M 558-3 Strafvollzugseinrichtung Halle und Vorgänger, 1952-1976 (Bestand)[Location: Merseburg]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:M 558-3
Benutzungsort:Merseburg
Benutzbarkeit:eingeschränkt benutzbar

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Strafvollzugseinrichtung Halle und Vorgänger
Laufzeit/Datum (detailliert):1952 - 1976
Laufmeter:3.90
Findhilfsmittel:Findbuch 1952 - 1975 (online recherchierbar); Teil (1976 - 1989) unerschlossen
Registraturbildner:Vorgänger der Strafvollzugseinrichtung Halle war die im Jahre 1842 eröffnete preußisch-königliche Strafanstalt für lange Zuchthausstrafen. Nach Kriegsende wurde das Zuchthaus Halle von amerikanischen Streitkräften übernommen. Einheiten der Roten Armee, die Sowjetische Militäradministration (SMAD) und die Sowjetischen Militärtribunale (SMT) nutzten die Strafanstalt ab Juli 1945 bis in das Jahr 1950. Im Juni 1950 erhielt der Strafvollzug den Auftrag, einen Teil des Objektes, Am Kirchtor 20, von den sowjetischen Einheiten zu übernehmen. Dieses Objekt wurde als Außenstelle Halle der Anstalt in Torgau angegliedert. Im Okt. 1950 musste die Anstalt geräumt und einem Beauftragten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) übergeben werden. Am 1. Juli 1952 übernahm die Deutsche Volkspolizei sämtliche Haftanstalten und es wurde die Vollzugsanstalt (VA) Halle errichtet. Die ehemalige Vollzugsanstalt (VA) Halle war eine Einrichtung mit ca. 470 Haftplätzen für weibliche erwachsene Gefangene mit Freiheitsstrafen ab 2 Jahre. Mit der im Jahre 1952 erfolgten Übernahme der Anstalt „Am Kirchtor 20" durch das Ministerium des Innern wurde die bis dahin selbstständige Untersuchungshaftanstalt Halle, Hansering 16, der Vollzugsanstalt (VA) als Untersuchungshaftabteilung (UHA) angegliedert. Die Vollzugsanstalt (VA) Halle wurde im Jahre 1953 aufgelöst und es wurden die beiden Strafvollzugsanstalten (StVA) Halle I und II eingerichtet, die bis 1963 bestanden. Die Eröffnung des Aussenkommandos „Plötz“ der Strafvollzugsanstalt (StVA) Halle II erfolgte im Apr. 1956, welches jedoch im Jahre 1961 wieder geschlossen wurde. Die Umwandlung der Strafvollzugsanstalt (StVA) Halle I in die Strafvollzugsanstalt Halle erfolgte am 1. Apr. 1963 und aus der Strafvollzugsanstalt (StVA) Halle II wurde die Untersuchungshaftanstalt (UHA) Halle, die bis zum Jahre 1973 existierte. Eine erneute Änderung der beiden Haftanstalten erfolgte 1974. Die Strafvollzugsanstalt (StVA) Halle, die seit 1963 bestand, wurde in ein Arbeitserziehungskommando (AEK) umgewandelt und aus der Untersuchungshaftanstalt (UHA) Halle wurde das Jugendhaus (JH) Halle. Im Jahre 1975 wurde das Arbeitserziehungskommandos (AEK) Halle in die Strafvollzugseinrichtung (SVE) Halle umgewandelt. Beide Einrichtungen, die Strafvollzugseinrichtung (SVE) Halle sowie das Jugendhaus (JH) Halle bestanden bis zum Jahre 1989. Ein Wechsel der Zuständigkeit der Strafvollzugseinrichtung Halle vom Ministerium des Innern der DDR zum Ministerium der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt erfolgte 1990. Seitdem: Justizvollzugsanstalt des Landes Sachsen-Anhalt (https://jva-hal.sachsen-anhalt.de/justizvollzugsanstalt-halle/geschichte/).
Bestandsinformationen:Die Akten der Strafvollzugseinrichtungen Halle und Vorgänger für den Überlieferungszeitraum 1952 bis 1975 wurden im Archiv der BDVP Halle auf der Grundlage der Ordnungen des MdI über die Wertermittlung, Aufbewahrung und Kassation des Schriftgutes und den Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätzen für die staatlichen Archive der DDR bearbeitet und als zusammengefasster Bestand sämtlicher Polizeieinrichtungen als „BDVP Halle, 19 (1952-1961) und 19.1 (1961-1975) aufgestellt. Die Überlieferung der Strafvollzugsanstalt Halle I umfasste 6 Akteneinheiten aus dem Zeitraum 1952 - 1961 und die der Strafvollzugseinrichtung Halle 20 Akteneinheiten aus dem Zeitraum 1962 – 1975. Am 10. Dez. 1990 erfolgte die Rückgabe des Gesamtbestandes „BDVP Halle (19 und 19.1)“ vom Bundesministerium des Innern, Außenstelle Berlin, an das Landeshauptarchiv Magdeburg, der zuvor in den Jahren 1985 und 1988 vom Archiv der Bezirksbehörde der -deutschen Volkspolizei (BDVP) Halle an das Zentrale Archiv des Ministeriums des Innern der DDR nach Berlin abgegeben wurde. 1992 wurde der Bestand vom Landeshauptarchiv Magdeburg, noch bevor das Landesarchiv Merseburg gegründet wurde, dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Merseburg zur Verwahrung übergeben. Im Jahre 1993 wurde der Bestand in das neugebildete Landesarchiv Merseburg integriert.
Im Zuge der Neugliederung der Bestände des Landesarchivs Sachsen-Anhalt wurde der zusammengefasste Bestand „BDVP Halle 19 und 19.1“ aufgelöst und sämtliche Polizeieinrichtungen als Einzelbestände lt. Tektonik aufgestellt. Bei dem noch unbearbeiteten Teil aus dem Zeitraum 1976 – 1989 handelt es sich um ca. 3,00 lfm.
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=742728
 
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