A 44 Kurmainzische Kammer zu Erfurt, 1281-1826 (Bestand)[Location: Wernigerode]

Archive plan context

LASA Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archiv)
- 01. Territoriale Vorgänger der preußischen Provinz Sachsen (902 - 1807/16) (Tektonikgruppe)
  - 01.05. Kurmainzische Gebiete (Tektonikgruppe)
    - 01.05.03. Akten (Tektonikgruppe)
      - 01.05.03.01. Ober- und Mittelbehörden (Tektonikgruppe (Endstufe))
        
        A 43 V Kurmainzische Regierung zu Erfurt. Varia, 1283-1803 (Bestand)
        A 44 Kurmainzische Kammer zu Erfurt, 1281-1826 (Bestand)
        
        A 44, 01. Generalia, 1596-1803 (Gliederungsgruppe)
        
        A 45 Universität Erfurt, 1448-1820 (Bestand)

Identifikation
Signatur:	A 44
Benutzungsort:	Wernigerode

Form-/Inhaltsangaben
Titel:	Kurmainzische Kammer zu Erfurt
Laufzeit/Datum (detailliert):	(1281) 1451 - 1826
Laufmeter:	35.60
Findhilfsmittel:	Findbuch von 2005/06 (online recherchierbar)
Registraturbildner:	Nach der Unterwerfung der Stadt Erfurt im Jahr 1664 ließ der Kurfürst von Mainz das bisherige Kammervermögen der Stadt sowie alle städtischen Einkünfte unter landesherrliche Verwaltung stellen. Zu dieser Maßnahme gab außer der Staatsräson auch die drückende Schuldenlast der Stadt begründeten Anlass. Im Jahr 1666 trat eine kollegial organisierte Kammer an die Stelle der bisherigen Verwaltung. Sie war der Hofkammer zu Mainz untergeordnet und bestand aus einem Kammerdirektor, vier Räten und fünf subalternen Beamten. Das Präsidium der Behörde lag beim Statthalter. Zum unmittelbaren Aufgabengebiet der Kammer gehörten die Verwaltung aller landesherrlichen Domänen, Einkünfte und Gefälle, die Militärökonomie inklusive der Unterhaltung der Festungsbauten sowie die Lehn- und Ökonomiesachen der Ämter. Andere Angelegenheiten, die auch in das Ressort der Erfurter Regierung fielen, waren mit dieser zusammen zu regeln. Nach der Besitzergreifung Erfurts durch Preußen im August 1802 blieb auch die Kammer als Interimsbehörde zunächst in Funktion, bis schließlich im November 1803 die Eichsfeld-Erfurtische Kriegs- und Domänenkammer zu Heiligenstadt ihre Aufgaben übernahm.
Bestandsinformationen:	Die Unterlagen der Erfurter Kammer gelangten über die Kriegs- und Domänenkammer zu Heiligenstadt im Jahr 1803 an die neu gegründete kaiserlich-französische Kammer zu Erfurt und von dieser an das Regierungsarchiv in Erfurt, wo sie die Bezeichnung Rep. 32 trugen. 1901 übernahm das Staatsarchiv in Magdeburg diesen Bestand und stellte ihn als Rep. 44 I "Kurmainzische Kammer zu Erfurt" auf. Dieser Bestand setzte sich inhaltlich aus zwei Teilen zusammen: Zum einen aus der übernommenen Rep. 32 und zum anderen aus Resten der Rep. 37 "Rat der Stadt Erfurt und kurmainzische Behörden ante reductam civitatem" des Regierungsarchivs. Jener Bestand war aus den dort verbliebenen Archivalien des Rats- und Vitztumsarchivs gebildet worden, nachdem ein Großteil dieser Akten und Urkunden bereits 1830 an das Staatsarchiv abgegeben und in den Bestand Rep. A 37b I eingearbeitet worden war. 1901 übernahm das Staatsarchiv auch die Rep. 37 des Regierungsarchivs und arbeitete die darin vorhandenen Unterlagen in den Bestand Rep. 44 I ein. Zudem wurden aus den ebenfalls übernommenen Beständen Rep. 35 und 36 die Bestände Rep. 44 II "Kurmainzische Kammer zu Erfurt. Protokolle und Forstkommission" sowie Rep. 44 III "Kurmainzische Kammer zu Erfurt. Varia, Beamtensachen" gebildet. In den Jahren 2004/05 wurden die vorhandenen handschriftlichen Archivfindbücher der Bestände Rep. A 44 I - III in eine Access-Datei retrokonvertiert. In diesem Zusammenhang erfolgten eine Korrektur einzelner Aktentitel, die Entwicklung einer gemeinsamen Klassifikation für alle drei Bestände und eine Vereinigung aller drei Bestände in den vorliegenden Bestand. Im Zuge der Revision wurden darüber hinaus neue Signaturen vergeben, wobei die ehemalige Zugehörigkeit von Archivalien zu den Beständen Rep. A 44 II und III durch die Vergabe von 2000er und 3000er-Nummern kenntlich gemacht wurde. Die vormalige Unterteilung des Bestandes Rep. A 44 I in zwei Teile wurde hingegen nicht weiter berücksichtigt. Abschließend wurde noch eine Behörden- und Bestandsgeschichte hinzugefügt. Im März 2007 wurde die Access-Datei in das vorliegende Archivinformationssystem überführt und im Juli 2014 erfolgte die abschließende inhaltlich/formale Prüfung der Verzeichnungsangaben.
Zusatzinformationen:	Hinweise auf Literatur: Falk, Otto Hans Ferdinand: Geschichte der kurmainzischen Behördenorganisation in Hessen und auf dem Eichsfeld vom 12. bis zum Ende des 14. Jahrhunderts, Marburg 1927. Goldschmidt, F.: Zentralbehörden und Beamtentum im Kurfürstentum Mainz, Berlin/Leipzig 1908. Gutschke, Willibald: Geschichte der Stadt Erfurt, Weimar 1989. Haendly, Karl Paul: Das kurmainzische Fürstentum Eichsfeld im Ablauf seiner Geschichte, seine Wirtschaft und seine Menschen 897-1933, Duderstadt 1996. Wand, Arno: Das Eichsfeld als bischöflisches Kommissariat 1449-1999. Ein Amt macht Geschichte, Leipzig 2000. Weiß, Ulman (Hg.): Erfurt. Geschichte und Gegenwart, Weimar 1995. Frühere Bezeichnung des Bestandes: Rep. A 44 I - III.