Z 67 Amt Biesenbrow, 1571-1870 (Bestand)[Location: Dessau]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:Z 67
Benutzungsort:Dessau

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Amt Biesenbrow
Laufzeit/Datum (detailliert):1571, 1588, 1609 - 1870
Laufmeter:1.40
Findhilfsmittel:Findbuch 2016 (online recherchierbar)
Registraturbildner:Aus dem Nachlass des Markgrafen Friedrich Heinrich von Brandenburg-Schwedt (1709-1788) erhielten dessen Töchter Friederike Charlotte (1745-1808), Fürstäbtissin zu Herford, und Louise (1750-1811), Fürstin von Anhalt-Dessau, als Erbschaft die Fideikommissgüter Biesenbrow, Stolzenberg, Wormsfelde und Anteil Zantoch jeweils zur Hälfte. Im Jahr 1798 überließ Louise von Anhalt-Dessau die Administration und Nutzung ihres Anteils an diesen Gütern ihrem Sohn, dem Erbprinzen Friedrich (1769-1814). Friedrich von Anhalt-Dessau bemühte sich in den Jahren 1800/01 vergeblich um die administrative Übernahme des Anteils seiner Tante Friederike Charlotte von Brandenburg-Schwedt. Nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 1811 gingen die Güter insgesamt in den Allodialbesitz des Anhalt-Dessauer Herzogshauses über.
Als Grundherrn besaßen die Herzöge von Anhalt-Dessau in den Ämtern Biesenbrow und Stolzenberg-Wormsfelde die Gerichtsbarkeit in erster Instanz und das Patronatsrecht. Das Rittergut Biesenbrow befand sich in der Uckermark im Königreich Preußen, später Kreis Landsberg an der Warthe, Regierungsbezirk Frankfurt/Oder, und wurde regelmäßig zur landwirtschaftlichen Nutzung verpachtet. Der jeweilige Pächter fungierte als Oberamtmann, dessen Funktionen sich nicht nur auf die landwirtschaftliche Leitung des Gutes, sondern auch auf die Administration des Amtes in engerem Sinne, auf Polizei, Gericht und Forstwesen erstreckte. Dazu gehörte auch die Führung der Rechnungen über Einnahmen und Ausgaben des Amtes, die Aufsicht über die Wahrung der Gerechtsame und Territorialgrenzen sowie die Instandhaltung von Gebäuden, Wegen, Straßen und Dämmen. Über die gesamte Verwaltungstätigkeit des Amtes hatte er jährlich dem Herzog Bericht zu erstatten, mit dem angestellten Prediger die Rechnungen der Kirche zu revidieren und den Zustand von Kirche und Pfarrgebäuden zu besichtigen und evtl. Abhilfe zu schaffen.
Zur Wahrnehmung der Jurisdiktion erfolgte die Bestellung eines Justitiars für das Patrimonialgericht Biesenbrow. Neben dem Prediger wurde außerdem ein Schullehrer angestellt. Im Zuge der Revolution von 1848/49 wurde 1849 in Preußen die Patrimonialgerichtsbarkeit aufgehoben, so dass die jurisdiktionellen Funktionen der Gutsherrschaft entfielen.
Bestandsinformationen:Akten des Amtes Biesenbrow wurden gemeinsam mit der Überlieferung der Hofkammer Dessau im Jahr 1948 durch Archivmitarbeiter aus der Ruine eines Dessauer Behördenhauses geborgen und durch das Landesarchiv Oranienbaum übernommen.
Eine vorläufige Erschließung des Bestandes erfolgte im Jahr 2011, deren Ergebnis 2016 überarbeitet wurde.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
Z 263, 03.03. Rittergut Biesenbrow, 1822-1923 (Gliederungsgruppe)

siehe auch:
Z 44, A 15c IIIb Biesenbrow, 1807-1877.07.14 (Gliederungsgruppe)

siehe auch:
Z 47, 01.02.01. Ausländisches Rittergut Biesenbrow, 1800-1846 (Gliederungsgruppe)
 

URL for this unit of description

URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=188660
 
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