H 16 Gutsarchiv Auleben, 1123-1943 (Bestand)[Location: Wernigerode]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:H 16
Benutzungsort:Wernigerode

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Gutsarchiv Auleben
Laufzeit/Datum (detailliert):1123 - 1943
Laufmeter:1.70
Findhilfsmittel:Findbuch von 2003 (online recherchierbar)
Registraturbildner:Auleben gehört zur Stadt Heringen/Helme, Lkr. Nordhausen, Freistaat Thüringen.

Am Ausgang des Mittelalters gehörte Auleben zum Amt Heringen, das seit 1439 gemeinsamer Besitz der Grafenhäuser Schwarzburg(-Rudolstadt) und Stolberg(-Stolberg) war und später unter kursächsischer Lehnshoheit stand. 1815 wurde der Ort an Preußen abgetreten und gehörte dort 1816–1945 zum Kreis Sangerhausen der Provinz Sachsen.

In Auleben bestanden bereits im 16. Jahrhundert mehrere, 1827 schließlich acht Rittergüter. Das Gutsarchiv stammt aus dem sogenannten Stockhausenschen Mannlehngut, das bis 1574 Hans von Stockhausen besaß. Zum Gut gehörten das Pfarrpatronat und zwei Kirchstühle. 1574–1813 befand es sich im Besitz der Familie von Biela, die es zwischenzeitlich in einen Oberhof und einen Unterhof teilte.

Am 30. Juni 1813 erfolgte der Verkauf an Johann August Fleck, Kaufmann und Tabakfabrikant in Nordhausen, der das Gut jedoch nur bis zum 24. März 1814 besaß und es an Christoph Gottfried Schneidewind, Kommissionsrat in Heringen, weiter verkaufte. Als Schneidewind Anfang 1819 oder kurz davor starb, verwaltete seine Erbengemeinschaft das Gut. Die Erben verkauften das Rittergut am 6. Januar 1844 an Friedrich August Karl Stockmann, Justizkommissar, später Rechtsanwalt und Stadtrat ehrenhalber in Nordhausen. Am 24. April 1846 erfolgte die Ablösung der Lehnspflicht von preußischer Seite, die andere Hälfte des Besitzes war ein Lehn der Grafen zu Stolberg.

Nach dem Tode Stockmanns 1872 gelangte die Familie von Eberstein in den Besitz des Gutes, da die Tochter Amalie Stockmann (1826–1874) mit Louis Ferdinand von Eberstein (1826–1893) verheiratet war. 1910 verkauften die Söhne Adolf und Eberhard Freiherren von Eberstein ihren gesamten Aulebener Grundbesitz mit Ausnahme des Ilfelder Erbzinsgutes Nr. 271 (107) an den Rittergutsbesitzer Freiherr von Schlotheim, der das Gut mit dem bisherigen Schlotheimschen Rittergut vereinigte. Die Familie von Schlotheim blieb bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 im Besitz des Gutes.
Bestandsinformationen:Der Bestand gelangte 1949 gemeinsam mit dem Gutsarchiv Beyernaumburg in das Landesarchiv Merseburg. Dabei handelte es sich offenbar um eine transportbedingte Lagerungseinheit, die im Zuge der Enteignungen der Bodenreform entstanden war. Nach der sogenannten „Schlossbergeliste“ wurden 1947 Mobilien aus dem Gut von Schlotheim in Auleben durch das Amt für Volksbildung des Kreises Sangerhausen geborgen. Archivalien werden dabei nicht erwähnt. Dieselbe Dienststelle führte auch Bergungen in Beyernaumburg durch. Hingegen gibt es keine Hinweise darauf, dass der Bestand 1945 Teil des Gutsarchivs Beyernaumburg gewesen sein könnte. Zwischen beiden Gütern gab es keinerlei historische oder familiäre Beziehung.

Die vorhandenen Archivalien stellen nur einen Rest eines früher wohl wesentlich umfangreicheren Bestandes dar. Einige ältere Urkunden wie etwa die Gründungsurkunde der Pfarrkirche von Seebach (Unstrut-Hainich-Kreis) aus dem Jahre 1123 (H 16, Nr. 135) stehen in keinem erkennbaren Provenienzzusammenhang zum Bestand und könnten auf Sammlungstätigkeit früherer Besitzer des Gutes hindeuten.

Der Bestand wurde 1991 einer Findkartei erschlossen, die 2003 in ein elektronisches Findbuch überführt und mit Angaben zur Besitz- und Bestandsgeschichte versehen wurde.
Zusatzinformationen:Familien, zu denen der Bestand substantielle Überlieferung enthält: von Eberstein. - von Karsbach. - von Rosenbach. - von Schlotheim. - Stockmann.

Literatur:
Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
H 2 Herrschaftsarchiv Bodenstein, 1337-1953 (Bestand)

siehe auch:
Df 4 Amt Heringen, 1567-1853 (Bestand)

siehe auch:
A 34 Schwarzburg-stolbergische Gebiete. Ämter Kelbra und Heringen, z.T. auch Großbodungen und Wolkramshausen, 1491-1880 (Bestand)

siehe auch:
A 35 Späteres Oberlandesgericht Naumburg. Ältere Lehnsakten aus den Regierungsbezirken Merseburg und Erfurt, 1310-1911 (Bestand)

siehe auch:
H 8 Fürstliches Herrschaftsarchiv Stolberg-Stolberg, 1190-1946 (Bestand)
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=5492
 
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