Identifikation |
Signatur: | K 31 |
Benutzungsort: | Magdeburg |
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Form-/Inhaltsangaben |
Hinweis: | Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist. |
Titel: | Industrie-Werke Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1924 (1940 -) 1946 - 1948 (- 1951) |
Laufmeter: | 28.70 |
Findhilfsmittel: | Findkartei; Findbuch; Datenbank |
Registraturbildner: | Die Industrie-Werke Sachsen-Anhalt (IW) wurden lt. Verordnung vom 23. Sept. 1946 am 26. Sept. als rechtsfähige Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Halle gegründet. Bis Mitte 1947 trugen sie die Bezeichnung Industrie-Werke der Provinz Sachsen. Ihr Zweck bestand in der wirtschaftlichen Führung der nach der Verordnung vom 30. Juli 1946 in das Eigentum der Provinz Sachsen übergeleiteten sequestrierten Unternehmen und Betriebe. Die IW arbeiteten auf der Grundlage einer Satzung und unterstanden der Aufsicht des Präsidi-ums der Provinz Sachsen, mit der Bildung der Provinzialregierung der des Ministeriums für Wirtschaft und Verkehr. Sie wurden durch eine Chefdirektion geleitet, der ein Verwaltungsrat beratend zur Seite stand. Zur Wahrnehmung der fachlichen Aufgaben gegenüber den Betrieben strukturierten sich die Industrie-Werke den Industriezweigen entsprechend in Industriegruppen, denen die Betriebe, selbst handelsrechtlich unselbständig, zugeordnet waren. Bei der Bildung der IW bestanden die folgenden 13, von Direktionen geleiteten Industriegruppen: Kohle; Energie; Bergbau; Metallurgie; Maschinenbau; Elektrotechnik; Feinmechanik; Optik (später Pharmazie); Chemie; Holz; Bau (später Bau, Baustoffe und Keramik); Papier und Zellstoff (seit Anfang 1947 ergänzt durch Druck); Leichtindustrie; Nahrungs- und Genußmittelindustrie; Zucker. Noch im Jahre 1946 trat eine Industriegruppe 14 Verkehr hinzu und Anfang 1947 die Industriegruppe 15 Pharmazie (später Industriegruppe 6). Mit der Überleitung der wirtschaftlichen Führung der Betriebe Kohlenindustrie in den Verantwortungsbereich des Direktorats der Kohlenindustrie Sachsen-Anhalt im Herbst 1947 wurde die bisherige Industriegruppe 1 Kohle aufgelöst. Die Verwaltung der Kali- und Steinsalzbetriebe wechselte zum 1. Okt. 1947 von der Industriegruppe 7 Chemie auf die Industriegruppe 3 Bergbau. Die Anzahl der den IW unterstellten Betriebe verringerte sich, nachdem der Landtag die Regierung mit Gesetz vom 30. Mai 1947 ermächtigt hatte, provinzeigene gemeinde- und kreisgebundene Betriebe an die jeweils zuständigen Gemeinden und Kreise, an demokratische Organisationen, Genossenschaften und andere juristische sowie an natürliche Personen zu übertragen. Die Industrie-Werke Sachsen-Anhalt wurden zum 30. Juni 1948 aufgelöst, nachdem durch den SMAD-Befehl Nr. 64 vom 17. April 1948 das Sequesterverfahren nach den Befehlen 124 und 126 beendet worden war und der SMAD-Befehl Nr. 76 vom 23. Apr. 1948 die enteigneten Betriebe zu Volkseigentum erklärt hatte, die in neuen Organisationsformen zu verwalten waren. Für die Führung der in Landesverwaltung gebliebenen Betriebe wurden das Amt für volkseigene Betriebe beim Ministerium für Wirtschaft und Verkehr und landesgeleitete Vereinigungen Volkseigener Betriebe gegründet.
(Quelle: Die Bestände der Landesarchive des Landes Sachsen-Anhalt 1945-1952. Kurzübersicht, Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt 1995.)
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Bestandsinformationen: | Der Bestand setzt sich aus 3 Teilbeständen zusammen, wobei die letzteren erst später übernommen worden sind: Industrie-Werke Sachsen-Anhalt Industriegruppe 3 Bergbau Industriegruppe 7 Chemie. Die Bestandsgliederungen lehnen sich an Struktur und Aufgaben der Industrie-Werke bzw. ihrer Industriegruppen an. Im Teilbestand Industrie-Werke Sachsen-Anhalt sind Unterlagen zur Organisation der IW, Besprechungsprotokolle, Rundschreiben und Richtlinien u.a. die zu einzelnen Betrieben angelegten Personal- und Betriebsakten, die Unterlagen über die Entnazifizierung, aber auch die kaufmännische Vierteljahresberichte und Akten zur Rechtsstellung, Sequestrierung, Enteignung, Verwertung und Überprüfung von Betrieben hervorzuheben, ebenso wie Aufstellungen über das von den IW verwaltete Vermögen und über Demontagen sowie die Bilanzunterlagen. Im Teilbestand der Industriegruppe 3 Bergbau überwiegen stark Akten aus der Verwaltung der Kali- und Steinsalzwerke; der Teilbestand der Industriegruppe 7 Chemie enthält hingegen überwiegend Unterlagen über die Verwaltung von Chemiebetrieben, in geringem Maße über die von Kaliwerken, Salinen, Schächten und Eisenerzgruben. Unter der Gliederungsgruppe „Kaufmännische Angelegenheiten“ sind v.a. aufgabenübergreifende Unterlagen der Industriegruppe überliefert, wie Rundschreiben, Gruppenanweisungen und Unterlagen über Arbeitsbesprechungen. Umfangs- und inhaltsmäßig hervorzuheben sind in beiden Teilbeständen die Akten über Stilllegung, Sprengung, Demontage, Wiederaufbau und –inbetriebnahme von Betrieben und Schachtanlagen, über Produktion und Wirtschaftslage. Am umfangreichsten ist jeweils die Gruppe "Revision und Bilanzen" vertreten. Unter "Rechtsangelegenheiten" sind u.a. Unterlagen über Sequestrierung und Enteignung von Betrieben bzw. ihre Überführung in Landeseigentum überliefert. Der zeitliche Überlieferungsschwerpunkt des Gesamtbestandes liegt in den Jahren 1947 und 1948. In wenigen Fällen beginnen die Akten bereits 1945, vereinzelt in den Jahren 1940 -1944, bzw. erstrecken sich bis in die Jahre 1949 - 1951.
(Quelle: Die Bestände der Landesarchive des Landes Sachsen-Anhalt 1945-1952. Kurzübersicht, Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt 1995.)
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