Identifikation |
Signatur: | H 22 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Gutsarchiv Beetzendorf II (Apenburger Hof) |
Laufzeit/Datum (detailliert): | (1200) 1402 - 1958 |
Laufmeter: | 129.40 |
Findhilfsmittel: | Findbuch, schwierige Lesbarkeit |
Registraturbildner: | Beetzendorf ist eine Gemeinde im Altmarkkreis Salzwedel, Sachsen-Anhalt.
Beetzendorf ist der Stammsitz des Adelsgeschlechts derer von der Schulenburg, die es schon 1204 pfandweise besessen haben sollen. Es gehörte zur Altmark, die sich im 13./14. Jh. als Territorium herausbildete und 1449 endgültig unter die Landesherrschaft der Kurfürsten von Brandenburg gelangte. 1816 wurde die Altmark Teil der preußischen Provinz Sachsen, die bis 1945 bestand.
1340 wurde die Burg zwischen der schwarzen und der weißen Linie der Schulenburg durch Errichtung einer Mauer geteilt. Die endgültige Teilung von Beetzendorf erfolgte 1444. Zur Verwaltung des umfangreichen Besitzkomplexes, der phasenweise Einkünfte aus 138 Orten der Altmark umfasste, richteten die Linien und deren einzelne Häuser mehrere Wohn- und Wirtschaftshöfe in Beetzendorf ein.
Wegen Beetzendorf zählte die Familie zum Kreis des schlossgesessenen Adels der Altmark. Es war Sitz der Senioren des Familienverbandes und Stätte der Familientage, auf denen seit 1399 für das Gesamthaus gültige Beschlüsse (Burgfrieden) gefasst wurden. In Beetzendorf war auch die gemeinsame Verwaltung angesiedelt, der u. a. die Lehnssachen, die Ober- und Niedergerichtsbarkeit des Gesamtrichters und die umfangreichen Patronatsrechte übertragen blieben. Die Einrichtung einer eigenen Superintendentur wurde 1670 landesherrlich bestätigt.
Die Aufgliederung des zunächst gemeinschaftlich verwalteten Anteils der schwarzen Linie an der Burg Beetzendorf wurde 1430 durch die Brüder Bernhard und Werner von der Schulenburg eingeleitet, die durch eine erneute Naturalteilung je ein Viertel der Burg erhielten. Der in der Folgezeit stark zersplitterte Besitz wurde erst 1811 wieder vereint, als er, vermehrt um das Gut Rittleben der weißen Linie, in die Hand des schwarzen Zweiges Schulenburg-Priemern kam. Wilhelm von der Schulenburg reduzierte den Besitzkomplex auf zwei Güter: zum einen die Propstei Salzwedel mit den Gütern Apenburg und Rittleben, zum anderen den Apenburger und den Lieberoser Hof in Beetzendorf zusammen mit Gut Ahlum. 1877 fügte er beide Komplexe in einem Fideikommiss zusammen, der als Rittergut Beetzendorf II bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 in Familienhand blieb.
Zum weiteren Besitzkomplex der schwarzen Linie gehörten nach 1758 auch die Priemernschen Güter Bretsch, Dewitz, Priemern und Drüsedau. Als zeitweiliger Besitz haben daneben die Güter (Klein)Möringen, Eichstedt, Walsleben, Winterfeld sowie die in Schleswig-Holstein bzw. Dänemark gelegenen Güter Seegard, Aretoft, Maasleben, Ahlefeld und Hasselburg Spuren im Bestand hinterlassen. |
Bestandsinformationen: | Das Archiv der schwarzen Linie der Schulenburg befand sich lange Zeit auf dem Gut Propstei Salzwedel. Ende des 19. Jh.s wurde es im Herrenhaus des Apenburger Hofs untergebracht. Es enthält Archivgut der schwarzen Linie und des Gesamthauses.
Der Bestand wird auf Grundlage eines 2008 geschlossenen Vertrages als Depositum im Landesarchiv Sachsen-Anhalt verwahrt. |
Zusatzinformationen: | Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: Dc 18 Patrimonialgericht Beetzendorf, 1609-1868 (Bestand)
siehe auch: Slg. 6 Vd 4 Leichenpredigtensammlung aus Gutsarchiven, 1591-1872 (Bestand)
siehe auch (GR): H 21 Gutsarchiv Beetzendorf I (Großer Hof), 1204-1952 (Bestand)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=742196 |
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