F 1 Hallesche Pfännerschaft, 1263-1946 (Bestand)[Location: Merseburg]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:F 1
Benutzungsort:Merseburg

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Hallesche Pfännerschaft
Laufzeit/Datum (detailliert):1558 - 1946
Laufmeter:35.55
Findhilfsmittel:Findbuch (online recherchierbar)
Registraturbildner:Zur Ausnutzung der Solquellen in Halle schlossen sich die siedeberechtigten Pfänner bereits im Mittelalter zu einer gewerblichen Körperschaft mit Verkaufsberechtigung zusammen. Die im Salinenbetrieb beschäftigten Arbeiter (Salzwirker oder Halloren) gehörten der Pfännerschaft nicht an.
Die Verfassung der Pfännerschaft wurde durch die bei der Salzgewinnung bestehenden Besitzverhältnisse, die hergebrachte Brunneneinteilung und den festgesetzten Umfang der Soleförderung bestimmt. Sie blieb in ihren Grundzügen jahrhundertelang unverändert. Seit 1817 wurden die jährlichen Produktions- und Absatzmengen sowie der Verkaufspreis des Salzes durch Salzlieferungsverträge mit dem preußischen Staat garantiert. Nach deren Fortfall infolge der Aufhebung des Salzmonopols erhielt die Pfännerschaft 1868 als Entschädigung die staatliche Saline zugewiesen, die der Fiskus im Jahr 1721 für die Versiedung seines Anteils der Sole eingerichtet hatte.
Die alte pfännerschaftliche Verfassung erwies sich nach dem Fortfall des staatlichen Schutzes als nicht mehr lebensfähig. Durch die Einführung der gewerkschaftlichen Organisationsform wurde 1886 der Aufbau der Gesellschaft dem allgemeinen Stand der wirtschaftlichen Entwicklung angepasst. Neben die Salzgewinnung traten als neue Wirtschaftszweige die Braunkohlenförderung und Brikettherstellung, der Betrieb von Schwelereien, Glashütten und Ziegeleien.
1912 erfolgte die Umwandlung der Gewerkschaft in eine Aktiengesellschaft, die 1926 auf dem Wege der Fusion an die Mansfeld A.G. für Bergbau und Hüttenbetrieb überging. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fand die Enteignung durch die Sowjetische Militäradministration (SMAD) statt. Während der DDR versuchte man kurzzeitig die Produktion als "VEB Saline Halle/Saale" wiederzubeleben, doch bereits 1964 wurde die Produktion erneut eingestellt.
Bestandsinformationen:Das ältere Archiv der Halleschen Pfännerschaft ist zum größten Teil im Jahre 1945 vernichtet worden. Die erhaltenen Reste wurden 1951 und 1958 vom damaligen Staatsarchiv Magdeburg übernommen und bilden heute den Hauptbestand. Dieser weist einen hohen Anteil an Unterlagen zu den sozialen Bedingungen der Arbeit in der Pfännerschaft auf, ebenso wie der Bestand einen hohen Anteil an Vertrags- und Rechnungsunterlagen enthält.
Obwohl in der Überlieferung der Mansfeld A.G., Eisleben, sehr viel jüngeres Archivgut zur Abteilung "Hallesche Pfännerschaft" enthalten ist, wurde ein Großteil der Unterlagen aus der Zwischenkriegszeit und dem Zweiten Weltkrieg im Kaliarchiv Sondershausen aufbewahrt, welches nach dessen Schließung ins Staatsarchiv Magdeburg überführt wurde. Weiterhin enthält der Bestand 22 Kartons mit unverzeichnetem Material. Hierin finden sich ungeordnete Unterlagen, welche bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts zurückreichen. Bisher ist lediglich der Hauptbestand geordnet und verzeichnet. Der Nachtrag wird bearbeitet (Stand 2023).
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch (GR):
F 2 Salinenverwaltung Halle, 1499-1869 (Bestand)

siehe auch (GR):
A 9a XII Kriegs- und Domänenkammer zu Magdeburg. Specialia. Salzsachen Generalia, 1710-1770 (Bestand)
 

URL for this unit of description

URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=672316
 
Home|Login|de en fr
Landesarchiv Sachsen-Anhalt :: Online research