Identifikation |
Signatur: | H 157 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Gutsarchiv Nebra |
Laufzeit/Datum (detailliert): | (1415, 1431) 1536 - 1927 |
Laufmeter: | 15.35 |
Findhilfsmittel: | Findbuch von 1983 |
Registraturbildner: | Nebra (Unstrut) ist eine Stadt im Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt.
Das bereits im 9. Jh. erwähnte Nebra stand nach häufig wechselnder Zugehörigkeit seit 1341 unter der Lehnshoheit der Wettiner. Im Spätmittelalter lag die Stadt im Amt Freyburg. Es war 1485 albertinisch, seit 1547 kursächsisch, gehörte von 1657–1746 zum Herzogtum Sachsen-Weißenfels und kam 1815 an Preußen, wo es 1816–1945 der Provinz Sachsen zugeordnet war.
Als erste Lehnsmannen auf der Burg Nebra sind 1259 und noch 1338 die Schenken zu Nebra nachweisbar. 1458 gab Herzog Wilhelm III. von Sachsen Schloss und Stadt Nebra an Friedrich von Nißmitz zu Lehen aus. Seine Nachkommen behielten es bis 1718 in Besitz, zeitweilig geteilt in zwei Rittergüter, die nach Mitgliedern der Familie Quisini und Georgi genannt wurden. 1718 erwarb der sächsische Generalfeldmarschall Graf Jacob Heinrich von Flemming das Gut und erreichte seine Allodifizierung. Seit 1722 im Besitz von Konrad Werner Wedemeyer, wurde Nebra 1724 von Graf Ludwig Gebhard von Hoym erworben. Letzte Besitzerin aus dieser Familie war Louise Henriette Fürstin Reuß zu Ebersdorf, geb. Gräfin von Hoym. 1830 verkaufte sie an Bernhard Heinrich von Helldorff aus der Linie St. Ulrich. Im Besitz derer von Helldorff verblieb Nebra bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945.
Das 1812 als altschriftsässig bezeichnete Rittergut hatte im 16./17. Jh. die herrschaftlichen Rechte über die Stadt Nebra an den Rat abgetreten. Beim Gut verblieben die Patrimonialgerichtsbarkeit über Burggemeinde und Torgemeinde vor Nebra sowie die Dörfer Wippach und Wetzendorf ebenso wie das Patronat über die Pfarre zu Wetzendorf und über Adjunktus, Diakon und Kirchner zu Nebra. Zum Besitzkomplex gehörten auch die Schäferei Wetzendorf und die sogenannten Kollerschen Güter, ferner das schon vor 1692 und wieder seit 1718 mit Nebra verbundene Rittergut Birkigt mit der Gerichtsbarkeit über Altenroda und Großwangen sowie dem Patronat über die Pfarrei Altenroda und die Filialen Wippach und Großwangen. |
Bestandsinformationen: | Der im Zuge der Bodenreform sichergestellte Bestand gelangte über die Archivberatungsstelle Naumburg im Jahre 1949 an das damalige Staatsarchiv Magdeburg (Zugangs-Nr. 23/1949).
Die Ordnung und Verzeichnung des Bestandes erfolgte im Jahre 1980. Die Überarbeitung der im Jahre 2007 vorgenommenen Retrokonversion des Findbuches erfolgte im Juli und August 2018. |
Zusatzinformationen: | Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012. - Ernst Devrient: Das Geschlecht von Helldorff, 2 Bände, Berlin 1931. - Georg Schmidt: Das Geschlecht von Helldorff, Halle 1911. - Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen, XXVII. Heft: Kreis Querfurt, Halle 1909. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: H 78 Gutsarchiv Gleina, 1540-1944 (Bestand)
siehe auch: D 14 Amt Freyburg, 1552-1899 (Bestand)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4753 |
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