Identifikation |
Signatur: | A 51d |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Johanniterordenskommende Weißensee |
Laufzeit/Datum (detailliert): | (1337) 1570 - 1873 |
Laufmeter: | 4.50 |
Findhilfsmittel: | Findbuch von 1874, schwierige Lesbarkeit (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Im Jahre 1337 wurde die Johanniterkomturei Weißensee, der "Servent-" oder "Pfaffenhof'', gegründet. Diese trat wohl an die Stelle einer älteren Ordensniederlassung in Heilingen, die Anfang des 14. Jh. zerstört wurde. Bereits 1318 wird ein Komtur mit dem Sitz in Kutzleben und 1320 ein Komtur und Brüder zu Weißensee erwähnt. Die Kommende war dem Großprior der deutschen Zunge in Heitersheim in Baden und dem Hochmeister des Johanniterordens in Rhodos bzw. Malta untergeordnet. Sehr enge Beziehungen bestanden offenbar zur Kommende Schleusingen, mit der Weißensee häufig, isbesondere nach der Reformation, den gleichen Komtur hatte. Kursachsen wahrte stets die Landeshoheit gegenüber dem Ordenshof. Dieser galt später, wenn auch nicht unbestritten, als schriftsässiges Gut, über das der Komtur die Ober- und Untergerichte innehatte. Das späte Mittelalter war eine Zeit des Niedergangs. Viele Besitzungen mußten verkauft werden. 1632 zog der Kurfürst die Kommende sogar ein. Doch mußte er sie auf Grund des Prager Friedens 1635 den Johannitern zurückgeben. Die Gebäude waren inzwischen völlig wüst geworden. 1678 zog sich Christian, Herzog von Sachsen-Weißenfels in den Besitz des Hofes und lehnte auch die Rückgabe an den 1689 neu ernannten Komtur mit der Begründung ab, der Orden habe sich nicht mit den Hof gekümmert und schon lange keinen neuen Komtur bestimmt. So blieb es bei der Sequestration bis 1763. Damals übernahm der Komtur von Schleusingen auch wieder Weißensee. Erst nach dem Tode des derzeitigen Komturs zog Kursachsen 1814 den Ordensbesitz ein. Seit 1815 war Weißensee preußische Domäne, die 1828 aufgeteilt wurde. |
Bestandsinformationen: | Bei der Sequestration von 1632 übernahm Kursachsen auch die Urkunden und Erbzinsbücher. Vermutlich sind sie im Dreißigjährigen Kriege dann verlorengegangen. Der inzwischen wieder angesammelte Bestand an Schriftgut wurde 1796 neu verzeichnet. Durch die enge Verbindung mit Schleusingen scheinen einzelne Akten auch in das Archiv gelangt zu sein. Nach der Aufhebung der Kommende übernahm das Landratsamt in Weißensee den Bestand. 1873 wurde er an das Landehauptarchiv abgeliefert und als Rep. A 67, später Rep. A 51d aufgestellt. |
Zusatzinformationen: | Alte Repositur: A LXVII |
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=5440 |
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