M 558-6 Strafvollzugseinrichtung Raßnitz und Vorgänger, 1962-1989 (Bestand)[Location: Merseburg]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:M 558-6
Benutzungsort:Merseburg
Benutzbarkeit:eingeschränkt benutzbar

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Strafvollzugseinrichtung Raßnitz und Vorgänger
Laufzeit/Datum (detailliert):1962 - 1989
Laufmeter:1.84
Findhilfsmittel:Findbuch 1952 - 1975 (online einsehbar); Teil (1976 - 1989) unerschlossen
Registraturbildner:Die Strafvollzugseinrichtung Raßnitz ging aus dem im Jahr 1959 auf freiem Acker nördlich der Gemeinde Raßnitz errichteten Haftarbeitslager hervor. Im Zuge der Erschließung des geplanten Braunkohletagebaus südlich von Raßnitz machte sich eine aufwendige Verlegung der Weißen Elster erforderlich. Zielsetzung war, hier Gefangene unterzubringen, die im Rahmen der Erschließung des Braunkohletagebaus bei der Flussbettverlegung der Weißen Elster eingesetzt werden sollten. Am 16. Mai 1960 wurde gemäß Befehl 8/60 des Chefs der BDVP Halle das Haftarbeitslager (HAL) Raßnitz eröffnet und es erfolgte die Aufnahme der ersten 120 Gefangenen im Barackenlager für männliche Gefangene. Ab dem Jahr 1961 waren bereits 450 Gefangene in der Einrichtung untergebracht. Nach Abschluss der Elsterverlegung wurden die Gefangenen in dem umliegenden Braunkohletagebau sowie dem Betongleitfertigwerk Merseburg zur Arbeit eingesetzt. Im Jahre 1963 wurde das Haftarbeitslager (HAL) Raßnitz in ein Strafvollzugskommando (SV-Kdo.) umgewandelt und bestand bis 1973. Die Umwandlung und Umbenennung des Strafvollzugskommandos Raßnitz in Strafvollzugsanstalt (SVA) Raßnitz erfolgte 1974; die Umbenennung der Strafvollzugsanstalt (SVA) in Strafvollzugseinrichtung (StVE) 1975. Unter der letztgenannten Bezeichnung bestand die Einrichtung bis 1989.
Zwischen 1959 und 1989 wurden verschiedene Baumaßnahmen in der Strafvollzugseinrichtung Raßnitz durchgeführt. So wurden u. a. der Postenturm, der Beobachtungsturm, das Pforten- und das Dienstgebäude, eine Tankstelle sowie die Fahrzeugschleuse neu errichtet. 1990 erfolgte der Wechsel der Zuständigkeit der Strafvollzugsanstalten im Bezirk Halle vom Ministerium des Innern der DDR zum Ministerium der Justiz des Landes Sachse-Anhalt. Seitdem: Justizvollzugsanstalt Raßnitz. Nach der Friedlichen Revolution 1989/90 wurde im Jahre 1990 auf Grund des völlig maroden und nicht mehr sanierungsfähigen Bauzustandes der ehemaligen Strafvollzugseinrichtung an gleicher Stelle ein Neubau der Jugendanstalt Raßnitz geplant, der im Jahr 2000 umgesetzt wurde. Im Dezember 1998 wurde der Auftrag zum Abbruch der Justizvollzugsanstalt Raßnitz erteilt und am 29. März 2000 erfolgte der erste Spatenstich für die Errichtung der neuen Jugendanstalt. Die Inbetriebnahme der Jugendanstalt erfolgte am 14. Oktober 2002 (ja.sachsen-anhalt.de/jugendanstalt rassnitz/geschichte/), (wikipedia.org/wiki/Jugendanstalt_Raßnitz).
Bestandsinformationen:Die Überlieferung des Bestandes „Strafvollzugseinrichtung Raßnitz“ wurde für den Überlieferungszeitraum 1952 bis 1975 im Archiv der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei (BDVP) Halle auf der Grundlage der Ordnungen des Ministeriums des Innern (MdI) über die Wertermittlung, Aufbewahrung und Kassation des Schriftgutes und den Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätzen für die staatlichen Archive der DDR bearbeitet und als zusammengefasster Bestand mit sämtlichen Polizeieinrichtungen im Bezirk Halle jeweils in einem Findbuch als „BDVP Halle, 19 (1952-1961) und 19.1 (1961-1975) aufgestellt. Die beiden Teile des Bestandes M 555 (früher: BDVP Halle, 19 und 19.1) gehörten zum Endarchiv des Ministeriums des Innern der DDR.
Am 10. Dez. 1990 erfolgte die Rückgabe des Gesamtbestandes „BDVP Halle (19 und 19.1)“ vom Bundesministerium des Innern, Außenstelle Berlin, an das Landeshauptarchiv Magdeburg, der zuvor in den Jahren 1985 und 1988 durch das Archiv der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei (BDVP) Halle an das Zentrale Archiv des Ministeriums des Innern der DDR in Berlin abgegeben wurde. 1992 wurde der Gesamtbestand „BDVP Halle 19 und 19.1“ vom Landeshauptarchiv Magdeburg an das Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Merseburg zur Verwahrung übergeben, noch bevor das Landesarchiv Merseburg gegründet wurde. Mit Gründung des Landesarchivs Merseburg im Jahre 1993 wurde der Bestand in das neu entstandene Landesarchiv Merseburg integriert.
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=742815
 
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