Identifikation |
Signatur: | H 1 |
Benutzungsort: | Wernigerode |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Herrschaftsarchiv Beichlingen |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1266 - 1945 |
Laufmeter: | 148.60 |
Findhilfsmittel: | Findkartei frühes 20. Jh., schwierige Lesbarkeit; zum Teil unerschlossen |
Registraturbildner: | Beichlingen ist eine Gemeinde im Kreis Sömmerda, Freistaat Thüringen.
Im 860 genannten Beichlingen hatten das Reichsstift Fulda und die Markgrafen von Meißen alten Besitz. Nach der 1014 erwähnten Burg nannte sich um 1080 erstmals ein Grafenhaus. Dieses baute ein eigenständiges Territorium auf und erreichte im 13. Jh. mit dem Burggrafenamt der Reichsburg auf dem Kyffhäuser seine größte Bedeutung. Später reduzierte sich sein Besitz auf die Grafschaft Beichlingen mit den Vororten Beichlingen und Kölleda, für die es 1249 die Lehnsherrschaft der Wettiner anerkannte. 1519 verkaufte Graf Adam von Beichlingen seine überschuldete Herrschaft an Hans von Werthern auf Wiehe, der als Verweser zu Thüringen oberster Amtsträger des Herzogtums Sachsen in Thüringen war. Die Herrschaft Beichlingen stand seit 1485 unter albertinischer, nach 1547 unter kursächsischer Oberhoheit und gelangte 1815 an Preußen, wo Beichlingen 1816–1945 der Provinz Sachsen zugeordnet war.
Die Herren (seit 1520 Freiherren, seit 1701 Grafen) von Werthern saßen bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 auf Schloss Beichlingen. Ein umfangreicher Streubesitz und mehrere Teilungen hatten eine komplexe Besitzgeschichte zur Folge. 1617 teilte Hans von Werthern den Gesamtbesitz unter seine drei Söhne und begründete damit die Linien Beichlingen, Brücken und Wiehe, die sich später in mehrere Zweige aufspalteten.
Zum Besitzkomplex der Linie Werthern-Beichlingen (später unterteilt in die Zweige Frohndorf und Großneuhausen) gehörten die Grafschaft Beichlingen (mit den Orten Beichlingen, Altenbeichlingen, Burgwenden, Hemleben und Schillingstedt), sowie die Güter Frohndorf, Kölleda und Leubingen, später auch Schönstedt, Stödten und Großneuhausen.
An die Linie Brücken fielen damals der älteste Familienbesitz um Großwerther und Kleinwerther sowie die Güter Brücken, Esperstedt, Berga, Werningerode, Großwechsungen, Haferungen und das Burglehn Klettenberg, an die Linie Wiehe die Herrschaft Wiehe mit den Gütern Wiehe, Kloster Donndorf, Allerstedt, Rothenberga, Lossa und Bachra. |
Bestandsinformationen: | Das Gutsarchiv des Werthern-Beichlinger Zweiges Großneuhausen wurde 1944 nach einem Erbfall teilweise nach Beichlingen überführt und ist heute Teil des Bestandes. |
Zusatzinformationen: | Literatur: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: Slg. 6 Vd 4 Leichenpredigtensammlung aus Gutsarchiven, 1591-1872 (Bestand)
siehe auch: D 11 Amt Eckartsberga, 1517-1870 (Bestand)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4639 |
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