I 548 VEB Maschinenfabrik Halle (Saale), 1946-1990 (Bestand)[Location: Merseburg]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:I 548
Benutzungsort:Merseburg

Form-/Inhaltsangaben

Hinweis:Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist.
Titel:VEB Maschinenfabrik Halle (Saale)
Laufzeit/Datum (detailliert):1946 - 1990
Weitere Hilfsmittel (PDF):siehe unten unter »Dateien« Zwangsarbeiterinventar
Laufmeter:384.80
Findhilfsmittel:Findbuch 1971, Findkartei
Registraturbildner:Aus dem Zusammenschluss der ehemals in Halle ansässigen und nach dem 2. WK von der SMAD beschlagnahmten, sequestrierten bzw. schließlich enteigneten Firmen Hallesche Maschinenfabrik und Eisengießerei AG sowie Wegelin & Hübner AG wurde zum 1. Jan. 1946 auf Anordnung der Regierung der damaligen Provinz Sachsen die Bildung der Betriebsvereinigung Hallesche Maschinenfabrik und Wegelin & Hübner verfügt, was zum 1. Juli 1946 auch verwaltungsmäßig umgesetzt wurde.
Im Juni 1947 ging die Betriebsvereinigung in den Besitz der Provinz Sachsen (später Sachsen-Anhalt) über. Damit einher ging die Umbenennung des Betriebes in Industriewerke Sachsen-Anhalt, Maschinenfabrik Halle.

Auf Veranlassung der Deutschen Wirtschaftskommission (DWK) wurde der Betrieb ab 1. Juli 1948 der Verwaltung Volkseigener Betrieb (VVB) Nahrungs- und Genussmittelmaschinen Kälte- und chemische Industrie (Nagema) Dresden unterstellt (bis 31. Dez. 1950). Die Betriebsbezeichnung änderte sich daraufhin in Nagema, Maschinenfabrik Halle VEB. Aufgrund der Enteignungsurkunde vom 25. Sept. 1948 ging der Betrieb am 30. Sept. 1948 endgültig in Volkseigentum über.
1955 übernahm der VEB die Rechtsträgerschaft über die Grundstücke und Gebäude des aufgelösten VEB Bau- und Gießereimaschinen Merseburg (vorm. Th. Groke AG).

Hergestellt wurden wie in den Vorgängerbetrieben Maschinen, Apparate und Anlagen für Betriebe und Einrichtungen der Nahrungs-, Genussmittel-, chemischen und artverwandten Industrie (z. B. für Rohr- und Rübenzuckerfabriken, Pottasche- und Salpeterfabriken, Gummiindustrie), Kühlanlagen und -häuser, Schiffs- und andere Spezialkühlanlagen, Bergbauausrüstungen, Maschinen und Anlagen für Walzwerke und Salzgewinnungsbetriebe, Einzelteile (z. B. Kompressoren, Verdampfer, Trommelmaschinen, Einzelheizer).

Zwischen 1951 und Mai 1958 unterstand der Betrieb dem Ministerium für (Schwer-)Maschinenbau bzw. dessen Hauptverwaltungen Ausrüstung für Chemie, Bau- und Nahrungsmittelindustrie (1953), Chemie-, Keramik und Nahrungsmittelindustrie (1953-1956) und von 1956 bis 1958 zur Hauptverwaltung Ausrüstung für Chemie-, Keramik- und Hartzerkleinerungsmaschinen.
Bis Mitte 1963 war der VEB Maschinenfabrik Halle der VVB Chemie- und Klimaanlagen Berlin unterstellt, von Juli 1963 bis Juni 1965 der VVB Chemieanlagen, Sitz Halle (später Leipzig) und von Juli 1965 bis Ende 1969 der VVB Luft- und Kältetechnik Dresden.

Ab 1956 begann die Spezialisierung des Betriebs auf Anlagen und Ausrüstungen im Kältebereich und für die chemische Industrie. Wenig später wurde die Produktion von Anlagen und Maschinen für die Zuckerindustrie an den VEB Maschinenfabrik Sangerhausen abgegeben. Mit der Zuordnung zum VVB Luft- und Kältebau Dresden gab der Betrieb 1966 auch die Produktion von Chemieausrüstungen auf und stellte von da ab ausschließlich Maschinen, Anlagen und Ausrüstungen für die Kälteindustrie im In- und Ausland her (Verdichter, Kühlhäuser, Eissportanlagen, Kaltwassersätze, Kühl- und Gefrierschiffe). Für die Serienfertigung von Kälteanlagen entstand ab 1967 in Halle-Döllnitz ein neuer Betriebsteil.
Zum 1. Jan. 1970 wurde aus der VVB Luft- und Kältetechnik Dresden der VEB Kombinat Luft- und Kältetechnik, dem der VEB Maschinenfabrik Halle in den Folgejahren als Kombinatsbetrieb angehörte.

Per 1. Juli 1990 wurde aus dem VEB die selbstständige ILKA Maschinenfabrik GmbH, mit der Treuhand Berlin als Gesellschafter.
Nach dem kurzzeitigen Zusammenschluss mit früheren Betrieben des ehemaligen Kombinates Luft- und Kältetechnik Dresden zur ILKA Kälte AG (1991/92) wurde die ILKA Maschinenfabrik
GmbH zur erneuten Privatisierung aus dem Verbund wieder herausgelöst.
Neuer Firmenstandort wurde der ehemalige Betriebsteil in Halle-Döllnitz.

1999 wurde die Firma von der GEA AG Bochum übernommen und als Teil der GEA Grasso-Gruppe in deren Geschäftsbereich Kältetechnik eingegliedert.
Bestandsinformationen:Das Verwaltungsarchiv des VEB Maschinenfabrik Halle gab 1978 und 1992 teilweise durch Findbücher (bis 1958) und über eine umfängliche Kartei erschlossenes Archivgut an das Staatsarchiv Magdeburg ab, von wo aus der gesamte Schriftgutbestand 1993 zuständigkeitshalber an das neu gegründete Landesarchiv Merseburg weitergegeben wurde.

Durch die Rechtsnachfolger des VEB, Maschinenfabrik Halle GmbH und ILKA Industrieverwaltung GmbH i.L., wurde 1994 und 1996 weiteres (über Karteikarten erschlossenes und auch unerschlossenes) Archivgut des VEB abgegeben.

Im dem noch unerschlossenen Teil der Betriebsüberlieferung befindet sich neben Schriftgut zur Produktion, Betriebsleitung und -organisation, auch Sammlungsgut (Abschlussarbeiten, Brigade(tage)bücher, Kataloge, Druckschriften).
Die Betriebszeitung „Unser Werk“ (1950-1989) liegt seit 2004 in verfilmter Form vor.
 

Files

Files:
  • LHASA_Zwangsarbeiterinventar_MER.pdf
 

URL for this unit of description

URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4028
 
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