Identifikation |
Signatur: | Z 68 |
Benutzungsort: | Dessau |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Amt Norkitten |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1546 - 1878 |
Laufmeter: | 3.70 |
Findhilfsmittel: | Findbuch 2011 (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Auf Anregung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm erwarb Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau 1721 in Ostpreußen die Güter Bubainen, Schwägerau und Norkitten. In den Folgejahren kauften er und seine Nachfolger weitere Besitzungen auf, u.a. 1822 das Mühlenetablissement zu Groß Bubainen. Bereits 1724 trat Fürst Leopold sämtliche Güter an seinen zweiten Sohn Leopold Maximilian ab.
Als Grundherren besaßen die Fürsten von Anhalt-Dessau für ihre Besitzungen in der Herrschaft Norkitten das Patronatsrecht und übten die Gerichtsbarkeit in erster Instanz aus. Darüber hinaus verlieh der preußische König Fürst Leopold weitere Freiheiten und Vorrechte, die ebenfalls für seine Nachfolger galten und erst später durch Gesetzgebung aufgehoben worden sind.
Auf Veranlassung Fürst Leopolds siedelte sich eine große Anzahl von Familien aus Anhalt in der durch Seuchen entvölkerten und verwahrlosten Region an. Der ostpreußische Besitz wurde zunächst verpachtet und dann ab 1762 in die Eigenbewirtschaftung überführt. Ende des 18. Jahrhunderts erfolgte erneut die Verpachtung einzelner Güter und Vorwerke.
Die Guts- und Amtsadministration der Herrschaft Norkitten wurde von einem als "Generalverwalter der Anhalt-Dessauischen Güter" eingesetzten Oberamtmann wahrgenommen, dessen Funktionen sich sowohl auf die Oberaufsicht über die landwirtschaftliche Verwaltung der Güter, als auch auf die Administration des Amtes in engerem Sinne, wie u.a. die Verwaltung der Polizei, der Kirchen- und Schulsachen erstreckte. Dazu gehörte auch die Führung der Rechnungen über Einnahmen und Ausgaben des Amtes, die Aufsicht über die Wahrung der Gerechtsame und Territorialgrenzen sowie die Instandhaltung von Gebäuden, Wegen, Straßen und Dämmen. Über die gesamte Verwaltungstätigkeit des Amtes hatte er dem Fürsten bzw. später Herzog Bericht zu erstatten.
Mit Hilfe fortschrittlicher Wirtschaftsmethoden gelang es, das Amt Norkitten zu einem für das damalige ostpreußische Litauen musterhaften und vorbildlich bewirtschafteten Güterkomplex umzugestalten. |
Bestandsinformationen: | Akten des Amtes Norkitten wurden gemeinsam mit der Überlieferung der Hofkammer Dessau im Jahr 1948 durch Archivmitarbeiter aus der Ruine eines Dessauer Behördenhauses geborgen und durch das Landesarchiv Oranienbaum übernommen. Eine vorläufige Erschließung des Bestandes, in derem Ergebnis eine Findkartei erstellt worden ist, wurde im Jahr 1995 begonnen und im Rahmen eines Praktikums 2008 fortgesetzt. Eine abschließende Bearbeitung und Klassifikation des Bestands erfolgte im Jahr 2010. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: Z 263, 03.10. Herrschaft Norkitten, 1831-1880 (Gliederungsgruppe)
siehe auch: Z 47, 01.02.04. Ausländische Herrschaft Norkitten, 1653-1848 (Gliederungsgruppe)
siehe auch (GR): Z 44, A 15c V In der Preußischen Provinz Ostpreußen: Norkitten, Bubainen und andere, 1552-1886.07.20 (Gliederungsgruppe)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=188661 |
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