A 51a Deutschordenskommende Griefstedt, 1289-1858 (Bestand)[Location: Wernigerode]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:A 51a
Benutzungsort:Wernigerode

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Deutschordenskommende Griefstedt
Laufzeit/Datum (detailliert):(1190) 1289 - 1858
Laufmeter:20.90
Findhilfsmittel:Findbuch von 1870, schwierige Lesbarkeit
Registraturbildner:Im Jahre 1234 schenkte Landgraf Konrad von Thüringen seinen Besitz zu Griefstedt dem Deutschen Orden, der hier sehr bald einen Konvent mit einem Komtur an der Spitze errichtete. Mitte des 13. Jh. wird dieser erstmalig erwähnt. 1287 wurde die Kommende Griefstedt der Ballei Hessen inkorporiert und ihr etwa gleichzeitig die Kommende Erfurt unterstellt. 1525 erlitt Griefstedt im Bauernkrieg schwere Schäden. Auch im Schmalkaldischen Krieg wurde es 1547 durch Truppen Herzog Johann Friedrichs von Sachsen geplündert. Bereits 1532 hatte Sachsen den ersten Versuch einer Sequestration der Kommende gemacht. Doch blieb dieser wie die späteren ohne dauernden Erfolg. Nach der Reformation verschwand der Konvent allmählich, nur die Komture behielten ihren Sitz in Griefstedt. Einzelne von ihnen gehörten dem evangelischen Bekenntnis an. Die Kommende galt im 16. und in späteren Jahrhunderten als schriftsässiges Gut. Die Komture bedurften bei ihrer Einsetzung der Zustimmung des Kurfürsten von Sachsen, der die Landeshoheit über die Kommende in vollem Umfange behalten hatte. Die hohe und niedere Gerichtsbarkeit übte der Komtur in der üblichen Form aus. - 1809 zog Sachsen die Kommende auf Grund der Rheinbundakte ein. Doch blieb Griefstedt als vom übrigen Dominialgut abgesondertes Stiftungsgut bestehen, dessen Einkünfte 1811 für die Förderung der Universitäten Leipzig und Wittenberg sowie der Landesschulen bestimmt wurden. Die Aufsicht über die Stiftung führten Geheimes Finanzkollegium und Oberkonsistorium gemeinsam. 1816 wurde die Regierung Erfurt für die Angelegenheiten des Stiftungsgutes zuständig. Die Verpflichtungen gegenüber den bei Sachsen verbliebenen Universitäten und Schulen wurden abgelöst.
Bestandsinformationen:Der umfangreiche Ordensbesitz und die Ausübung der Gerichtsbarkeit hatten die Entstehung eines Komtureiarchivs zur Folge, das freilich 1525 weitgehend in Verlust geriet. Zu Beginn des 17. Jh. waren im Archivgewölbe einige Urkunden und Ablaßbriefe, ferner die Erbregister, Händel- und Gerichtsbücher, Prozeß- und Klageakten. 1731 wurde das Archiv neu geordnet und verzeichnet. Nach 1816 übernahm die Regierung Erfurt diese Archivalien und ließ sie als Rep. 20 ihres Archivs aufstellen. 1866 erhielt das Landeshauptarchiv einen Teil dieses Bestandes, der hier zur alten Rep. A 58 gebracht wurde. Als 1901 der in Erfurt neu verzeichnete Hauptteil des Komtureiarchivs mit den übrigen Beständen des aufgelösten Regierungsarchivs Erfurt an das Landeshautarchiv abgegeben wurde, konnte dieser mit der Ablieferung von 1866 wieder vereinigt und als Rep. A 51 a eingeordnet werden.
 

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