F 503 Braunkohlen und Brikett-Industrie AG, Berlin (Bubiag), 1896-1950 (Bestand)[Location: Merseburg]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:F 503
Benutzungsort:Merseburg

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Braunkohlen und Brikett-Industrie AG, Berlin (Bubiag)
Laufzeit/Datum (detailliert):1896 - 1950
Weitere Hilfsmittel (PDF):siehe unten unter »Dateien« Zwangsarbeiterinventar
Laufmeter:16.50
Findhilfsmittel:Findbuch (online recherchierbar)
Registraturbildner:1894/95 erwarb der oberschlesische Schwerindustrielle Fritz Friedlaender die Braunkohlengruben Bismarck I und II mit ihren Anlagen bei Poley in der Niederlausitz. Er reorganisierte das Unternehmen und führte es unter dem Namen „Poleyer Werke Fritz Friedlaender Braunkohlenfabrik, Dampfziegelei, Verblendstein-Terrakottenfabrik, Mahl-, Öl- und Schneidemühle“. Bei Bockwitz und Mückenberg im Kreis Liebenwerda kaufte er weitere 800 Morgen Land Braunkohlenfelder. Hier eröffnete er den Tagebau Milly und ließ eine leistungsfähige Brikettfabrik eröffnen. Am 29. Juni 1900 gründete Friedlaender mit weiteren Gesellschaftern die Braunkohlen- und Brikett-Industrie-Aktiengesellschaft Berlin (Bubiag). Er verkaufte sämtliche Betriebe, Gruben und Felder an die Aktiengesellschaft und wurde deren Hauptaktionär und Aufsichtsratsvorsitzender. Die Hauptverwaltung hatte ihren Sitz in Berlin. Sie erfüllte vor allem Aufgaben der zentralen Geschäftsführung, insbesondere der Beschaffung und des wirksamen Einsatzes von Kapital. Die Aktiengesellschaft schloss sich 1918 dem Niederlausitzer Brikettsyndikat und im darauffolgenden Jahr dem Ostelbischen Braunkohlensyndikat an. In den folgenden Jahren expandierte die Gesellschaft weiter. Innerhalb der Bubiag fanden nach dem Tode von Friedlaender Verschiebungen im Aktienbesitz statt. Eine Gruppe schlesischer Großindustrieller um Graf Schaffgotsch übernahm alle Anteile der Friedlaender-Gruppe und beherrschte damit die Bubiag. Ende der 30er Jahre des 20. Jh. besaß die Bubiag eine vorrangige Stellung im Niederlausitzer Braunkohlenrevier und hatte ihren Einfluss auf westliche Gebiete Deutschlands ausgedehnt. Im 2. Weltkrieg zog die Hauptverwaltung Berlin 1943 nach Bombenschäden am Haus in das Schloss Mückenberg um.
Bestandsinformationen:Der Bestand gelangte in zwei Ablieferungen 1984 und 1986 aus dem Verwaltungsarchiv des VEB Braunkohlenveredelung Lauchhammer in das Staatsarchiv Magdeburg. Es handelte sich um einen Mischbestand, der Schriftgut der Werksdirektion Mückenberg und der Hauptverwaltung Berlin der Bubiag enthielt. Die Vermischung kam durch die kriegsbedingte Verlagerung des Sitzes der Hauptverwaltung Berlin nach Mückenberg und infolge eines Brandes 1945 im Mückenberger Schloss zustande. Bestandsabgrenzungen wurden im Staatsarchiv Magdeburg durchgeführt. Der Bestand korrespondiert eng mit dem der Braunkohlen- und Brikettindustrie AG, Werksdirektion Mückenberg (F 504). Die Ablieferung wurde 1990 im Staatsarchiv Magdeburg auf einer Aktenliste erfasst. Im Jahre 1994 gelangte der Bestand zuständigkeitshalber in das neu gegründete Landesarchiv Merseburg. Das Brandenburgische Landeshauptarchiv Potsdam übergab im Jahre 2013 Akten der Bubiag, die sie von der Rhenus GmbH übernommen hatte und die entsprechend der Zuständigkeitsfestlegungen der Archivverwaltungen von Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt in das Landesarchiv Sachsen-Anhalt gehören. Die Akten wurden in den Bestand eingearbeitet. Zum Bestand gehört eine geringe Menge an brandgeschädigten Akten. Diese werden momentan für die Ersatzdigitalisierung vorbereitet, im Anschluss daran verzeichnet und die zugehörigen Informationen nachträglich hier integriert.
Zusatzinformationen:Literatur: Bergarbeiterland in Volkeshand, Geschichte des VEB Braunkohlenkombinat Lauchhammer, Bd. I 1969, Bd. II 1970.- Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, 1944 Bd. I, S. 97, Berlin 1944.- 50 Jahre mitteldeutscher Braunkohlenbergbau, Festschrift zum 50jährigen Bestehen des Deutschen Braunkohlen-Industrievereins e.V. Halle (Saale) 1885 -1935, Halle (Saale) 1935.
 

Files

Files:
  • LHASA_Zwangsarbeiterinventar_MER.pdf
 

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