Identifikation |
Signatur: | U 21 II 4 |
Benutzungsort: | Magdeburg |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Kloster Dambeck |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1369 - 1644 |
Laufmeter: | 0.10 |
Findhilfsmittel: | Findbuch (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Das Benediktinerinnenkloster Dambeck wurde wahrscheinlich 1224 durch einen Grafen von Dannenberg gegründet und unterstand dem Bischof von Verden. Während zunächst nur die Familie von Dannenberg und die Askanier als Stifterfamilien auftraten, tätigten ab der Mitte des 14. Jahrhunderts vor allem die Adelsfamilien der Region Stiftungen. So etwa die von dem Knesebeck, von Dannenberg, Grape von Audorf sowie die von der Schulenburg, aus deren Kreisen auch die Äbtissinnen des Klosters stammten. Im 15. Jahrhundert hatte der Propst des Klosters Dambeck in Personalunion auch das Amt des Propstes des Klosters Diesdorf inne. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts entwickelte sich das Kloster Dambeck zum Hauskloster der von der Schulenburg. 1540 übertrug Kurfürst Joachim II. die Propstei des Klosters Dambeck auf Lebenszeit auf seinen Rat Dietrich von der Schulenburg. Um 1542 erfolgte die Einführung der Reformation und der Konvent existierte bis in die 1670er Jahre als evangelisches Frauenstift weiter. Der Klosterbesitz wurde zur landesherrlichen Domäne, die im Oktober 1542 an Levin von der Schulenburg verpfändet wurde. Bis 1630 befand sich das Klosteramt im Pfandbesitz der Familie von der Schulenburg, die es kurz nach seiner Zerstörung (1626) im Dreißigjährigen Krieg, im Jahr 1630 schließlich an den Kurfürsten zurückgab. 1645 wurde das Klosteramt Dambeck von Kurfürst Joachim Friedrich der Joachimsthalschen Fürstenschule als Teil ihrer Fundation zugelegt. |
Bestandsinformationen: | Die überlieferten Urkunden sind der Rest des Konventsarchivs, dessen Großteil (möglicherweise im Dreißigjährigen Krieg) verloren ging. Mit der Bildung des Schulamts Dambeck gingen sie in den Besitz des Jochimsthalschen Gymnasiums über und gelangten 1871 in das Geheime Staatsarchiv Berlin, wo sie Teil des Urkundenbestandes "Märkische Ortschaften" waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Urkunden vom Deutschen Zentralarchiv in Merseburg verwahrt, von dem sie 1963 an das Staatsarchiv Magdeburg abgegeben wurden. Hier wurden sie unter der Bestandssignatur Rep. U 21 IV Dambeck verzeichnet. Im November 2011 wurde der Bestand entsprechend der Neuordnung des Gesamtbestandes U 21 Urkunden der Altmark retrokonvertiert und umsigniert. |
Zusatzinformationen: | Weiterführende Literatur:
Liselott Enders: Die Altmark, Berlin 2008. Jirí Fajt, Wilfried Franzen, Peter Knüvener (Hg.): Die Altmark von 1300 bis 1600. Eine Kulturregion im Spannungsfeld von Magdeburg, Lübeck und Berlin. Ber2011. Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark. Geschichte - Architektur - Austattung. (= Kirchen im ländlichen Raum Band 9), Berlin 2021, S. 139-149. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Havelberg 2012. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark, Berlin 2018. Michael Scholz: Dambeck Benediktinerinnen. In: Heinz-Dieter Heimann, Klaus Neitmann, Winfried Schich u. a. (Hg.): Brandenburgisches Klosterbuch. Handbuch der Klöster, Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. (Brandenburgische historische Studien, Bd. 14). Bd. 1, S. 393-411. O. Schwebel: Die Klöster Dambeck und Diesdorf. In: Hermann Dietrichs/Ludolf Parisus: Bilder aus der Altmark. Bd. 1. Hamburg 1883, S. 230-243. Thomas Sterba: Herders neues Klösterlexikon. Freiburg im Breisgau 2010, S. 136. Alfred Wendehorst, Stefan Benz: Verzeichnis der Säkularkanonikerstifte der Reichskirche (Schriften des Zentralinstituts für Fränkische Landeskunde und Allgemeine Regionalforschung an der Universität Erlangen-Nürnberg 35), Neustadt an der Aisch 1997, S. 28.
Andere Archivbestände:
Landesarchiv Sachsen-Anhalt: U 21 I Altmark allgemein. Landesarchiv Sachsen-Anhalt: U 21 V Familien der Altmark. Landesarchiv Sachsen-Anhalt: U 21 VI Kloster Diesdorf. Landesarchiv Sachsen-Anhalt: Da 12 Kloster und Schulamt Dambeck. Landesarchiv Sachsen-Anhalt: A 23 g Altmärkisches Obergericht zu Stendal. Landesarchiv Sachsen-Anhalt: Slg. 30 Dokumente zur Geschichte der Altmark und Jerichow. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch (GR): Da 12 Kloster- und Schulamt Dambeck, 1526-1941 (Bestand)
siehe auch (GR): U 21 V Familien der Altmark, 1334-1822 (Bestand)
siehe auch (GR): A 23g Altmärkisches Obergericht zu Stendal, 1375-1829 (Bestand)
siehe auch (GR): Slg. 30 Dokumente zur Geschichte der Altmark und Jerichow, 1285-1800 (ca.) (Bestand)
siehe auch (GR): U 21 II 6 Kloster Diesdorf, 1161-1703.06.06 (Bestand)
siehe auch (GR): U 21 I Altmark allgemein, 1310-1805 (Bestand)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=361028 |
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