigk) ansässig. Ebenso in der 1. Etage wohnte die Tochter von Friedrich Kirsten und Schwester von Tilo Kirsten, Irene, die mit dem Dessauer Bankdirektor Arnolf Rosenhammer, dem Bruder des gebürtigen Dessauer Rennfahrers Arthur Rosenhammer, verheiratet war. Das Wohnhaus wurde im Zweiten Weltkrieg bei einem Bombenangriff komplett zerstört. Der Dessauer Uhrmachermeister Tilo Kirsten war zudem Mitglied im Jachtclub Dessau, sein Boot hieß „Friedel“.
Bestandsinformationen:Der Nachlass wurde vom Urenkel bzw. der Enkelin von Friedrich Kirsten als Schenkung 2022 übergeben (Akz. 15/2022), die sie wiederum von ihrem Vater, Tilo Kirsten, erhielt.
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=3325716
 
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