Identifikation |
Signatur: | H 46 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Gutsarchiv Burgscheidungen |
Laufzeit/Datum (detailliert): | (1373) 1548 - 1934 |
Laufmeter: | 32.30 |
Findhilfsmittel: | Findbuch von 1941, zum Teil unerschlossen |
Registraturbildner: | Burgscheidungen gehört zur Stadt Laucha an der Unstrut, Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt.
Die Burg Burgscheidungen, die Widukind von Corvey mit einer Königsburg des Thüringerreiches gleichsetzt, wird im 9. Jh. als „Scidingeburg“ im Hersfelder Zehntregister erwähnt. Kaiserin Agnes, die Witwe Heinrichs III., schenkte sie wohl 1065 (erneut?) den Bischöfen von Bamberg. Diese behaupteten bis zum Ende des Alten Reiches die Lehnshoheit und vergaben Burgscheidungen 1389 an die Herren von Querfurt und nach deren Aussterben seit 1497 an die Fürsten von Anhalt. Konkurrierend dazu beanspruchten die Wettiner in Nachfolge der Ludowinger Lehnshoheit an Teilen von Burgscheidungen und Kirchscheidungen. Sie rechneten Burgscheidungen zum Amt Freyburg, das 1485 albertinisch und seit 1547 kursächsisch war, 1657–1746 aber zum Herzogtum Sachsen-Weißenfels gehörte. 1815 wurde der Ort an Preußen abgetreten und gehörte dort 1816–1945 zur Provinz Sachsen.
Burgscheidungen erlebte im Spätmittelalter einen häufigen Besitzerwechsel. 1536 kaufte Heinrich von Wiehe die Burg und die Güter der Burgmannen und schuf so einen größeren Gutskomplex. Nach dem Aussterben der Familie von Wiehe ging Burgscheidungen 1629/30 in den Besitz derer von Hoym über. 1714 verkaufte Graf Adolf Magnus von Hoym Burgscheidungen an Conrad Werner Wedemeyer auf Gleina. 1722 kaufte Graf Levin Friedrich von der Schulenburg das Gut und ließ das Barockschloss mit Gartenanlagen errichten.
1728 wurde Burgscheidungen in ein Fideikommiss umgewandelt und blieb bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 im Besitz der Familie von der Schulenburg.
In Kirchscheidungen am anderen Ufer der Unstrut, wegen der Namensgleichheit in den Quellen oft schlecht von Burgscheidungen zu trennen, war 1280 der Bischof von Bamberg Grund- und Gerichtsherr sowie Kirchenpatron, später bestand sächsische bzw. bambergisch-anhaltische Lehnshoheit über mehrere adlige Güter.
1692 erwarb der Besitzer von Burgscheidungen Ludwig Gebhart Freiherr von Hoym zwei von drei der letzten Rittergüter zu Kirchscheidungen. 1746/48 fiel durch Ankauf des übrigen Drittels (Mittelhof) der gesamte Güterbesitz in Kirchscheidungen an das Rittergut Burgscheidungen.
Zum Gutskomplex gehörte 1827 die Patrimonialgerichtsbarkeit und das Kirchenpatronat über die Pfarr- und Kirchdörfer B., Kirchscheidungen, Wennungen, Thalwinkel, Tröbsdorf und Krawinkel sowie über die Filialdörfer Golzen, Plößnitz, Dorndorf und Schleberoda. |
Bestandsinformationen: | Der Bestand wird auf Grundlage eines 2008 geschlossenen Vertrages als Depositum im Landesarchiv Sachsen-Anhalt verwahrt.
Im Dezember 2023 wurden die beiden bisherigen Gliederungsgruppen H (Patrimonialgericht Burgscheidungen) und N (Patrimonialgericht Kirchscheidungen) des Bestandes D 14 Amt Freyburg im Umfang von 4,6 lfm dem Gutsarchiv Burgscheidungen zugeordnet. Diese Archivalien sind Landesarchivgut und nicht Teil des bestehenden Depositums. |
Zusatzinformationen: | Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: D 14 Amt Freyburg, 1552-1899 (Bestand)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=893060 |
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