F 24 Oberbergamt Halle. Spezialia: Thalamt Halle, 1631-1930 (Bestand)[Location: Wernigerode]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:F 24
Benutzungsort:Wernigerode

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Oberbergamt Halle. Spezialia: Thalamt Halle
Laufzeit/Datum (detailliert):(1631 -) 1651 - 1930
Laufmeter:4.80
Findhilfsmittel:Findbuch von 1821, Überarbeitung 2005 (online recherchierbar)
Registraturbildner:1712 erfolgte die Vereinigung von Schöppenstuhl und Berggericht, zu dem 1722 auch das Thalgericht gelegt wurde, ab da Bezeichnung Berg- und Thalgericht.
Das Thalgericht eine vom Landesherrn eingesetzte Behröde und von ihm abhängiges Kollegium, das sich aus dem Salzgrafen, zwei Oberbornmeistern, einem Sekretär, zwei Thalvorstehern, dem Quart-Oberbornmeister, die Unterbornmeister und sogenannte Amtsknechte, dem Thalvogt, dem Thalzimmermann und dem Thalhaushalter zusammensetzte.
Das Thalgericht war die vorgesetzte landesherrliche Behörde der pfännerschaftlichen Saline in Halle. Ihm oblag u.a. die Aufsicht über die Solbrunnen, der Kot- und Solgutsbesitzer sowie Pfänner, die Überwachung der Siedung der Pfänner und der Abgaben, Beaufsichtigung des Betriebs des pfännerschaflichen Betriebs des Salzwerks etc. Ohne die Heranziehung des Thalgerichts durfte weder im Thal zu Halle noch an den Brunnen Veränderungen vorgenommen werden.

Mit Einrichtung der Stadtgerichte im Jahre 1783 und Übertragung der Jurisdiktion auf jene Behörde, oblagen dem Thalgericht lediglich adminstrative Rechte.

Im Jahre 1818 entbrannte ein erbitterter Streit zwischen dem in Halle ansässigen Land- und Stadtgericht und dem dortigen Thalgericht. Das Land- und Stadtgericht reichte beim Oberlandesgericht in Naumburg Klage ein, wegen der noch immer fortführenden Bezeichnung als "Thalgericht" ohne Rechtsgrundlage als Gericht. Dabei bezog sich das Land- und Stadtgericht auf das Ministerialreskript vom 6. Juli 1818, in dem die Auflösung der Talgerichte bestätigt wurde.

Daraufhin erfolgte am 5. Juni 1819 mittels Reskript der Oberberghauptmannschaft zu Berlin die Umbenennung in "Thalamt zu Halle".
Bestandsinformationen:Vom heutigen Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt wurden in den Jahren 1947 bis 1952 zahlreiche noch beim Oberbergamt Halle überlieferten älteren Aktenbestände übernommen und mit früheren Ablieferungen zum Bergarchiv (F) vereinigt.
Dabei wurde der Bestand des Oberbergamtes Halle auf mehrere Reposituren aufgeteilt. Durch die Gliederung seines älteren Registraturwesen fand jenes Verfahren Anwendung, wonach von den Generalia Unterregistraturen für die einzelnen Unterbehörden unterschieden und abgesondert waren. Fast alle Unterbehörden wiesen die gleiche sachliche Gliederung auf.
Jeder dieser durch die Anfangsbuchstaben der jeweiligen unteren Bergbehörde bezeichneten Teilregistraturen hat im Rahmen des Bergarchivs eine eigene Repositur erhalten, die jedoch als zum Oberbergamt gehörig deutlich gekennzeichnet wurde.

Das Oberbergamtsrepertorium VIII A umfasste die Reposituren F 18 bis F 27.
Zusatzinformationen:Literatur:
Adolf Arndt: Das Talrecht der Stadt Halle von 1386. In: Thüringisch-Sächsische Zeitschrift für Geschichte und Kunst, 14(1925), S. 63-74.-
Paul Braun: Von den vier Salzbrunnen zu Halle (nach 1513). In: Thüringisch-Sächsische Zeitschrift für Geschichte und Kunst, 18(1929)1, S. 97-99.-
Horst Bringezu: Kali- und Steinsalzbergbau in Halle und Umgebung. In: Magdeburger Blätter.- Jahresschrift für Heimat- und Kulturgeschichte im Bezirk Magdeburg, (1992)2, S. 4-6.-
Horst Bringezu: Salzgewinnung in Halle. In: Merseburger Beiträge zur Geschichte der chemischen Industrie Mitteldeutschlands, (1999)2, S. 6-11.-
Hanns Freydank: Die Hallesche Pfännerschaft im Mittelalter, Halle/Saale, 1927.-
Hanns Freydank: Die Hallesche Pfännerschaft 1500-1926, Halle/Saale, 1930.-
Heiner Lück: Zum historischen und gegenwärtigen Rechtsstatus der "Salzwirkerbrüderschaft im Thale zu Halle", In: Sachsen und Anhalt.- Jahrbuch der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt, 20(1997), S. 213-230.-
Uwe Meißner: Archivbilder Halle, Salz und Halloren, Halle/Saale, 2003.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch (GR):
U 4b, Halle Halle, 1217-1812 (Gliederungsgruppe)

siehe auch (GR):
F 2 Salinenverwaltung Halle, 1499-1869 (Bestand)

siehe auch (GR):
F 3a Salzmagazinverwaltung Halle, 1788-1866 (Bestand)

siehe auch (GR):
F 3b Salzfaktorei Saalhorn an der Saalemündung bei Breitenhagen, 1720-1848 (Bestand)

siehe auch (GR):
F 13a Salz- und Bergwerksdeputation Halle, 1651-1810 (Bestand)

siehe auch (GR):
F 20 Oberbergamt Halle. Spezialia: Saline Halle (mit Braunkohlenbergwerk Langenbogen), 1714-1930 (Bestand)

siehe auch (GR):
Db 14 Berg- und Talgericht Halle (auch Stadtgericht Halle), 1424-1881 (Bestand)

siehe auch (GR):
A 5, 22. Salzangelegenheiten, 1680-1885 (Gliederungsgruppe)

siehe auch (GR):
A 2, 24. Salzwesen, 1369-1685 (Gliederungsgruppe)

siehe auch (GR):
F 3c Fränkische Salzexpedition zu Hof, 1726-1796 (Bestand)
 

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