Identifikation |
Signatur: | H 173 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Hinweis: | Die Benutzung ist nur eingeschränkt möglich, bitte wenden Sie sich vorab an das Landesarchiv. Der Bestand enthält außerdem Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist. |
Titel: | Gutsarchiv Ostrau (bei Zörbig) |
Laufzeit/Datum (detailliert): | (1292) 1460 - 1945 |
Laufmeter: | 85.50 |
Findhilfsmittel: | Findbuch (eingeschränkt benutzbar) |
Registraturbildner: | Ostrau gehört zur Gemeinde Petersberg, Saalekreis, Sachsen-Anhalt.
Die Wasserburg Ostrau war Sitz des meißnischen Ministerialengeschlechts von Ostrove, das 1156 und noch 1285 dort belegt ist. 1288 zur Grafschaft Wettin gerechnet, beanspruchten später die Erzbischöfe von Magdeburg und die Bischöfe von Merseburg Lehnshoheit über Ostrau. 1485 erscheint Ostrau wieder als Sitz wettinischer Schriftsassen und wird dem albertinischen Herzogtum zugeordnet, wo es zum Amt Delitzsch zählte. Mit diesem wurde es 1547 kursächsisch und gehörte von 1657 bis 1738 zum Herzogtum Sachsen-Merseburg. 1815 wurde es an Preußen abgetreten und gehörte dort 1816–1945 zur Provinz Sachsen.
Lehnsträger von Ostrau waren im 14./15. Jh. zeitweilig die Herzöge von Sachsen-Wittenberg. 1469 erwerben die Wettiner Schloss Ostrau von Helfrich von Meckau und verschreiben es ihm. 1491 belehnt Herzog Albrecht von Sachsen den Albrecht von Leipzig mit Ostrau, dessen Erben 1509 an Veit von Drachsdorf, albertinischer Hauptmann zu Quedlinburg, verkauften. Hieronymus von Drachsdorf erklärte sich 1562 zum Verkauf an Achaz von Veltheim auf Harbke bereit, doch kamen zunächst andere Gläubiger zum Zuge, so dass jener Ostrau erst 1585 von denen von Hagen auf Hadmersleben in Besitz nehmen konnte. Seither bildete Ostrau neben Harbke das zweite Hauptgut der schwarzen Linie der Familie von Veltheim, die hier 1713–1718 ein Barockschloss errichtete. 1744–1927/38 war die Sukzession in den Hauptgütern über ein Fideikommiss geregelt. Letzter Besitzer von Ostrau vor der Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 war der Orientalist und Literat Dr. Hans-Hasso von Veltheim, der sich u. a. um die Erhaltung von Schloss und Landschaftsgarten und die Pflege von Archiv und Bibliothek verdient gemacht hat.
Zum schriftsässigen Rittergut Ostrau gehörte 1682 die Patrimonialgerichtsbarkeit über die Dörfer Ostrau, Drehlitz, Drobitz, Frößnitz, Göttnitz, Kütten, Ober- und Unterplötz sowie Westewitz. Zum weiteren Besitzkomplex gehörten das Rittergut Kösseln (1613) mit der Gerichtsbarkeit über Möst (1522) und Werderthau (1613), schließlich das anhaltische Dorf Beidersee (1522) und das 1751 zunächst von der Harbker Linie erworbene Rittergut Großweißandt mit dem Vorwerk Gahrendorf im Fürstentum Anhalt-Köthen. |
Bestandsinformationen: | Der Bestand wird auf Grundlage eines 2012 geschlossenen Vertrages als Depositum im Landesarchiv Sachsen-Anhalt verwahrt.
Im Dezember 2023 wurde Archivgut im Umfang von 5,85 lfm aus den beiden Amtsbeständen D 9 (Delitzsch) und D 22 (Lauchstädt), das bei der Patrimonailgerichten Ostrau und Kösseln entstanden war, dem Gutsarchiv Ostrau hinzugefügt. Diese Akten der neugebildeten Gliederungsgruppen 02.45. und 02.46. tragen jetzt die Signaturen H 173, I Nr. 3705-3806, sind Landesarchivgut und nicht Teil des Depositalvertrages. |
Zusatzinformationen: | Verweise: Literarischer Nachlass und Bibliothek des Hans-Hasso von Veltheim in der Universitäts- und Landesbibliothek Halle.
Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: Slg. 6 Vd 4 Leichenpredigtensammlung aus Gutsarchiven, 1591-1872 (Bestand)
siehe auch: D 9 Amt Delitzsch, 1442-1897 (Bestand)
siehe auch (GR): F 20, X Nr. 10 Abnahme und Übergabe des staatlichen Salzwerkes zu Halle (Saale) von der Obristin Rudolphine Charlotte Wilhelmine von Billerbeck, geb. von Stecher, an Berghauptmann Karl Christian von Veltheim wegen Reorganisation der Siedeadministration sowie des Salzamtes, 1790 (Akte)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4766 |
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