Identifikation |
Signatur: | A 51b |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Deutschordenskommende Nägelstedt |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1295 - 1869 |
Laufmeter: | 9.50 |
Findhilfsmittel: | Findbuch von 1870, schwierige Lesbarkeit |
Registraturbildner: | 1222 erwarb der Deutsche Ritterorden vom Stift St. Maria ad gradus in Mainz dessen Besitz in Nägelstedt und bildete daraus eine Kommende. Gleichzeitig überließ der Erzbischof von Mainz dem Orden der Vogtei über diese Güter. Die Kommende wurde der Ballei Thüringen unterstellt. Sie war in vollem Maße der Landeshoheit des Kurfürsten von Sachsen unterworfen und galt später als schriftsässiges Rittergut mit hoher und niederer Gerichtsbarkeit. Im Bauernkrieg wurde Nägelstedt 1525 in Mitleidenschaft gezogen. Auch im Schmalkaldischen Krieg litt es durch die Truppen der Schmalkaldener. Um 1570 versuchte Kursachsen mehrfach, die Kommende zu säkularisieren, mußte sie aber stets wieder herausgeben. Von 1632 bis 1635 war sie nochmals von Kursachsen sequestriert. 1809 hob der König von Sachsen auf Grund des Reichsdeputationshauptschlusses die Kommende auf und bestimmte 1811 ihre Besitzungen als Stiftungsgut für den Unterhalt der Universitäten Leipzig und Wittenberg sowie der Landesschulen. Die Stiftung unterstand der gemeinsamen Aufsicht von Geheimen Finanzkollegium und Oberkonsistorium in Dresden. 1815 kam das Stiftungsgut unter die Verwaltung der Regierung Erfurt. |
Bestandsinformationen: | In den turbulenten Zeiten nach der Reformation sind die Urkunden der Kommende nach Zwätzen und später nach Dresden gelangt. Der genaue Zeitpunkt kann bisher nicht angegeben werden. Vieleicht kam man der Aufforderung von Georg, Herzog von Sachsen nach, der 1537 die Ablieferung der Urkunden und Eigentumsverzeichnisse der Ordensniederlassungen und Klöster verlangte. 1586 befanden sich in Nägelstedt jedenfalls nur noch einige Handelsbücher und Zinsregister. Allmählich sammelte sich aber wieder ein Aktenarchiv an, das 1745 verzeichnet wurde. Dieser Bestand, vermehrt durch Zugänge aus der laufenden Verwaltung, ist nach 1815 an das Archiv der Regierung Erfurt (Rep. 21) gekommen und neu verzeichnet worden. 1901 übernahm ihn das damalige Landeshauptarchiv Magdeburg, heutige Landesarchiv Sachsen-Anhalt, mit den übrigen Archivalien des Erfurter Regierungsarchivs (jetzt: Rep. A 51b). |
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URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=5439 |
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