F 8 Bergamt Eisleben, 1215-1941 (Bestand)

Archive plan context


Identifikation

Signatur:F 8
Benutzungsort:Wernigerode

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Bergamt Eisleben
Laufzeit/Datum (detailliert):(1215) 1364 - 1941
Laufmeter:238.20
Findhilfsmittel:Findbuch von 1938, Überarbeitung 2018 (online recherchierbar)
Registraturbildner:Mit Erlass der neuen Bergordnung für das kursächsische Verwaltungsgebiet im Jahre 1671 wurde das „Mansfeldische Bergamt zu Eisleben“ gebildet, das mit der Beaufsichtigung des Bergbaubetriebs und dessen Verwaltung im Bereich der Grafschaft Mansfeld betraut wurde. Trotz der seit 1570 andauernden Sequestration wurde den Grafen von Mansfeld noch der Einfluss auf die personelle Besetzung dieses Bergamtes zugestanden. Unterstand das Bergamt Eisleben zunächst noch dem Oberaufseheramt in Eisleben, so wurde es 1788/89 dem Geheimen Finanzkollegium in Dresden direkt unterstellt. Dies änderte sich 1807, als Eisleben zum Königreich Westphalen kam, und 1815 mit der Zuordnung zum Königreich Preußen.
Durch das Gesetz über die Kompetenz der Oberbergämter vom 10. Juni 1861 erfolgte die Auflösung der im Hauptbergdistrikt des Oberbergamtes Halle gelegenen Bergämter, wozu auch Eisleben gehörte.
Nach deren Auflösung wurden u. a. die Bergreviere Nördlich-Eisleben, Südlich-Eisleben, Dürrenberg und Stolberg gebildet. Bereits im Jahre 1865 erfolgte die Zusammenlegung der beiden ersteren Reviere zum Bergrevier Eisleben mit Verwaltungssitz in Eisleben.
Bestandsinformationen:Nach Auflösung der Bergämter im Jahre 1861 wurden die Registraturen teilweise in das Oberbergamt nach Halle überführt, weitere Teile verblieben in den Registraturen der neu gebildeten Geschworenenreviere.

Aufgrund des Überlieferungsumfangs der älteren bergamtliche Registratur in Eisleben war es vermutlich nicht möglich, diese vollumfänglich nach Halle zu überführen. Daraufhin wurde versucht, jene Akten herauszulösen, deren Berg- und Hüttenwerke seit frühester Zeit in gewerkschaftlicher Hand betrieben und im Jahre 1852 auf die gebildete Mansfeldsche Kupferschiefer bauende Gewerkschaft übergingen. Unternommene Trennungsversuche scheiterten an der Überlieferungsmasse, so dass letztendlich der größte Teil der bergbehördlichen Registratur und deren Vorgänger im Jahre 1862 in die Registratur der Mansfeldschen Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft überging. Lediglich vereinzelte Akten, die für die Beaufsichtigung der im Zuständigkeitsbereich befindlichen Berg- und Hüttenwerke verblieben in der Registratur des neu gebildeten Geschworenenreviers. Ein weiterer Teil wurde in das Archiv des Oberbergamtes nach Halle überführt und führt nunmehr die Bestandsbezeichnung F 16.
Nach Übernahme des Bestandes aus dem Archiv der früheren Mansfeld AG in das heutige Landesarchiv Sachsen-Anhalt wurde hier der Bestand F 4 Mansfeldsche Kupferschiefer bauende Gewerkschaft gebildet. Im Zuge der im Jahre 1952 vollzogenen Erschließung des Bestandes F 4 wurde bereits auf die Provenienz "Bergamt Eisleben" hingewiesen, jedoch eine Einarbeitung der Archivalien, trotz der auf den Akten vorhandenen Registratursignaturen, in den Bestand F 8 nicht vorgenommen. Lediglich in dem erstellten Findbuch fand eine Vereinheitlichung des Bestandes statt.

Während der im Jahre 2017 begonnenen Retrokonversion der Findmittel des Bestandes F 4, erfolgte eine Provenienzbestimmung an sämtlichen überlieferten Archivalien. Im Zuge dessen wurden auf den Akten die alten bergamtlichen Registrautrsignaturen bzw. deren Vorgängen (Gräflich Mansfeldische Kanzlei und Oberaufseheramt) festgestellt, die in den überlieferten Behördenfindbüchern des Bergamtes Eisleben eindeutig identifiziert werden konnten. Ein Indiz, dass bei der Mansfeldschen Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft lediglich eine Verwahrung stattfand und die Behördenregistratur als Einheit betrachtet wurde. Ein weiterer Fakt erschloss sich bei den angelegten Bandreihen, die bereits während der Existenz des Unternehmens bestanden und dieses betrafen (z. B. Betriebsdokumente), denen jedoch keinerlei Zuwächse angereiht wurden.
Auch scheint in der Registratur der Mansfeldschen Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft keine weitere technische Bearbeitung (z. B. Veränderung der Registraursignaturen bzw. Eingliederung in das Strukturgebilde der Gewerkschaft) stattgefunden zu haben, da die alte Registraturordnung des 1861 aufgelösten Bergamtes Eisleben weitere Anwendung fand.
Daraufhin entschied man sich nach ausführlicher fachlicher Beratung, den Bestand F 4 aufzulösen und jene Akten in den Bestand des Bergamtes Eisleben sowie in die alte noch vorhandene Registurordnung einzuarbeiten. Bedingt dadurch konnte nunmehr der ursprünglich historisch gewachsene Bestand rekonstruiert werden.

Im Zuge der umfänglichen Bestandsbearbeitung konnten nach Provenienzfeststellung zahlreiche Akten anderen Beständen zugeordnet, so z. B. A 32a III Oberaufseheramt Eisleben, F 5 Kupferkammerhütte Hettstedt, F 6 Sangerhäuser Gewerkschaft (Hüttenarchiv), F 9 Bergvogtei Thüringen und F 12 Bergamt Wettin.

Sämtliche Archivalien des nunmehr aufgelösten Bestandes F 4 wurden umsigniert. Im Zuge der Bestandsbearbeitung wurde die Gliederung des Bestandes modifiziert und ein neues Findbuch erstellt.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
F 42a Berghypothekenkommission des Oberbergamtes Halle, 1793-1924 (Bestand)

siehe auch:
F 605 VEB Mansfeld Kombinat Eisleben, 1946-1987 (Bestand)

siehe auch (GR):
F 55 Bergamt Kamsdorf, 1546-1895 (Bestand)

siehe auch (GR):
F 11 Gräflich Stolbergisches Gemeinschaftsbergamt zu Stolberg, 1568-1917 (Bestand)

siehe auch (GR):
F 9 Bergvogtei Thüringen, 1518-1863 (Bestand)

siehe auch (GR):
F 52 Bergamt Bottendorf, 1774-1827 (Bestand)

siehe auch (GR):
F 10 Oberzehntamt Stolberg, 1550-1826 (Bestand)

siehe auch (GR):
F 17 Oberbergamt Halle. Spezialia: Bergvogtei Thüringen, Oberzehntamt Sangerhausen und Oberzehntamt Stolberg, 1392-1838 (Bestand)

siehe auch (GR):
F 82 Bergrevier Eisleben, 1750-1952 (Bestand)
 

URL for this unit of description

URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=5584
 
Home|Login|de en fr
Landesarchiv Sachsen-Anhalt :: Online research