Identifikation |
Signatur: | M 558-4 |
Benutzungsort: | Merseburg |
Benutzbarkeit: | eingeschränkt benutzbar |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Strafvollzugseinrichtung Naumburg und Vorgänger |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1953 - 1989 |
Laufmeter: | 2.70 |
Findhilfsmittel: | Findbuch 1952 - 1975 (online einsehbar); Teil (1976 - 1989) unerschlossen |
Registraturbildner: | Die Anlage der Justizvollzugsanstalt Naumburg geht auf ein ursprünglich in Naumburg bestehendes Königliches Schwurgericht zurück, welches ab 1849 in Naumburg tagte. Während der NS-Zeit wurden politische Gefangene aus mehreren Ländern in der Justizvollzugsanstalt Naumburg inhaftiert. Am 1. Juli 1952 übernahm die Deutsche Volkspolizei sämtliche Haftanstalten. Die Einrichtung der Strafvollzugsanstalt (StVA) Naumburg erfolgte im Jahre 1953 und bestand unter dieser Bezeichnung bis 1974. Im Jahre 1975 wurde die Strafvollzugsanstalt in Strafvollzugseinrichtung (SVE) Naumburg umbenannt und existierte bis 1989 unter dieser Bezeichnung. 2010 wurde die Justizvollzugsanstalt Naumburg als Außenstelle in die Justizvollzugsanstalt Volkstedt eingegliedert. Die Schließung der Außenstelle erfolgte zum 30. Sept. 2012. [2] (https://jva-vol.sachsen-anhalt.de/justizvollzugsanstalt-volkstedt/geschichte/). Darüber hinaus existierte seit 1952 bis 1961 in Naumburg eine Untersuchungs-Abteilung, die 1962 in Untersuchungshaftanstalt (UHA) umbenannt wurde und bis 1975 bestand. Das Haftarbeitslager (HAL) Roßleben wurde am 16. Juni 1956 eröffnet und 1963 in ein Strafvollzugskommando (SV-Kdo.) umgewandelt, 1964 aufgelöst und in die Strafvollzugsanstalt (StVA) Naumburg eingegliedert. Die Eröffnung des Außenkommandos Karsdorf erfolgte am 10. Januar 1958; 1961 wurde das Außenkommando Domsen errichtet und 1962 erfolgte die Eröffnung des Außenkommandos der Strafvollzugsanstalt (StVA) Naumburg in Deuben. Ein zweites Zellengebäude wurde 1980 errichtet, dessen Erdgeschoss eine große Produktionshalle war. In den 1980er Jahren war die Justizvollzugsanstalt (damals "Strafvollzugseinrichtung" (StVE)) mit einer Vielzahl politischer Gefangener belegt, die ebenso wie die kriminellen Mithäftlinge Zwangsarbeit innerhalb und außerhalb der Einrichtung leisten mussten. Die einzelnen Abteilungen ("Kommandos") des Gefängnisses wurden z. T. nach den Firmen benannt, für die gearbeitet werden musste (z. B. "MEWA" 1-6). Arbeitsverweigerer wurden mit Isolationshaft und Fesselung an das Bettgestell mittels Hand- und Fußschellen bestraft. Die Haftanstalt verfügte zuletzt über 264 Haftplätze für Männer sowie männliche Jugendliche und Heranwachsende. 230 Haftplätze befanden sich dabei im geschlossenen Vollzug. Es bestand auch eine Abteilung für den offenen Vollzug mit acht Haftplätzen. Weitere 26 Plätze befanden sich in der Krankenabteilung. Während die Justizvollzugsanstalt zeitweise für Gefangene mit langen Haftstrafen zuständig war, diente sie zuletzt zur Verbüßung von Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren für Gefangene aus den Gebieten der Gerichtsbezirke Naumburg (Saale), Weißenfels, Zeitz und Wernigerode (https://de.wikipedia.org/wiki/Justizvollzugsanstalt_Naumburg). |
Bestandsinformationen: | Die Überlieferung des Bestandes „Strafvollzugseinrichtung Naumburg“ wurde für den Überlieferungszeitraum 1952 bis 1975 im Archiv der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei (BDVP) Halle auf der Grundlage der Ordnungen des Ministeriums des Innern (MdI) über die Wertermittlung, Aufbewahrung und Kassation des Schriftgutes und den Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätzen für die staatlichen Archive der DDR bearbeitet und als zusammengefasster Bestand mit sämtlichen Polizeieinrichtungen im Bezirk Halle jeweils in einem Findbuch als „BDVP Halle, 19 (1952-1961) und 19.1 (1961-1975)" aufgestellt. Die beiden Teile des Bestandes M 555 (früher: BDVP Halle, 19 und 19.1) gehörten zum Endarchiv des Ministeriums des Innern der DDR. Am 10. Dez. 1990 erfolgte die Rückgabe des Gesamtbestandes „BDVP Halle (19 und 19.1)“ vom Bundesministerium des Innern, Außenstelle Berlin, an das Landeshauptarchiv Magdeburg, der zuvor in den Jahren 1985 und 1988 durch das Archiv der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei (BDVP) Halle an das Zentrale Archiv des Ministeriums des Innern der DDR in Berlin abgegeben wurde. 1992 wurde der Gesamtbestand „BDVP Halle 19 und 19.1“ vom Landeshauptarchiv Magdeburg an das Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Merseburg zur Verwahrung übergeben, noch bevor das Landesarchiv Merseburg gegründet wurde. Mit Gründung des Landesarchivs Merseburg im Jahre 1993 wurde der Bestand in das neu entstandene Landesarchiv Merseburg integriert. |
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URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=742813 |
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