Z 22 Kammer Bernburg, 1626-1853 (Bestand)[Location: Dessau]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:Z 22
Benutzungsort:Dessau

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Kammer Bernburg
Laufzeit/Datum (detailliert):1626 - 1853
Laufmeter:18.30
Findhilfsmittel:Findbuch 2001, Überarbeitung 2003, 2009 - 2011 (online recherchierbar), zum Teil unerschlossen
Registraturbildner:Rentkammern zur Verwaltung der Finanzen lassen sich in Anhalt erst nach 1540 nachweisen. Ihnen stand ein Rentmeister vor, dessen Tätigkeit sich auf die Verwaltung sämtlicher Einnahmen und Ausgaben des Hofes und des Landes erstreckte. Er war das Kontrollorgan für alle Gebiete der fürstlichen Verwaltung. Auf Grund seiner Tätigkeit wurde er vielfach mit der Erledigung innerer Angelegenheiten der Verwaltung betraut und als Mitglied von Kommissionen wirksam. Zu seiner Unterstützung wurde dem Rentmeister ein Sekretär oder Kammermeister beigegeben.

Das Steuerwesen war eine gemeinschaftliche Angelegenheit aller vier anhaltischen Teilfürstentümer. Die Steuern wurden an die gemeinschaftliche Kasse, die "Landrentei", abgeführt, wogegen die Einnahmen aus Forsten, Domänen, Zöllen, Fischerei usw. Einnahmen des jeweiligen Teilfürstentums waren.

Im 17. Jahrhundert hatte sich das Kammerkollegium neben der Regierung als staatliche Oberbehörde etabliert. Seine Aufgabe bestand in der Verwaltung und Oberaufsicht über die Finanz-, Domänen- und Zollangelegenheiten sowie das Fabrikwesen und die Forstsachen. Dazu gehörte auch die Aufsicht über das Armenwesen, die Polizei, das Medizinal-, Militär- und Bauwesen, die Anlage und die Erhaltung von Straßen, Wegen und Dämmen sowie Klärung von inneren Grenzstreitigkeiten.
Die Kammer nahm die Generalkontrolle des Finanz-, Kassen- und Rechnungswesens vor.

Eine "Höchste Ordre" vom 30.09.1766 grenzte die Ressorts der Landesregierung und der Kammer genauer gegeneinander ab.

In den nachgeordneten Ämtern leiteten Rendanten (Renteiverwalter, Kammerkommissare, Receveurs) den lokalen Kammerbereich.

1843 wurde das bisher dem Herzog unmittelbar unterstellte Forstamt Harzgerode der Kammer Bernburg nachgeordnet.

In Auswirkung der Revolution von 1848 erfolgte die Trennung von Justiz und Verwaltung. Die bisherigen Verwaltungsaufgaben der Landesregierung und ebenso die Geschäfte der zugleich aufgehobenen Medizinal-, der Kriegs- und Eisenbahnkommission sowie der Direktion des Korrektionshauses gingen auf die Kammer über, die nunmehr unter der Bezeichnung "Regierung" in zwei Abteilungen gegliedert wurde, die erste für die allgemeine, die zweite für die Finanzverwaltung.
Bestandsinformationen:Akten der Kammer Bernburg gelangten aus dem Archiv des Fürsten-/Herzogtums Anhalt-Bernburg 1872 in das neu gegründete Anhaltische Haus- und Staatsarchiv Zerbst und wurden dort unabhängig von ihrer Provenienz gemeinsam mit den Akten der anderen Anhalt-Bernburger Hof- und Staatsbehörden in den neu gebildeten Pertinenzbestand "Abteilung Bernburg" integriert, der in dieser Ordnung im Wesentlichen noch heute unter der Bestandssignatur Z 18 vorliegt.

Weitere Kammerakten wurden zusammen mit anderen Provenienzen in den 20er/30er Jahren des 20. Jahrhunderts von der Anhaltischen Regierung Dessau und der Anhaltischen Finanzdirektion Dessau an das Anhaltische Staatsarchiv Zerbst abgegeben. Im Ergebnis unabhängig voneinander durchgeführter Provenienztrennungen und vorläufiger Erschließungen verschiedener Archivmitarbeiter wurde 2001 der vorliegende Bestand "Z 22 Kammer Bernburg" formiert. In der Folgezeit erfolgten umfangreichere Nachträge.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
Z 18 Abteilung Bernburg, 1316-1901 (Bestand)

siehe auch:
Z 24 Oberförsterei Coswig, 1791-1853 (Bestand)

siehe auch:
Z 113 Regierung Bernburg, 1744-1871 (Bestand)

siehe auch (GR):
Z 23 Forstamt Harzgerode, 1702-1873 (Bestand)
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=188249
 
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