Identifikation |
Signatur: | K 34 |
Benutzungsort: | Magdeburg |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Industrie- und Handelskammer Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) |
Laufzeit/Datum (detailliert): | (1907 -) 1945 - 1959 |
Laufmeter: | 11.30 |
Findhilfsmittel: | Findkartei; Datenbank |
Registraturbildner: | Am 12. Mai 1945 wurde die Gauwirtschaftskammer Halle unter Ausgliederung des Handwerks in eine Industrie- und Handelskammer umgewandelt und deren Präsident von der angloamerikanischen Besatzungsmacht bestätigt. Ihr Arbeits- und Betreuungsgebiet umfasste die frühere Provinz Halle-Merseburg. Die Gauwirtschaftskammern Magdeburg und Dessau wurden hingegen in Wirtschaftskammern umgewandelt, in denen Industrie und Handwerk gemeinsam organisiert blieben. Nach dem Anfang Juli 1945 erfolgten Wechsel der Besatzungsmacht bestand die Aufgabe der Industrie- und Handelskammer zu Halle in der Steuerung und Planung von Produktion und Absatz für die gesamte Provinz Sachsen einschließlich der von den Wirtschaftskammern Magdeburg und Dessau betreuten Gebiete. Dazu wurde eine Arbeitsgemeinschaft der 3 Kammern gebildet, ohne zunächst die Selbständigkeit der Wirtschaftskammern Magdeburg und Dessau, deren Präsidenten in den Vorstand der Industrie- und Handelskammer zu Halle berufen wurden, einzuschränken. Mit Verordnung vom 20. Apr. 1946 wurden die Industrie- und Handelskammer für die Provinz Sachsen (Provinzkammer) und als ihr nachgeordnet die Industrie- und Handelskammern für die Bezirke Magdeburg und Dessau (Bezirkskammern) errichtet, wobei die Provinzkammer gleichzeitig als Industrie- und Handelskammer Halle-Merseburg fungierte. Mit der Konstituierung der Industrie- und Handelskammern zu Magdeburg und zu Dessau, von denen nun nicht mehr die Handwerksbetriebe betreut wurden, hörten die Wirtschaftskammern auf zu bestehen. Die Industrie- und Handelskammern waren Körperschaften des öffentlichen Rechts und unterstanden der Aufsicht des Präsidenten der Provinz Sachsen, später der des Ministeriums für Wirtschaft und Verkehr. Den Bezirkskammern waren als Geschäftsstellen juristisch unselbständige Kreiskammern (ab Sept. bzw. Ende Dez. 1949 unter der Bezeichnung Kreisgeschäftsstellen) am Sitz der Kreisverwaltungen nachgeordnet. Bei der Provinz- und den Bezirkskammern wurden zur unabhängigen Durchführung der fachlichen Aufgaben der gewerblichen Wirtschaft ab 1. Apr. 1946 Fachausschüsse gebildet, die, um die Struktur der Industrie- und Handelskammern in der gesamten SBZ zu vereinheitlichen, am 1. Mai 1948 zu Fachabteilungen umgebildet wurden. Aufgaben der Provinz- bzw. Landeskammer, ab 1947 Industrie- und Handelskammer Sachsen-Anhalt, waren u.a. die Ausarbeitung und Unterbreitung von Gutachten und Vorschlägen auf wirtschaftlichem Gebiet, die Beratung und Förderung der im Bereich des Landes ansässigen Betriebe sowie die Beratung von Behörden bei der Beschaffung und Verteilung von Rohstoffen. Im Jan. 1949 übernahm die Industrie- und Handelskammer auch das Aufgabengebiet des am 20. Jan. aufgelösten Apothekerausschusses. Mit dem Ausscheiden der volkseigenen und SAG - Betriebe als Mitglieder erstreckte sich die Tätigkeit der Industrie- und Handelskammern seit 1. Apr. 1949 nur noch auf die Privatbetriebe. Mit dem 4. Juli 1949 übertrugen die Präsidenten der Industrie- und Handelskammern zu Magdeburg und Dessau ihre Rechte und Pflichten auf das Präsidium der Industrie- und Handelskammer Sachsen - Anhalt -Landeskammer-. Dort wurde ein erweitertes Präsidium, später Vorstand, gebildet, welches sich aus dem bisherigen Präsidium der Landeskammer und den Präsidenten der Bezirkskammern zusammensetzte. Letzteren verblieben nur noch die allgemeinen Repräsentationspflichten und -rechte, die Aufrechterhaltung der allgemeinen Verbindung mit den Wirtschaftskreisen, die Vereidigung von Sachverständigen sowie die Delegierung bestimmter Aufgaben des erweiterten Präsidiums an die |
| Mitglieder der Bezirkskammern. Die Industrie- und Handelskammern stellten ihre Tätigkeit mit dem 31. März 1953 ein; bei den Räten der Bezirke wurden Abwicklungsstellen geschaffen. Die Kreisgeschäftsstellen blieben bestehen. Mit dem 6. Aug. 1953 nahmen die Bezirksdirektionen Halle und Magdeburg der Industrie- und Handelskammer ihre Tätigkeit auf. |
Bestandsinformationen: | Der Bestand enthält neben Akten über die Leitung, Organisation und Entwicklung der Industrie- und Handelskammern Schriftgut über die Wahrnehmung von Aufgaben auf den Gebieten der Industrie, des Verkehrs, des Handels sowie des Treuhandwesens, darunter Jahresberichte, Rundschreiben, Wirtschaftsberichte der Kreisgeschäftsstellen sowie Handelsstatistiken. In verhältnismäßig großem Umfang liegen Akten zu Reparationsangelegenheiten, v.a. zur Erteilung von Reparationsaufträgen (1946-1949), vor. Akten des Apothekerausschusses sind in dem Bestand nicht überliefert.
(Quelle: Die Bestände der Landesarchive des Landes Sachsen-Anhalt 1945-1952. Kurzübersicht, Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt 1995.)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=6444 |
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