Identifikation |
Signatur: | H 249 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Gutsarchiv Wengelsdorf |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1813 - 1944 |
Laufmeter: | 0.35 |
Findhilfsmittel: | Findbuch von 1989 (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Wengelsdorf gehört zur Stadt Weißenfels, Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt.
Wengelsdorf wird schon 1350 im Lehnbuch Friedrichs des Strengen zum späteren Amt Weißenfels gezählt. Mit diesem war es 1485 albertinisch, seit 1547 kursächsisch, gehörte von 1657–1746 zum Herzogtum Sachsen-Weißenfels und kam 1815 an Preußen, wo es 1816–1945 der Provinz Sachsen zugeordnet war.
Das Lehnbuch von 1350 verzeichnet für die Geschlechter von Haldeck, von Holleben, von Kirchdorf, von Schönberg und Spiegel Streubesitz in Wengelsdorf. 1486 belehnte Herzog Albrecht von Sachsen die von Wölkau mit dem halben Sattelhof zu Wengelsdorf. 1523 wird dieses Lehen als der halbe Rittersitz zu Wengelsdorf mit Erbgerichtsbarkeit definiert. 1596 erwirbt Hermann von Biesenroth das Lehen, aus dem sich das frühneuzeitliche Rittergut entwickelte. Über die Ehe seiner Nachfahrin Susanna Albertina von Bünau, geb. von Biesenroth, ging Wengelsdorf nach längeren Auseinandersetzungen im Zeitraum 1737–1762 an die von Bünau über. 1787 wurde Gräfin Johanna Susanna von Peralta-Renaud, geb. von Bünau, mit dem Gut belehnt, nachdem ihre Schwester Johanna Albertina Henriette von Breitenbauch ausgezahlt worden war. 1862 verkaufte Graf Franz Friedrich Maximilian von Peralta-Renaud das Gut an den bisherigen Pächter Hermann Zehe. Um 1907 erbte dessen Tochter (?) Emmy Beamish-Bernard, geb. Zehe. 1920 heiratete deren Tochter Annie Beamish-Bernard Otto Saenger, in dessen Eigentum sich das Gut bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 befand.
Zu dem 1812 als altschriftsässig bezeichneten Rittergut gehörte 1827 die Patrimonialgerichtsbarkeit über Wengelsdorf, Leina und Kraßlau. Diese Orte werden bereits im Lehnsbrief von 1486 genannt. |
Bestandsinformationen: | Der im Zuge der Bodenreform vom Ministerium für Volksbildung, Kultur und Wissenschaften in Halle/S. sichergestellte Bestand wurde im Jahre 1949 vom damaligen Staatsarchiv Magdeburg übernommen und in seinem Landesarchiv Merseburg eingelagert.
1987 wurde der Bestand verzeichnet und in die vorliegende Ordnung gebracht, da ein früher Registraturzusammenhang nicht ersichtlich war. Die Besitz- und Bestandsgeschichte wurde 1989 erstellt.
Der Bestand wurde dem Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt 2006 unter Rückgabe des Familienteils übereignet. |
Zusatzinformationen: | Verweise: Ein Familienarchiv mit Überlieferung zu den Familien Beamish-Bernard, Grafen Peralta-Renaud, Saenger und Zehe aus dem Zeitraum 1870–1945 wurde 2006 an die anspruchsberechtigten Erben übergeben.
Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: D 51 Amt Weißenfels, 1452-1873 (Bestand)
siehe auch: A 35 Späteres Oberlandesgericht Naumburg. Ältere Lehnsakten aus den Regierungsbezirken Merseburg und Erfurt, 1310-1911 (Bestand)
siehe auch (GR): D 51, 05.42. Wengelsdorf, Kraßlau, Leina, 1802-1808 (Gliederungsgruppe)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4826 |
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