Identifikation |
Signatur: | F 3b |
Benutzungsort: | Wernigerode |
|
Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Salzfaktorei Saalhorn an der Saalemündung bei Breitenhagen |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1720 - 1848 |
Laufmeter: | 2.70 |
Findhilfsmittel: | Findbuch von 1951 (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Das Saalhorn, im Mündungsbereich von Saale und Elbe belegen, war bereits im 17. Jahrhundert ein wichtiger Stapel- und Umschlagplatz für die dortigen Schiffer. Durch die preußische Krone wurde dort eine Niederlage errichtet, um u.a. das Salz der königlichen Saline in Halle zwischen zu lagern und zu verpacken. Dort erfolgte die Umladung auf die Elbkähne, die das Salz und andere Waren über Schönebeck nach Berlin und in entfernte Provinzen verschifften. Das in Halle gewonnene Salz musste nunmehr nicht mit Fuhrwerken nach Aken an die Elbe verbracht werden, um es dort auf die Schiffe zu verladen. Die an die Anhaltiner zu entrichtenden Zoll- und Umschlaggelder konnten durch die Einrichtung des Saalhorn und der direkten Verschiffung des Salzes von Halle nach dort eingespart werden.
Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg verpachtete 1698 die Saaleschifffahrt an die Erz- und Steinkohlenwerkschaft zu Rothenburg/Elbe, die wiederum 1699 die Elbeschifffahrt in Pacht erhielt. Erteilt wurde die Erlaubnis zur Verschiffung des Salzes von Halle/S. nach Saalhorn, von Stabholz vom Saalhorn zur Salzfaktorei nach Halle/S., von Holzkohlen, Bohlen u.a. Holz nach Rothenburg, Wettin und Halle/S. sowie Steinkohlen zum Salzsieden von Wettin nach Halle/S. In den darauffolgenden Jahren folgten zahlreiche Beschwerden der Orte Aken, Barby, Calbe und Nienburg, die eigene Schiffer hielten und aufgrund der Verpachtung mit starken Einschränkungen zu kämpfen hatten. Die auf dem Saalhorn eröffnete Salz-Schifffahrts-Faktorei unterstand bis 1723 der Amtskammer des Herzogtums Magdeburg in Magdeburg (bis 1714 Sitz in Halle/S.), die wiederum der Hofkammer des Kurfürsten und dann dem Generalfinanzdirektorium in Berlin (1713-1723) nachgeordnet war. Von 1723 an war die Faktorei auf dem Saalhorn der neu gebildeten Kriegs- und Domänenkammer zu Magdeburg unterstellt. Ab 1735 erfolgte die Übertragung der Aufsicht über das Saalhorn an den Salinenfiskus. Mit Bildung des Salzamtes Halle am 29. März 1790 bzw. der späteren Salinenverwaltung zu Halle ging die Aufsicht auf die dortige Behörde über und die Faktorei zur Berichterstattung an vorbenannte Behörde verpflichtet.
Im Jahre 1845 beabsichtigte der Fiskus die Salzniederlage nebst der königlichen Salz-Schifffahrts-Faktorei aufzulösen, die 1847 vollzogen wurde. Es erfolgte die Abtragung des im Jahre 1820 erbauten Salzmagazins Nr. 3 und Umsetzung auf die königliche Saline nach Halle. Die fiskalischen Ländereien wurden verpachtet und die beweglichen Inventarien im Jahre 1847 nach Schönebeck verschifft. Im Zuge eines meistbietenden Verkaufs erwarb Ende des Jahres 1847 der Oberamtmann Elsner aus Groß Rosenburg die restlichen Gebäude, die Salzmagazine 1 und 2, das große und kleine Mietshaus, das Beamtenhaus, Pferde- und Kuhstall, Holzstall nebst den Anbau am Salzmagazin 1. |
Bestandsinformationen: | Im Jahre 1835 berichtete Faktor Aschermann an die königliche Salinenverwaltung in Halle/S. über eine Registratur , die sich seit 135 Jahren in „großer Unordnung“ befindet. Lose Dokumente lagerten in Paketen, die keine Registraturordnung erkennen lies. Zwischen 1720 und 1780 wurden keine Berichte, Anzeigen und Verhandlungsniederschriften zu den Akten gebracht. Erst während der Amtszeit des Faktors von Loefen (1781-1811) erfolgte eine geringe Ordnung der Registratur, die jedoch aufgrund der zahlreichen Geschäftsaufgaben des Faktors in den Hintergrund rückte. 1811 starb von Loefen und während der Amtszeit des Hauptmanns von Proeck sowie des Oberzollinspektors Girschner vollzogen sich keine Veränderungen in der Verwaltung der Registratur, die teils auf „verschiedene Ansichten“ sowie „teils auf mangelndes Interesse über das Reponieren von Aktenvorgängen“ zurück zu führen war. Faktor Aschermann ersuchte bei der königlichen Salinenverwaltung in Halle/S. die Genehmigung zur Ordnung der Registratur, die ihm 1837 erteilt wurde. Er nahm eine Ordnung der alten Dokumente vor, legte neue Akten, verband alte sowie neue Vorgänge und fertigte ein Repertorium an.
Mit Auflösung der Salzniederlage und der Salz-Schifffahrts-Faktorei auf dem Saalhorn im Jahre 1847 und der Salinenverwaltung Halle übersandt. Ihre Registratur blieb gesondert, gelangte 1868 an das Oberbergamt Halle und wurde dort unter der Repositur XII aufgestellt.
Durch das Oberbergamt Halle wurden die Archivalien im Jahre 1938 dem damaligen Landeshauptarchiv Magdeburg abgegeben. Der zunächst unter der Repositur C 67 aufgestellte Bestand wurde 1951 in F 3b umsigniert. Die Reihenfolge der Akten wurde nicht verändert, lediglich die umständliche Locatsignierung durch laufende Nummern ersetzt.
Im Jahre 2008-2009 erfolgte erweiterte Verzeichnung der vorhandenen Archivalien, die Erstellung einer Gliederungsübersicht sowie deren rechnergestützte Erfassung. Deren Korrekturlesung und die Erstellung einer Registraturbildner- und Bestandsinformation erfolgte im August 2015. |
|
|
Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: F 14 Generalsalzadministration, 1668-1822 (Bestand)
siehe auch: F 24 Oberbergamt Halle. Spezialia: Thalamt Halle, 1631-1930 (Bestand)
siehe auch (GR): F 20 Oberbergamt Halle. Spezialia: Saline Halle (mit Braunkohlenbergwerk Langenbogen), 1714-1930 (Bestand)
siehe auch (GR): F 2 Salinenverwaltung Halle, 1499-1869 (Bestand)
|
|
URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=5577 |
|